Ein Jahr in Down Under

Work to Travel

23. Dezember 2011
von Julia
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Zurück nach Tintinara

Die letzten Wochen waren wir sehr unschlüssig was wir machen wollten/ sollten. Einige Dinge waren nicht so gelaufen, wie wir es uns erhofft hatten und wir hatten manch Entscheidung getroffen, die wir im Nachhinein wahrscheinlich nicht oder anders gefällt hätten. Aber so ist das vermutlich, wenn man 1 Jahr auf Reisen ist und so wenig wie möglich im Voraus plant um sich nicht zu sehr zu binden. Manchmal kann es Vorteile mit sich bringen, manchmal aber auch nicht. Weil das mit der Fischfarm nicht so geklappt hatte, wie wir dachten und uns das Auto noch 2 Wochen zur Verfügung stand, entschlossen wir uns nach Tintinara zurückzukehren. Wir fragten in Melbourne bei der Autovermietung zwar noch an, ob wir das Auto eventuell in Adelaide zurückbringen könnten oder gegebenenfalls eher in Melbourne, aber beide Varianten waren leider nicht möglich. Aber das war nicht so schlimm, denn wir hatten uns dann schon was ausgedacht, wie wir das machen. Aber dazu später mehr.

Wir kamen also am Montag (12.12) in Tintinara an. Und weil so viel zu tun war, konnten wir von Dienstag bis Freitag durcharbeiten. Worüber wir wirklich froh waren.

Da wir ja noch 1 Woche das Auto hatten, entschieden wir uns, am Samstag einen Ausflug nach Hahndorf zu machen. Wir hatten schon viel über die Stadt gelesen und gehört, so dass wir und jetzt selber ein Bild machen wollten. Hahndorf liegt ca. 28 km südöstlich von Adelaide in den Adelaide Hills und ist eine deren Haupttouristenattraktionen, da sie eine der ersten deutschen Siedlungen in Australien war. Die deutschen Einflüsse sind auch heute noch sichtbar, etwa in Form von Bäckereien mit typisch deutschen Backwaren wie auch Fleischereien mit einer Vielzahl an Wurstwaren, die im restlichen Australien untypisch sind. Wir hatten uns allerdings einen ganz ungünstigen Tag ausgesucht, weil es an dem Wochenende nur regnen sollte. Und so war es dann auch. Je näher wir Richtung Hahndorf kamen, desto mehr war es am Regnen. Endlich angekommen, mussten wir noch eine gute halbe Stunde im Auto warten, bis sich der Himmel etwas lichtet und wir die Stadt besichtigten konnten. Im Nachhinein sind wir doch ein wenig enttäuscht von Hahndorf. Zu viel auf Touristen abgestimmt und man hatte das Gefühl, Deutschland wird nur auf Bayern reduziert. Aber das ist ja auf der ganzen Welt so. Aber deutsche Produkte gab es tatsächlich. Die waren zwar Sau teuer, da fast alle aus Deutschland importiert, aber wir hatten uns trotzdem was gekauft. Die Preise die wir dafür bezahlt haben, verraten wir hier besser nicht 😉

12. Dezember 2011
von Julia
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Vesper

Weil es mit dem Arbeiten doch nicht so wirklich klappen wollte, entschieden wir uns, nach einem Anfruf von Ina, kurzfristig unsere Zelte in Tintnara abzubrechen und nach Vesper zu gehen. Vesper liegt in Victoria ca. 2 Autostunden östlich von Melbourne. Es ist nicht wirklich ein Dorf, vielmehr ist es eine Ansammlung von Häusern und Farmen. Alles sehr einsam, aber auch sehr idyllisch. Mathis erinnerte die Gegend ein wenig an das Alpenvorland. Und wir hätten nie gedacht, dass Australien auch so aussehen kann. Das einzige Problem war, das wir ohne Auto total verloren waren, da der nächstgrößere Ort namens Warragul 50km entfernt lag. Und öffentliche Verkehrsmittel jeglicher Art waren nicht vorhanden. Also entschieden wir uns, für erst mal 3 Wochen ein Auto zu mieten. Wir wollten in der Zeit überlegen, ob wir beim Mieten bleiben oder ob es günstiger ist ein Auto zu kaufen.

Los ging es am Donnerstag (01.12). Nachdem wir den Tag über noch die letzten Kleinigkeiten abgearbeitet und endlich die Klamotten gepackt hatten, mussten wir noch bis 23 Uhr warten, bis der Bus kam. Die Fahrt sollte 7 Stunden dauern. 7 Stunden in denen Mathis schlecht und Julia gar nicht geschlafen hatte. Als wir Freitagsmorgen endlich in Melbourne angekommen waren, mussten wir noch bis 11 Uhr warten, bis wir unser Auto abholen konnten. Wir hatten uns für einen kleinen Hyundai entschieden. Der war am preiswertesten und reichte für uns und das Gebäck allemal. Als wir dann endlich aus der Innenstadt raus waren, kamen wir an einem der wenigen Ikeahäuser in Australien vorbei. Und wir nutzen die Chance sofort, um zu sehen, ob die Ikea-Produkte auf der ganzen Welt identisch sind. Und JA, sie sind gleich. Bis auf ein paar Ausnahmen, hätte man auch in dem Ikea in Bielefeld stehen können. Gekauft haben wir aber nix, hätten wir in unseren Rucksäcken eh nicht transportieren können. Und laut Mathis sind die australischen Köttbullar nicht mit denen in Deutschland vergleichbar. Schmecken nicht so gut. Nachdem wir den Ikea hinter uns gelassen hatten, machten wir uns wieder auf den Weg, da wir in Warrangul noch unsere Lebensmittelvorräte auffüllen mussten. Am späten Nachmittag kamen wir dann endlich an der Farm von Ina und ihrer Familie an. Wir konnten dort in dem ehemaligen Elternhaus ihres Mannes wohnen, das für Freunde, Backpacker und Urlaubsgäste bereitsteht. Wir hatten dort ein großes Schlafzimmer, ein Bad mit eigener Waschmaschine und Trockner und eine Küche mit großem Wohnraum. Alles schon etwas älter aber sehr gemütlich. Und das Beste war der herrliche Ausblick auf die umliegenden Wälder und Wiesen. Wir fühlten uns wie auf einer einsamen Berghütte. Und auch die Temperaturen, waren wie in den Bergen. Von über 30 Grad in Tintnara bekamen wir hier einen Temperatursturz auf knappe 20 Grad. Und vor allem Abends und Nachts, sollte es richtig kalt werden.

Nach einem kurzen Abstecher bei Ina, wollten wir endlich schlafen gehen. Doch da saß sie dann, mitten in der Küche an der Decke. Eine „Huntsman-Spider“. Ina hatte uns kurz vorher noch erzählt, das wir hier oben wahrscheinlich einige entdecken würden, aber gleich am ersten Abend, dass musste nun wirklich nicht sein. Die Huntsman Spinne an sich, ist nicht gefährlich, sie beisst auch nur zu, wenn sie sich bedrängt fühlt oder provoziert wird. Das ekelhafte an ihr ist einfach ihre Größe und ihr aussehen. Sie ist sehr beharrt und kann wenn sie ausgewachsen ist eine Beinspannweite von 25-30 cm erreichen. Unsere war zum Glück noch nicht so groß, aber für den ersten Schreck reichte es. Nach mehreren Anläufen gelang es Mathis schließlich sie zu beseitigen und wir konnten schlafen gehen. (Auf dem Bild kann man ungefähr die Größe unserer Spinne erkennen).

Am Samstag machten wir uns erst mal auf die Gegend zu erkunden. Zuerst ging es zu einer alten Eisenbahnbrücke, die nicht mehr befahren wird und die man zu Fuß überqueren konnte. Danach besuchten wir die Toorongo Falls den wohl spektakulärsten Wasserfällen im Gippsland. Wir entschieden uns für den längeren der Wanderwege, da man dort beide Wasserfälle sehen konnten. Der Weg dauerte ca. 45 min. und war wirklich schön.

Weil es an dem Tag noch nicht so spät war, machten wir uns anschließend auf den Weg zum Mount Baw Baw, der im gleichnamigen Nationalpark liegt. Der Mount Baw Baw ist ein bekanntes Skigebiet in Australien, mit 35 Hektar präparierten Pisten, sieben Skiliften 10 km Langlaufloipen und einem spektakulären Blick über das Westliche Gippsland. Und genau wegen dem Blick, hatten wir uns entschlossen, mit dem Auto hochzufahren. Doch unser Blick wurde im wahrsten Sinne des Wortes komplett getrübt. Je weiter wir hochfuhren, desto nebeliger wurde es. Bis man schließlich am Gipfel kaum noch seine eigene Hand sehen konnte. Und kalt war es, gerade mal 7°C waren es dort oben. Also machten wir uns enttäuscht wieder zurück auf den Heimweg.

Um etwas Geld zu verdienen, konnten wir auf einer Fischfarm anfangen zu arbeiten, die einem Bekannten von Ina gehört. Montags sollte es losgehen. Was uns da erwarten würde, war uns nicht ganz bewusst, sonst hätte Julia den Job garantiert nicht angenommen.

Wir sollten sofort beim Fische ausnehmen mithelfen. Da fing Julia schon an zu schlucken. Das war dort wie Fließbandarbeit. Eine Frau hat die gefangenen Fische aufgeschnitten und die anderen mussten die dann ausnehmen. Wir haben es und erst angeguckt, dann wurden wir eingewiesen. Uns wurde an jeweils 2 Fischen gezeigt wie das ging. Du musst den aufgeschnittenen Fisch in die Hand nehmen, hältst den Kopf so unter Wasser, das das Blut schon mal wegfließt, dann sollten wir mit der Hand die Gedärme rausholen. Die lagen dann alle auf dem Tisch, sie wurden zwar von fließendem Wasser weggespült, aber nicht alle. Zum Schluss sollte mit den Fingernägeln dann das Rückenmark aus dem Fisch gekratzt werden. Nach der Einweisung sollten wir es dann selber machen. Mathis hatte nicht so die Probleme damit, er fand es nicht sonderlich toll, aber er konnte es machen. Julia hatte da schon mehr Probleme. Sie nahm einen der aufgeschnittenen Fische, die alle so um die 40 cm und größer waren, da fing der plötzlich noch an zu zappeln. Da war alles vorbei. Sie hatten den Fisch zurückgelegt und ist gegangen. Mathis hat aber bis zum Ende gemacht. Aber auch nur den einen Tag. Und selbst nachts hatte er noch davon geträumt.

Da wir ja für die nächsten 3 Wochen ein Auto zur Verfügung hatten, machten wir die nächsten Tage einige Ausflüge zum mehreren Nationalparks und zu den Staudämmen des Lake Thomson und des Upper Yarra Reservoirs. Die unter anderem die Trinkwasserreservoirs von Melbourne sind.

Am Samstag (10.12) veranstaltete die Community Vesper, ihr alljährliche Weihnachtsfeier. Wir waren bis dahin noch überhaupt nicht in Weihnachtsstimmung, was wir danach auch nicht wirklich waren. Ist einfach zu ungewohnt für uns Europäer, wenn zur Weihnachtszeit sommerliche Temperaturen herrschen. Die Weihnachtsfeier war trotzdem sehr schön. Jeder hatte was zu essen und zu trinken mitgebracht und alles war richtig Weihnachtlich dekoriert. Und wir hatten viele interessante Gespräche. Ina ist nämlich nicht die einzige deutsche, die in Vesper lebt. Es gibt dort noch zwei weitere deutsche Familien, die aber schon vor mehr als 50 Jahren ausgewandert sind. Und es ist immer wieder spannend und interessant zu hören was sie alles zu erzählen haben. Wieso sie damals ausgewandert sind, was sie alles erlebt haben, ob sie es nochmal so machen würden, und und und. Ich könnte da stundenlang zuhören. Und so war es dann auch. Irgendwann spät am Abend fielen wir dann erschöpft von einem schönen Tag ins Bett.

30. November 2011
von Mathis
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Auf in das Nirgendwo von Tintinara

Am Donnerstag (17.11) war es dann endlich soweit. Wir sollten gegen 17 Uhr von Carmen am Hostel abgeholt werden. Wie üblich mussten wir um 10 Uhr aus dem Zimmer raus, konnten aber unser Gepäck bis Nachmittags im Hostel abstellen. Morgens machten wir uns dann nochmal auf in die Fußgängerzone von Adelaide. Da es aber wieder ein heißer Tag werden sollte, gingen wir relativ schnell zurück zum Hostel und verbrachten dort die restliche Zeit. Um kurz vor 17 Uhr kam Carmen zusammen mit ihrem Sohn Kim. Der Kofferraum war ja wirklich nicht klein, aber unser Gepäck passte gerade so ins Auto und dann wollten wir ja auch noch Einkaufen fahren. Nachdem wir das erledigt hatten und irgendwie doch noch alles im Auto verstauen konnten, ging es los. Es warteten ja noch 1 ½ Stunden Autofahrt auf uns. Um 22 Uhr waren wir dann endlich in Tintinara. Carmen fuhr uns direkt zu dem Haus, welches für die nächsten Monate unser Zuhause sein sollte. Es war das Haus ihres Sohnes Christopfer. Er hatte das stark renovierungsbedürftige Haus vor ein paar Jahren gekauft und schon ziemlich weit renoviert. Bis auf ein paar Arbeiten die noch fehlten. Weil Christopher in dieser Woche Schule hatte, waren wir an unserem ersten Abend alleine in dem Haus. Nach dem anstrengenden Tag, waren wir auch froh endlich im Bett zu landen.

Der Freitag war dann erst mal dazu da hier alles kennenzulernen. Tintinara ist ein kleines Dorf mit 300 Einwohnern, einem Supermarkt, drei Tankstellen, und ein paar kleineren Geschäften. Bei Klaus und Carmen Zuhause, wurde uns erst mal das Haus, die Lagerhalle und der riesengroße Swimmingpool gezeigt. Und der ist wirklich groß: ca. 20m lang, 10m breit und bis zu 3m tief. Man muss dazu sagen, dass er ihnen nicht alleine gehört, es ist ein Gemeinschaftspool von mehreren Nachbarn. Uns wurde auch gleich gesagt, dass wir genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen sind, weil morgen die jährliche Poolreinigungsaktion stattfinden würde. Wir sollten also morgens um 8 Uhr bereit sein, weil es den ganzen Tag dauern würde. So war es dann auch, zusammen mit Christopfer, denn wir am Vorabend dann kennengelernt hatten, machten wir uns auf zum Haus seiner Eltern, das ca. 500m entfernt liegt. Die Aktion lief folgendermaßen ab. Mit Feuerwehrschläuchen wurde das Wasser aus dem Pool gesaugt. Als die ersten 30 cm Wasser abgepumpt waren, wurde ein Autoreifenschlauch, der mit 2 Seilen befestigt war, zu Wasser gelassen. Dann haben sich 2 von den Mädels jeweils ein Seil geschnappt um den Schlauch ruhig zu halten und im Wasser hin und her zu bewegen. Von den Jungs hat sich dann einer in den Reifen gesetzt, was vor allem Mathis Part war, und einen Hochdruckreiniger in die Hand bekommen und die Poolwände damit gereinigt. Weil der Pool vorne eine Wasserhöhe von 1,50 m und hinten 3 m hat, war es die einzige Möglichkeit die Wände im tiefen Bereich sauber zu bekommen. Die ganze Reinigungsprozedur hatte am Ende den ganzen Tag gedauert. Und den Pool wieder mit Wasser zu füllen ebenso. Abends gab es dann nach der ganzen Arbeit ein typisch australisches Barbecue, mit viel Fleisch für Mathis und viel Salat für Julia.

Den Sonntag und Montag verbrachten wir damit Christopfer am Haus zu helfen. Als Gegenleistung dafür, dass wir hier umsonst wohnen dürfen. Sonntags pflanzten wir Blumen und verteilten danach Rindenmulch. Und am Montag war dann Fensterputzen angesagt. Die restlichen Tage waren wir damit beschäftigt, Gestelle für Solaranlagen zu entrosten. Eine wirklich schweißtreibende Arbeit bei über 30 Grad. Julia bekam auch gleich einen Sonnenbrand, trotz Hut und Sonnencreme.

Am Samstag (26.11) hieß es dann mit Christopfer und Sophie, eine schwedische Austauschschülerin aus der Nachbarschaft auf zum Strand nach Coorong, was ca. 50 km entfernt liegt. Wir hatten dort vor, mit dem Jeep seiner Eltern eine Tour über die Dünen zu machen. Nach ca. 1 ½ Stunden Autofahrt kamen wir endlich an. Und es ist wirklich ein Erlebnis mit dem Auto über die Dünen zu fahren. Erinnerte uns ein wenig an Fraser Island zurück. Weil das Wetter an dem Tag leider sehr windig war und die Dünen nicht sehr gut befahrbar waren, machten wir nur eine kleine Runde über die Dünen. Manchmal hätte nicht mehr viel gefehlt und wir wären stecken geblieben. Aber es hatte sich wirklich gelohnt. Das schlechte Wetter hielt die vielen Angler übrigens nicht zurück. Zu Hauf gingen sie bei Wind und Wetter ihrer Leidenschaft nach. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Schlenker zu einer Felsformation. Man muss dazu wissen, dass die Region um Tintinara platt ist wie eine Flunder. Und da stehen mitten im Nirgendwo auf einmal riesige Felsen und kein Mensch weiß, wie die dort hingekommen sind. Wir sind dann die Felsen hinaufgeklettert und hatten einen super Ausblick über die Landschaft.

Am Montag konnten wir endlich anfangen zu arbeiten. Julia sollte diese Woche im Büro mithelfen. Rechnungen schreiben, Bestellungen ausführen, Artikel anlegen…, also alles was im Büro anfällt. Mathis konnte Christopher zu Kunden begleiten und ihm zur Hand gehen, da der Azubi die Woche Schule hatte. Wir waren wirklich froh, dass wir endlich wieder Geld verdienen konnten.

19. November 2011
von Mathis
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Adelaide, eine fast deutsche Stadt

Den Montag (31.10) haben wir damit verbracht erst einmal die Stadt kennenzulernen. Das Gute, die Innenstadt ist Topfeben und man kann hier wirklich alles zu Fuß erreichen. Was auffällt, man könnte meinen an jeder Straßenecke sei eine Kirche. Da unsere Essensvorräte so gut wie aufgebraucht waren, mussten wir am Montagmorgen erst einmal einen Supermarkt finden. Davon gibt es in der Innenstadt leider nicht so viele. Das Hostel selber soll zwar ein Frühstück anbieten, gesehen haben wir dort nie eines. Es hat sich auch niemand beschwert, dass es keines gibt. So machten wir uns auf den Weg in Stadt. Gegen 10 Uhr war schon allerhand los in den Straßen. Nach dem das Frühstück verschlungen war, machten wir uns daran die Stadt etwas kennenzulernen. Adelaide ist die kleinste der 4 Millionenstädte in Australien, es geht hier alles etwas ruhiger und weniger hektisch zu. Die Geschäfte sind, so wie in Deutschland, dann doch überall dieselben. Nachmittags sind wir durch den Botanischen Garten, jede Stadt hat eigentlich einen solchen Garten. Man gibt sich wirklich viel Mühe diese zupflegen. Das Wetter war die meiste Zeit über in Adelaide sehr gut, nur ein wenig zu heiß für uns. Dieser Botanische Garten ist durch viele Bäume geprägt, die einem bei dem heißen Wetter dankenswerterweise viel Schatten spenden. Es gibt einige Gewächshäuser, in die man gehen kann, mit und ohne Eintrittsgeld. Zurück in die Innenstadt ging es am Fluss entlang, wirklich Abkühlung hat der einem allerdings auch nicht gegeben. Auf dem Rückweg zum Hostel noch schnell die Einkaufstaschen vollgemacht. Die nächsten Tage sollte es vorrangig Pasta mit unterschiedlichen Soßen geben.

Einen ersten Eindruck hatten wir nun von Adelaide bekommen, so ganz anders als Melbourne, Sydney und Brisbane. Aber wir brauchen Jobs und die zu bekommen, wird immer schwieriger. Zum einen weil sie immer knapper werden und zum anderen Australien erlebt geradezu einen Welle von Backpackern. Also waren wir die nächsten Tage damit beschäftigt auch nur irgendwo einen Job zu bekommen uns war es auch egal, wo der ist. Ob in Western Australia, Queensland oder Northern Territory. Auch dort würden wir hingehen. Telefonate, Emails und Bewerbungen über Portale, sie alle waren Erfolglos. Es gab immer zwei Antwort Möglichkeiten, entweder waren die Hostels voll und das auf Wochen oder aber es gab in diesen Regionen noch keine Arbeit. Es machte langsam keinen Spaß mehr. Aber Mathis hatte da noch ein Ass im Ärmel, dieses musste jetzt gezogen werden, ob es Erfolg haben würde, keine Ahnung. Im August hatte Mathis bereits eine Nummer von Bielefelder Auswanderern in der Nähe von Adelaide bekommen, was man in Australien halt als in der Nähe bezeichnen kann. Fast 200 km süd-östlich von Adelaide. Die haben dort eine Firma für Elektro und Solar, wer weiss, vielleicht haben die ja was für uns. Also dort angerufen, auf Englisch gemeldet, wie sich das gehört, auf nach dem 3. Satz gleich zu Deutsch gewechselt. Das Gespräch verlief schnell und zielführend. Für den nächsten Dienstag war ein kurzes Treffen in Adelaide vereinbart. Arbeit hätten sie zu genüge, wir kommen wie gerufen. Zur Feier des Tages ging es dann schräg rüber in die Pizzeria, um sich eine Tages Pizza abzuholen, für Unschlagbare 7 Dollar. Zwischenzeitlich hatten wir in dem Hostel auch so einige Leute kennengelernt, gefühlte 50% waren deutsche. Die Altersunterschiede waren auch hier überraschend groß. So haben wir hier einen Mann kennengelernt der einige Jahre in Australien gelebt hatte. Es war schon interessant was er uns so erzählt hat, wie sich das Leben in den letzten 20 Jahren in Australien verändert hat und vor allem wie teuer es geworden ist, in der Zeit.

Den Samstag sind wir dann nach Gleeneg rausgefahren, einer der Strände, an dem  sich die Einwohner von Adelaide am Wochenende entspannen. Es war der Teufel los als wie dort ankamen, die Straßenbahn war so voll und stickig, das ein paar Meter vor uns ein junges Mädchen zusammenklappte. Zum Glück ging es ihr nach ein paar schlucken Wasser wieder besser. Leider hatten wir unsere Badesachen nicht mitgenommen, bei dem heißen Wetter wäre eine Abkühlung wirklich gut gewesen. So schlenderten wir etwas die Einkaufsstraße auf und ab. Nach einem kleinen Mittagshappen gingen wir zumindest mit den Füßen durch das warme Nass. Bei der Gelegenheit wollte Mathis mal die kleinen Wellen von nahem fotografieren. Eigentlich waren die Wellen auch sehr flach, bis dann doch mal eine etwas höhere kam und die Kamera fast ganz nass geworden wurde. Glücklicherweise wurde nur das Gehäuse und das Objektiv von außen nass. Bis heute funktioniert beides zum Glück tadellos. So nahmen wir auf einer Parkbank Platz und sahen dem treiben am Strand genüsslich zu. Für den Rückweg nahmen wir den Bus, der fuhr zwar einen größeren Bogen, dafür war der nur halb so voll, wie die Straßenbahn. Im Bus sprach uns dann noch eine sehr nette alte Dame an, die als junge frau aus Irland nach Australien ausgewandert war.

Am Montag stand dann also das Treffen an. Da sie vorher noch einen Termin in Adelaide hatten, passt dies alles ganz gut zusammen. Wir wussten halt nur nicht, wann wir uns mit ihnen treffen werden. Am Vormittag gingen wir noch etwas durch die Stadt. Also normaler Tourist hat man das wichtigste eigentlich in 2 Tagen gesehen. Am Nachmittag war es nun endlich so weit. Etwas nervös waren wir beide ja schon, was das so geben wird. Wir machten uns schnell bekannt und fuhren mit dem Auto zum nächstgelegenen KFC. Das ganze dauerte nicht mal eine halbe Stunde und die Sache war beschlossen. Da sie noch 2 Backpacker bei sich hatten, mussten wir uns noch eine Woche gedulden. Kann man halt nicht ändern, aber das wichtigste, ein Job zu bekommen, war erreicht. So konnten wir die nächsten Tage noch etwas nutzen und die Stadt noch mehr kennenzulernen.

Der ganze Stadtkern ist wie ein Schachbrett aufgebaut und an den jeweiligen vier Seiten gibt es große Grünflächen zum Sporttreiben und Entspannen. Das Wetter gab auch sein bestes, es war drückend heiß. So entschlossen wir uns, dem South Australian Museum einen Besuch abzustatten. Hier kann man unter anderem Fossilien, ausgestopfte Tiere, Kultgüter der Aborigines anschauen und natürlich über die Geschichte Süd Australiens viel erfahren. Es lohnt sich wirklich und der Eintritt ist zudem kostenlos. Man sollte ca. 2-3 Stunden für den Besuch einplanen.

Die nächsten beiden Tage war es so schwül und heiß in Adelaide, das wir nicht viel gemacht haben. Ein bisschen spazieren gegangen, Karten geschrieben und längere Gespräche mit einem netten Mann in unserem Hostel geführt. Sein Name war Rainer und wir schätzen, dass er so um die 60 Jahre alt war. Er erzählte uns, dass er schon über 20 Mal in Australien war und unter anderem in Adelaide mehrere Jahre gearbeitet hatte. Und nun war er das letzte Mal in Adelaide um sich von alten Bekannten und Freunden zu verabschieden. Dafür hatte er sich ganze 5 Wochen ins Hostel eingebucht.

Am Samstag wurde das Wetter auch nicht kühler, die Sonne schien und keine einzige Wolke war am Himmel zu sehen. Aber das war Julia egal. Denn heute fand in Adelaide die alljährliche riesengroße Weihnachtsparade „Credit Union Christmas Pageant“ statt. Man kann sie sich ungefähr so vorstellen wie der Rosenmontagsumzug in Köln. Mit dem Unterschied, dass es auf Weihnachten getrimmt ist. Aber Clowns gab es auch. Mathis ist ja nicht so der Typ für Umzüge und zu warm war ihm auch. Also ist Julia alleine los. Auf dem Weg zur Parade merkte man schon, dass ganz Adelaide auf den Beinen sein musste, so voll war es auf den Straßen. Nachdem Julia ein gute Stelle zum Gucken und fotografieren gefunden hatte, ging es auch schon los. Man muss auch noch erwähnen, dass die Australier wirklich vorbildlich sind. Überall waren Helfer mit riesigen Flaschen voll Sonnencreme, die man umsonst benutzen konnte. Angeführt wurde die Parade zwei Polizeipferden, gefolgt von mind. 30 Umzugswagen, unzähligen Fußgruppen und ganz vielen Clowns. Der Höhepunkt des Umzugs, auf den vor allem die Kinder gewartet hatten, war der letzte Wagen mit dem Weihnachtsmann drauf. Nach guten 2 Stunden war der Umzug dann auch vorbei. Mathis hatte ihn übrigens im Fernseher gesehen, da er live übertragen wurde.

Weil wir nun doch nicht wie besprochen am Montag (14.11) nach Tininara konnten, sondern erst Donnerstag‘s abgeholt wurden, waren wir noch ein paar Tage länger in Adelaide. Wir nutzen die Zeit um uns noch ein bisschen die Stadt anzugucken.

4. November 2011
von Mathis
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Tiefpunkt

Die Zeit in Gol Gol kurz erzählt, wir konnten hier gar nix machen. Buse fuhren hier nur sehr unregelmäßig, sodass wir die ganze Zeit nur in unserem Zimmer aufhielten. Nur einmal kurz gingen wir in den nahe gelegenen Supermarkt, wo alles extrem teuer war. Aber es nützte ja nix. Wir vertrieben uns die Zeit damit, im Internet zu surfen und fern zusehen und natürlich wo können wir von hier aus als nächstes hin und vor allem wie. Wir entschieden uns nach Berri zu fahren, diese Stadt liegt, wie Mildura direkt am Murray River, dem längsten Flusssystem in Australien.

Gebucht haben wir einen Greyhound ab Mildura, glücklicherweise fuhr am Dienstagmorgen ein Bus aus diesem Kaff nach Mildura. Zu allem Überfluss hatte der Greyhound auch noch eine Stunde Verspätung. Die Fahrt dauerte 2 Stunden und führte uns in den 4. Bundesstaat auf unserer Reise, nach South Australia. Dies bedeutete auch die Uhren umzustellen, eine halbe!!! Stunde nach hinten. So haben wir jetzt 9,5 Stunden Zeitunterschied nach Deutschland. Die meiste Zeit der verbrachten wir mit schlafen, dies war die letzten Tage dank des Zimmers und Bettes kaum möglich. Wir hatten in Berri auf Grund unserer Telefonproblematik nix vorbuchen können. Im Internet hatten wir gelesen das es in Berri das beste Backpackerhostel in ganze Australien geben soll, deswegen versuchten wir es auch gleich anzurufen. Wie erwartend, Arbeit ja, Unterkunft nein. Wir hatten aber noch ein weiteres Hostel gefunden. Anrufe endeten immer auf dem Anrufbeantworter. Deshalb beschloss Mathis dort einmal zu Fuß hinzugehen, ohne Gepäck natürlich. Es sollte laut Karte nicht weit von der Bushaltestelle entfernt sein. Leider war dieses Hostel an der im Internet angegebenen Adresse nicht zu finden. Das Motel, direkt gegenüber war uns zu teuer. Da gab es nur noch den nahe gelegenen Caravan Park. War zwar nicht billig, aber wir wollten warten, ob es eine Chance gab in das beste Hostel zu kommen. Es sollte sich herausstellen, dass es auch das einzige in Berri ist. Mathis ging zu Fuß zum Caravan Park, er war keine 300 Meter entfernt, da konnte man sich das Telefonat sparen. Die gute Nachricht, sie hatten noch Cabins frei, die schlechte nur für 3 Nächte. Da am Wochenende aufgrund eines Wasserskirennens alles ausgebucht war Dabei sollten wir es am Samstag noch einmal im Hostel versuchen, dann könnte uns der Besitzer sagen, ob etwas frei werden wird. Auf den Weg zurück zur Bushaltestelle wurde Mathis dann von einer Studentin angesprochen, ob er nicht an einer Umfrage teilnehmen wollte, es ging um Moskitos, die es am Murray River gibt. Wie man sich am besten dagegen Schützt und der Gleichen. Alles abwimmeln half nix und als Mathis ihr sagte das er aus Deutschland kommt, war sie umso begeisterter, einen Ausländer in der Statistik zu haben. Der Park war sehr sauber. Nach dem wir uns mit der Anlage vertraut gemacht hatten, ging wir wieder zurück zum Woolworths einkaufen, der Coles war zu weit zum schleppen. Dort war uns eine Person aufgefallen, die wir 3 Tage später noch kennenlernen sollten. Das Wetter war mittlerweile unerträglich und die Fliegen taten ihr übrigens. Zum Abendessen gab es für uns selbstgemachte Burger. In der Cabin hatten wir alles, einen Fernseher und ein vollausgestatte Küchen. Einzig eine Toilette gab es nicht, aber davon gab es auf den Park zu genüge und australientypisch, sehr sauber.

Die nächsten beiden Tage verbrachten wir weiterhin damit Möglichkeiten auszuloten, wo wir jetzt am besten arbeiten konnten. Alle anderen Hostels in dieser Umgebung waren ebenfalls voll. Das Glück war nicht mehr auf unserer Seite. Sollten wir wieder zurück nach Queensland gehen? Wäsche konnten wir hier endlich auch wieder waschen und Julia nach langer Zeit mal wieder ihre Bügelkünste unter Beweis stellen. Den zweiten Tag nutzen wir um doch einmal zum Coles zu gehen, wir mussten einen neuen Toaster kaufen, dieser war uns am Abend zuvor durch unsere Ungeschicktheit kaputt gegangen. Eine von uns beiden war an das Stellrädchen für die Herdplatte gekommen und wir hatten den Toaster drauf gestellt. Plötzlich roch es komisch und da war ein Teil des Plastiks schon geschmolzen, da das Kabel auch etwas abbekommen hatte. Zum Glück war er nicht angeschlossen, wer weiß was das sonst gegeben hätte. Nix destotrotz mussten wir uns was überlegen wie es weitergehen sollte, wir hatten ja nur noch eine Nacht hier. Greyhound und ein Premier Stateliner fuhren aber nicht dorthin, wo wir hin wollten, da es in Kingston on Murray, ebenfalls eine Caravan Park gab, zwar nicht so Luxuriös wie dieser, aber dafür billig. Hinkommen würden wir mit einem Busservice, der doch tatsächlich alle paar Tage mal fahren würden, zu unserem Glück auch noch an einem Freitag.

Den Caravan hatten wir sauber zurückgelassen, noch mit einem Zettel, das wir den Toaster kaputt gemacht haben, aber wir für einen Ersatz gesorgt haben (Wir haben bis jetzt nix von denen mehr gehört, müssen sie also damit zufrieden gewesen sein). Am Ufer des Murray Rivers zogen einige Boote ihre ersten Proberunden. Wir setzten uns auf eine Bank, da wir noch über 4 Stunden auf den Bus warten mussten, da sprach uns der Mann an, der uns vor 3 Tagen im Supermarkt aufgefallen war. Er war sehr offen und nett. Er fragte wo wir denn herkämen und was wir machten. Er erklärte uns, das es momentan in dieser Region für Backpacker sehr schwer ist, die guten Zeiten sein seit 5 Jahren auch vorbei, da war es noch so, kaum war man in der Stadt hatten einen Job, zum Fruitpicken oder was anderes. Aber seit Jahren sei es hier trocken und es fehlt an Wasser um die Plantagen rausreichend damit zu versorgen. Der Grund warum uns dieser Mann aufgefallen war, ist der, er Sitzt im Rollstuhl, da ihm beide Unterbeine fehlten. Er sprach über das, wie ihm das passiert sei sehr offen, ohne dass wir ihn danach überhaupt gefragt hatten. So etwas macht man ja auch nicht. Vor 2 Jahren sei er vom Angeln zurückgekommen und in der Haustür zusammengebrochen. Die Beine waren draußen in der heißen Sonne, der Oberkörper drin. Erst 5 Stunden später wurde er von seiner nach Hause kommenden Frau entdeckt. Beide Beine waren aber so stark verbrannt, so dass sie nicht mehr gerettet werden konnten. Seinen Lebensmut hatte er dadurch allerdings nicht verloren. Der Bus sollte um kurz nach 2 gehen, eigentlich war Kingson on Murray in deren Fahrplan als Stopp an diesem Tag nicht vorgesehen, er ließ uns dennoch an der Hauptstraße raus. Der Weg von dort bis zum Caravan Park war allerdings nicht ohne, es ging zwar Berg ab. Wir waren trotzdem klatsch nass geschwitzt. Zum Glück gab es dort einen Pool, den wir auch so gleich nutzten. Das Schlechte, hier hatten wir mit Vodafone mal wieder keinen Empfang, unser Glück, fürs Internet mal wieder ein offenes Netz.

Am Samstag wollten wir es noch einmal bei dem Hostel in Berri versuchen. Zum Telefonieren mussten wir nur die Straße raufgehen, die wir am Tag zuvor runter gegangen waren. Leider ohne Erfolg. Es wäre nur ein Bett frei, für einen Jungen und das wäre auch schon reserviert. Meine Bitte bei dem letzten Telefonat uns doch vorzumerken, wurde einfach damit erklärt, das würde er nicht machen. Na toll. So stand unser Entschluss fest, von hier erst einmal nach Adelaide mit dem Bus zu fahren. In die Zivilisation, sozusagen zurück. Wir haben einige Hostels angeschrieben und von dem, in das wir auch unbedingt wollten kaum auch gleich eine Antwort. Es ist das Adelaide Travellers Inn, das einzige Working Hostel in Adelaide, dort wird es bestimmt Arbeit geben und falls nicht, kommt man aus einer Großstadt besser wo anders hin, als vom Land. So buchten wir noch schnell den Premier Stateliner, der doch tatsächlich in diesem 200 Seelenkaff anhielt. Reservierungen müssen nämlich dort 24 Std vor Abfahrt gemacht werden, das macht kurzfristige Entscheidung mit denen nicht möglich. Der Greyhound macht hier leider keinen Stopp, bei denen kann man noch sehr kurzfristig buchen.

Bis der Bus kommen sollte, mussten wir nach dem Auschecken noch geschlagene 3 Stunden totgeschlagen bekommen. Was gar nicht mal so einfach ist, in so einem Dorf. Die Bushaltestelle war direkt vor einem kleinen Shop, der reichlich besucht wurde von den Leuten aus der Umgebung. Zeitungen, Bier und gekühlte Cola Flaschen für 7 Dollar. Plötzlich kam ein junges australisches Paar an und wollten jemanden neben dem Shop besuchen. Wir guckten die beiden an, weil die Frau etwas um ihren Bauch im Beutel hatte. Ein paar Sekunden später kamen sie wieder raus und zeigte es uns. Es war ein 8 Monate altes Känguru, was sie zur Pflege hat, da ihre Mutter von einem LKW erfasst worden war. Echt süß so ein kleines Känguru und so zahm, das es sich von uns hat streicheln lassen. Die Busfahrt sollte 3 Stunden bis nach Adelaide dauern. Und wir müssen sagen, der Bus hat einen besseren Eindruck gemacht, als die 3 mit denen wir bisher gefahren waren, der Sitzabstand ist deutlich größer. Adelaide ist die 5. größte Stadt Australiens, dort endlich angekommen, versuchten wir zuerst unser Glück zu Fuß zum Hostel zukommen, was mit dem Gepäck aber einfach zu viel war. Dann begann die Sucherei der richtigen Bushaltestelle, das öffentliche Verkehrsnetz kann sich hier durchaussehen lassen, das machte die Suche nicht einfacherer. Es gibt einen haufen Haltestellen, auch in derselben Fahrtrichtung, nur hält dort nicht jeder Bus. Vor der Hauptfeuerwehrwache, war dann eine Richtige. Keine 10 Minuten später, gingen auch schon die Rolltore hoch, die Herrschaften ließen sich dort aber merklich Zeit. Dann fuhren doch zwei Wagen los, der Rest der Mannschaft ging wieder zurück. Kaum waren allerdings die Tore wieder oben, musste der Rest doch noch Ausrücken. Der Bus kam nach Plan auch pünktlich und 5 Minuten später waren wir endlich im Hostel. Gleich für eine Woche eingecheckt, wir hatten die Reiserei erst einmal satt und hofften, dass wir hier mehr Glück haben werden. Wir bekamen ein Familienzimmer, mit 4 Betten, waren aber die einzigen drin, es gab sogar einen Fernseher, mit 4,5 Programmen. Das halbe Programm war Channel 7 und in Schwarz-Weiß.

24. Oktober 2011
von Mathis
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Great Ocean Road und Melbourne

Heute (17.10.) stand sie auf dem Programm, eine der schönsten Küstenstraßen der Welt, die Great Ocean Road. Sie beginnt in Torquay, südlich von Geelong und geht bis nach Warrnambool. 253 km, ein Traum aus Wasser, Felsen, Eukalyptusbäumen, Koalas und etwas Asphalt. Sollte mal jemand diese Straße lang fahren, sollte er es in der gleichen Richtung tun wie wir. Den Grund werde ich im weiteren Verlauf liefern. Los ging es also in Torquay, vorher noch den Wagen vollgetankt. Von dort verläuft die Straße allerdings erst einmal etwas im Landesinneren, bis nach Anglesea. Dort beginnt der erste Küstenverlauf. Die ganze Strecke ist sehr kurvenreich, so dass man oft nur 40 km oder noch langsamer fahren kann. Aber wir waren ja nicht hier um einmal lang zu heizen, sondern etwas zu sehen. Kaum hat man eine Kurve umfahren, kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Schroffe Felsen und Wellen und dies zieht sich ungefähr bis Apollo Bay, wir haben einmal zwischendurch ein Pause in Cape Patton gemacht. Dort gibt es einen der nicht wenigen Leuchttürme auf dieser Strecke. In Apollo Bay haben wir eine längere Pause gemacht, so dass wir das Ganze auch einmal genießen konnten. Auch wenn es auf der Strecke an fast jeder Kurve ein Parkbucht für 2-3 Auto gibt und das ist auch der Grund, warum man diese Strecke so fahren sollte, wie wir es getan haben, durch den Linksverkehr hat man so die Möglichkeit immer mal kurzzeitig links ranzufahren um ein paar Aufnahmen zu machen. In der Gegenrichtung ist das so nicht möglich. Am Strand von Apollo Bay gab es die Möglichkeit auch über die Felsen sehr nah an die Wellen zukommen. Diese Gewalt kann einem schon ziemlich unheimlich vorkommen. Die Wellen brachen ca. 50-100 vor dem Strand, so war Mathis immer ca. 10 Meter weit weg, bis das Wasser auslief, also immer im trocknen. Aber eine hatte dann doch etwas mehr Dampf da hinter, nur dieses eine, und sobald die Felsen einmal nass wurden, war es wie auf einer Eisbahn. Es gab nur einen Weg zurück, nämlich den man auch hier hingekommen war. Also vorsichtig zurück, um nicht noch auszurutschen. Aber es hat sich gelohnt, das ganze einmal von nahem zu erleben. Wie ihr von anderen Bildern sehen konnten, hatten wir auch einen Tag erwischt, an dem das Wasser sehr unruhig war. Lieber so, als plattes Wasser. Direkt hinter Apollo Bay, macht die Great Ocean Road einen 25 km langen Schlenker durchs Landesinnere. Nach ca. der Hälfte der Strecke hat man die Möglichkeit zum Cape Otway abzubiegen, das sollte man in jedem Falle machen. Durch einen dichten Eukalyptuswald, sehr kurvenreich und die Straße hätte auch besser sein können. Hinter einer Kurve standen plötzlich einige Autos, das konnte nur bedeuten, dass dort viele Tiere in der Nähe sein mussten. Koalas, auf welchen Baum man auch schaute. Jetzt hatten wir auch endlich mal so richtig viele Koalas in Freiwildbahn gesehen. Auch ein Junges, welche auf seiner Mutter rumturnte konnten wir ausmachen. Aber sonst, waren die meisten nur am Pennen. Ein sagte uns, das er auf den letzten 2 km 60 Koalas gezählt hätte. Leider mussten wir aber nun auch weiter, bis zum Lighthouse, dies sollte Eintritt kosten, also machten wir wieder kehrt. In Princetown sind wir endlich wieder an die Küste gekommen. Das Erste Highlight, was uns dort erwartete waren die 12 Apostels. Eine Felsformationen direkt vor der Küste, ursprünglich waren es nur 9, seit Juli 2005 sind es sogar nur noch 8. Kalkstein und Salzwasser geht auf Zeit halt einfach nicht gut. Leider lag zu dem Zeitpunkt als wir dort waren ein leicht Dunstwolke über den Aposteln und das in Verbindung mit der Sonne, und dazu noch Gegenlicht macht das Fotografieren fast unmöglich. Wie schon erwähnt war der Ozean heute sehr unruhig, was es nur Imposanter macht. Weiter ging es ins nicht weit gelegene Loch Ard Gorge. Eine Schlucht, die man über eine Treppe hinuntergehen kann. Dort ist man richtig nah an der Gewalt des Wassers dran und es ist richtig laut dort drin. Zum Schluss ging es noch zur London Bridge, einer Felsformation ursprünglich mit zwei Bögen, von denen sich aber der zum Land hin im Jahre 1990 verabschiedet hat. So wird diese Formation eigentlich nur noch The London Arch genannt. Und so wie es dieser Felsformation gegangen ist, wird es auch noch einigen anderen im Laufe der Zeit gehen, bis es keine mehr geben wird, an der Great Ocean Road, wie lange das dauern wird, weiß niemand, aber das es so kommen wird, das steht fest. Eine Bleibe für diese Nacht mussten wir natürlich auch noch finden und dies taten wir in Warrnambool. Alles in allem haben wir für diese Strecke gute 7,5 Stunden gebraucht und die sollte man sich auch nehmen.

Auf nach Melbourne. Die Fahrt dorthin war nicht im Ansatz so ereignisreich, wie die gestern. Ursprünglich hatten wir nur geplant bis nach Ballarat zu fahren. Gute 70 km östlich von Melbourne, wir machten zwar dort halt, es ist eine alte Goldgräberstadt, aber wirklich gefallen hat es uns dort nicht. Das ereignisreichte auf dieser Strecke war noch, das sich Mathis auf dem Weg dorthin, während der Fahrt sein Polohemd mit Kakao einsauen musste, Julia war am Steuer. Was nicht heißt , das Julia schlecht gefahren ist, Mathis hatte nur die unebene Fahrbahn unterschätzt. Um 13 beschlossen wir dann, doch weiter nach Melbourne zu fahren, die Unterkunftssuche sollte sich mal wieder nicht als einfach gestalten. Trotz alle dem musste ein Besuch am Flughafen drin sein. Die Fahrt war zwar alles andere als einfach, dank der vielen Baustellen und der möglichen Mautstrecken. So wurde eine kleine Stadtrundfahrt der Vororte draus. So sieht man wenigstens auch mal Dinge, die man so nicht sehen wird, als Tourist. Wir hatten noch Glück und hatten ein Motel am Hype Park gefunden. Da aber zum Wochenende eine Großveranstaltung in Melbourne war, hatten wir das Motel leider nur für 2 Nächte. Das passte zumindest gerade so, dass wir am Donnerstag das Auto (leider) wieder zurückgeben mussten. Den restlichen Tag ließen wir einfach ausklingen und machten gar nichts mehr, die letzten Tage Auto fahren können auch anstrengend sein.

Was gibt es wichtiges in Melbourne zu besichtigen, für einen Tennisspieler? Richtig, den Melbourne Park, mit den Tennisstadien der Australian Open. Dort wollte Mathis gleich als erstes hin. Das Wetter war super, heiß. Von unserem Motel bis dorthin war es ein Fußmarsch von 45 Min, der uns auch direkt durch die Innenstadt führte. Was einem aber gleich auffiel, die Fußgängerwege sind hier deutlich breiter als in Sydney und Brisbane, was das gehen gleich ungemein angenehmer macht. Die Straßenbahn, hier Tram genannt wollten wir noch nicht nutzen, es ist im Übrigen das größte Straßenbahnnetz der Welt, mit einer Länge von 245 km und 1813 Haltestellen. Als Bielefelder weiß man natürlich wie man sich da zu verhalten hat und das man gegen so eine Bahn immer den kürzeren ziehen würde. Der Melbourne Park ist offen zugänglich, hier befinden sich nicht nur die Tennisstadien sondern auch noch ein Cricket Stadion. Bis auf die beiden größten Courts (Rod Laver und Hisense Arena) darf man in diesem Club auf allen Plätzen spielen. Wie gerne hätte Mathis nur auf einen dieser Plätze einmal den Schläger geschwungen. Bei den Außenplätzen hatte man den Eindruck, man könnte einfach so drauf gehen. Melbourne wird durch den Yarra River geteilt, was das Klima etwa angenehmer macht. Zurück in der Stadt haben wir uns noch einmal bei Starbucks etwas kaltes zu trinken gegönnt. In Melbourne wird sehr viel gebaut, mehr als in Sydney, die Stadt wächst gewaltig, und wer weiß vielleicht hat diese Stadt Sydney bald wieder Einwohnerzahlmäßig eingeholt, der Vorsprung beträgt nur noch 300.000 Einwohner.Über den Skywalk zwischen Southern Cross Station und Ethiad Stadium, sind wir Richtung Docklands gegangen. Wo ein Wohnapartmenthaus nach dem anderem aus dem Boden gestampft wird, so schlimm wie in Surfers Paradise ist es hier allerdings nicht. Hier hat man auch vor Jahren versucht ein Riesenrad zu erreichten, ist Weltweit ja stark in Mode geraten, leider war die Konstruktion so fehlerhaft das man es wieder abbauen musste und jetzt erst zur Hälfte wieder aufgebaut hat. Das ganze sollte im Jahre 2009 wiedereröffnet werden. Dann ging es zurück zum Motel, der Weg war nicht ohne und die Hitze tat ihr übrigens. Da wir morgen ja den Wagen zurückgeben mussten und zwar vollgetankt und sauber, musste dies noch erledigt werden. In Melbourne gibt es das aelbe Dilemma mit dem rechts abbiegen, wie in allen anderen Städten. Es raubt einem den letzten Nerv, als Europäer. Vorallem, finde mal eine Waschanlage in der Stadt, Tankstellen gibt es hier zu genüge. Beim Scheiben sauber machen, haben wir dann noch zwei weitere Steinschläge auf der Windschutzscheibe festgestellt und eine auf der Motorhaube. Um es vorweg zu nehmen, bei der Rückgabe haben die nix gemerkt. Die Rückfahrt gestaltete sich wieder mal als eine Stadtrundfahrt. Da dies aber auch unsere letzte Nacht in diesem Motel war, mussten wir noch etwas bezahlbares für die nächsten Nächte finden. Wieder mal nicht so einfach, inzwischen wusste wir auch wieso das ganze so schwierig war, ein Oldtimertreffen am Wochenende. Julia hatte mittlerweile was das Suchen von Motels und Hotels angeht schon richtig Übung. Bis Samstag kamen wir in einem Design Hotel unter in South Melbourne.

Das Auto waren wir schnell ohne Probleme losgeworden, nur wie kommen wir jetzt zu unserem neuen Hotel. Man hatte sich so gut an das Auto gewöhnt, kein großartiges schleppen. Mit in die Straßenbahn wollten wir damit nicht. Also ein Taxi. 16 Dollar später waren wir am Ziel, wobei der Fahrer selber erst einmal suchen musste. Das Zimmer war schon bezugsfertig, so konnten wir unsere Sachen sofort loswerden. Heute wollten wir von hier aus, zum Albert Park, Formel 1 Guckern wird dies bekannt vorkommen. Man muss hier schon sehr genau hinschauen um eine Rennstrecke zu erkennen. Den Rest des Jahres ist dieser Strecke nämlich für den öffentlichen Verkehr zugelassen, allerdings mehr im Stopp and go. Hier konnten wir auch einige der Oldtimer bestaunen und als Laie muss man wohl sagen, da fuhren garantiert Millionen von Euros oder Dollars vor unseren Augen her. Unser eigentliches Ziel war allerdings St. Kilda, der Hausstrand von Melbourne. Es war allerdings nicht viel los, ob das Wasser hier noch zu kalt war, haben wir nicht getestet. An der Promenade sind wir spazieren gegangen bis wir zum Anleger der Spirit of Tasmania Fähren kamen. Dies ist die einzige Fährverbindung nach Tasmanien, sie fährt einmal am Tag in jede Richtung. Versuche eine Verbindung nach Sydney aufzubauen waren nach kurzer Zeit wieder gescheitert. Das Wetter am Himmel sah nun auch nicht mehr so toll aus, es sah so aus, als ob es da noch was geben soll. Also machten wir uns auf den Rückweg, den wir nicht ganz trocken bewältigt hatten. Im Hotel angekommen, mussten wir aber nun überlegen wie es mit unserer Reise weitergehen sollte. Unser Plan auf eine Farm in der Nähe von Melbourne zugehen, waren Tage zuvor zunichte gemacht worden. Man hatte dort keine Arbeit für uns, man hätte uns dort nur für einen kleinen Unkostenbeitrag hätte schlafen lassen können. Dies wollten wir aber nicht. Wir mussten ja mal wieder Geld verdienen, Das Wetter für die nächsten Tage sah nun auch nicht besser aus, es schien irgendwie alles gegen uns zu laufen. Die kommende Nacht war auch nicht gerade ruhig, das ganze Hotel war sehr hellhörig, so dass wir einen ordentlichen Zwist mitten in der Nacht mitbekamen, klasse!

Der heutige Freitag bestand nur aus Regen. Wir entschlossen uns trotzdem noch etwas zu unternehmen, der Stadtteil South Yarra war gut zu Fuß zu erreichen. Hier gibt es sehr viele Geschäft, auch gerade der gehobenen Preisklasse. Aber uns beschäftigte immer noch die Frage, wo nun hin. So blieb es nur ein kurzer Ausflug. Reiseführer und Backpackerguide von hinten bis vorne studiert. Die Zeit hier unten war nicht gerade die Richtige für Backpacker. Nach langen hin und wieder, entschieden wir uns nach Mildura, an die Grenze von South Australia, New South Wales und Victoria unser Glück zu versuchen. Nur wie kommt man da am besten hin. Zug, Bus oder Flugzeug. Glücklicherweise fliegt die Qantas dort hin, da alle anderen Möglichkeiten zu teuer für uns waren, haben wir unsere auf dem Flug nach Australien gesammelten Meilen für diesen Flug einsetzen können. Da wir nur noch eine Nacht in diesem Hotel hatten und alle anderen in der Nähe des Flughafens auch ausgebucht oder viel zu teuer waren, entschieden wir uns, die Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Flughafen zu verbringen, der Flug sollte schon morgens um kurz nach 8 Uhr gehen.

Der Samstag fing Wettermäßig so an, wie der Freitag aufhörte. Regen, Regen, Regen, wir ließen unser Gepäck im Hotel und gingen noch einmal die Southbank Promenade entlang, wo die Hochhäuser so langsam im Nebel verschwanden, ins Zentrum von South Melbourne. Es schüttete wie aus Eimern, wir wollten aber noch bis zur ANZAC Bridge kommen, um von dort zur Tram Station am Bahnhof zukommen, da wir nicht zu Fuß zurückgehen wollten und wenn man schon einmal in der Stadt mit dem größten Straßenbahnnetz ist, sollte man damit auch einmal fahren. Wir kaufen uns ein Tagesticket, da wir auch wieder zurück zum Bahnhof mussten, weil von hier der Airport Express fährt. Da hat man schon ein so großes Netz, aber keine Linie die bis zum Airport fährt. Das ganze verlief auch so alles schnell und unkompliziert und keine Stunde später waren wir, viel zu früh am Flughafen. 18 Stunden totschlagen und dabei kaum eine Möglichkeit auf das Flugfeld zu schauen. Glücklicherweise gab es überall Steckdosen für den Laptop. Ein Nachtflugverbot kennt man hier im Übrigen nicht, es wird die ganze Zeit geflogen, vor allem in den arabischen Raum in der Nacht, so wurde es hier nie wirklich ruhig. Die Geschäfte machten zwar zu, aber dafür schon wieder sehr früh auf. An schlaf war diese Nacht nicht wirklich zu denken, das Mobiliar war dafür viel zu unbequem.

Das Einchecken war nicht so einfach, im Inlandsflugbereich muss man dies komplett alleine machen. Wir wollten gerade unsere Rucksäcke auf das Band legen, da kam eine Dame auf uns zu, dass das so nicht geht, unser Gepäck wäre für diese Anlage zu groß. Also zu einem Extra Schalter. Durch die Sicherheitskontrolle verlief das alles problemlos. Wir mussten zwar noch etwas warten, bis unser Flug ging, er sollte auch nur eine Stunde dauern. Jeder von uns beiden hatte zwei Plätze für sich, was uns ganz gelegen kam, da wir eigentlich zu viel Handgepäck mit hatten und die Maschine eine Propellermaschine, also auch nicht wirklich viel Platz dort drin. Der Flug verlief unspektakulär, es gab ein kleines Müsli, Saft und ein weiteres Getränk für jeden, und das kostenlos, da kann sich so manche Airline in Deutschland eine Scheibe von Abschneiden. Der Flughafen in Mildura ist nicht viel größer als der in Bielefeld – Windelsbleiche. Eine Unterkunft hatten wir allerdings noch nicht, so telefonierten wir alle Working Hostels in dieser Gegend ab, ohne Erfolg, entweder es gab dieses nicht mehr, oder aber es war voll für die nächsten Tage, Arbeit gab es allerdings genug. Aber ohne Hostel keine Arbeit. Julia fand, dann ein günstiges Motel in Mildura, für 2 Nächte, damit wir in ein paar Tage noch einmal unser Glück bei eines der Hostels versuchen konnten, so hieß es zumindest. Einen Bus in die Stadt gab es nicht, also mussten wir uns, mal wieder ein Taxi rufen. Und dann staunten wir nicht schlecht, das Motel sollte gar nicht in Mildura liegen, sondern in Gol Gol, einem kleinen Kaff, 10 km von Mildura entfernt und dazu noch in New South Wales. Aber wir hatten keine Chance wir mussten ja was zum Schlafen haben. Dort angekommen, der nächste Schlag, keine Handyempfang also auch keine Chance mit anderen Hostels zu telefonieren. Das Zimmer sah aus wie sau. Ich will es gar nicht weiter beschreiben. Ekelhaft, so dass Mathis gleich noch einmal den Besitzer kommen ließ, damit er dort noch mal sauber macht. Das einzig Gute für uns war, das es ein offenes Netz gab, so dass wir immerhin Internet hatten, um weiter suchen zu können.

16. Oktober 2011
von Mathis
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Blue Mountains

Weiter ging es diesen Morgen (10.10) in die Blue Mountains. Gefrühstückt wurden unterwegs. Es war zwar alle paar Kilometer ein Rastplatz ausgeschildert, aber wirklich sauber sahen die dort alle nicht aus. Das ganze führte uns zwischen Apfelplantagen, auf über 500 Meter. Die höchste Erhebung in den Blue Mountains beträgt 1215 Meter (Mount Werong), die niedrigste, der Nepean River hat gerade mal 20 Meter. Über den ganzen Park könnte man meinen, es wäre diesig, dabei ist es der blaue Dunst der Eucalyptus Wälder. Die Fahrt war recht einsam, es war kaum etwas los auf der Straße. So konnten wir es ruhig angehen. Den Ersten Sightseeingstop haben wir am Mount Wilson gemacht. Dafür muss man von der Bells Line of Road auf die Mount Wilson Road abbiegen. Dies führt einen erst einmal durch, wie soll es anders sein, durch dichten Eucalyptus Wald und dann doch eine Überraschung, eine Haarnadelkurve. Kaum hat man diese hinter sich gelassen, erwarten einen dort unheimlich schön angelegte Gärten. Damit hätte, soweit abgeschieden nun wirklich niemand gerechnet. Den Aussichtspunkt zu finden, war gar nicht so einfach. Kaum Hinweisschilder, aber wie die Fotos es Beweisen, haben wir ihn doch noch gefunden. Ein atemberaubender Blick über die unendlichen Weiten der Blue Mountains in nördlicher Richtung. Weiterging es nach Lithgow, einem Ort am Ende der Blue Mountains. Wir mussten Tanken und haben nur einen kleinen Spaziergang gemacht. Wirklich schön war es hier nicht. Auf dem Weg weiter nach Blackheath, mussten wir einemal links ranfahren, Allgemeine Verkehrskontrolle!!! Mathis ist gefahren. Führerschein und Ausweis bitte. Einen europäischen Führerschein hatten die vorher wohl noch nie gesehen, da der eine Polizist verzweifelt das Ablaufdatum suchte. Mathis sagte, so etwas gibt es bei uns nicht. Den internationalen Führerschein wollte er natürlich auch noch sehen. Nervös wurde einem bei der Angelegenheit ja schon. Also den Herren auch diesen gezeigt, plus den Pass und ihnen erklärt, das man ein Work and Travel Visa hat. Darauf bekam Mathis die Unterlagen sehr unfreundlich wieder in die Hand gedrückt und weiter ging es. Achja, einmal pusten durfte Mathis auch. Ohne Ergebnis natürlich. Ab nach Blackheath und den Wasserfällen. Von der Aussichtsplattform, dem Govetts Leap Lookout hat man einen sagenhaften Blick in das Grose Valley und einen ebenso schönen nach unten. Laut Wanderkarte sollte man in 15 Minuten direkt an den Blackheat Falls sein, also machten wir uns auf den Weg dorthin. Dass es dabei aber über gefühlte 10.000 Stufen erst einmal nach unten geht, davon war nix angeschrieben. So machten Mama und Papa auch bald kehrt. Julia und Mathis gingen weiter und es hat sich gelohnt. Man ging über Betonwürfel über den Zulauf des Wasserfalls. Da wollte man fast drin baden, so klar und sauber. Doch ein paar Meter weiter geht es einige hundert Meter runter. Lange aufhalten konnten wir uns dort nicht, wir mussten die gefühlten 10.000 Stufen ja auch wieder rauf. Die erste Überlegung war im Ort Blackheath zu übernachten, da es aber noch relativ früh am Tag war, ging es weiter in die etwas größere Stadt Kootumba. Tja, da die Australier noch Ferien hatten, war es fast unmöglich etwas zu finden. Überall stand No Vacancy, was so simpel heißt, keine Betten frei. Ein Motel bot uns dann aber ein dazugehöriges Cottage an. Sehr geräumig und inkl. Frühstück, was will man mehr. Julia und Mathis machten sich noch auf den Weg zu den „three sisters“. Die berühmte Felsformation in den Blue Mountains. Zurück wählten wir einen Weg unterhalb der Luxusherbergen in Kootumba. Direkt am Hang durch Eucalyptus Wälder.

Am nächsten Tag wollten meine Eltern natürlich auch noch die „three sisters“ sehen. Meine Mutter hatte keine Lust dort hinzulaufen, also fahren. Ok, Kootumba ist sehr hügelig, was Julia und Mathis gestern erfahren mussten. Einmal falsch abgebogen und man darf die Straßen, die von der Steigung denen in San Francisco entsprechen, hinaufgehen. Also zweimal runter und wieder rauf, anstatt einmal. Auf den Weg zu den „three sisters“ haben wir den Weg gewählt, den Julia und Mathis gestern zurückgegangen sind. An den „Fuß“ der „three sisters“ führt ein extra Weg, den man am Ende nur über Leitern runtersteigen kann. Rechts oder links, kommt auf die Perspektive an, geht es da ganz schön runter. Aber der Ausblick in die Tief und Weiter belohnt dafür. Es gibt auch eine kleine Brücke zu der ersten Schwester. Mama war die einzige die gekniffen hat. Weiter ging es zu den Leura Kaskaden und Wasserfall. Auf dem Parkplatz präsentierten sich ca. 10 weiße Kakadus. Durch einen Buschpfad ging es an den Kaskaden lang, immer leicht Bergab bis wir an dem Wasserfall, oder eher Wasserfällchen angekommen waren. Das wirklich beeindruckende war allerdings der Tallkessel. Zurück ging es einen anderen Weg, leider nicht so kniefreundlich für meine Mutter. Was muss das muss, man ist nur einmal hier. Und dann waren da noch die Wentworth Falls, die letzte Naturartaktion. Der Weg vom Parkplatz verläufst erst einmal sehr eben, auch für Mütter mit Knieschaden geeignet. Wenn sie aber dann so richtig von nahen sehen möchte, gibt es nur wieder die australische Version, des Treppensteigens, hier runtersteigen. Es geht schon ganz schön in die Knochen. Auf der anderen Seite der Fälle gibt es einen Weg, für den man sich allerdings einen ganzen Tag zeitlassen sollte, hatten wir leider nicht. Ein kurzes Stück sind Julia und Mathis trotzdem gegangen. Dafür bekommt man dann dieses (Bild) zu sehen. Nix für Leute mit Höhenangst oder weichen Knien. Aber nun genug Natur. Ab nach Sydney. Der Weg von den Blue Mountains nach Sydney geht recht schnell, kein Wunder, sobald man die Blue Mountains verlassen hat, ist man auch schon in der Greater Area von Sydney. Von Stadtzentrum bis in die Berge, sind es knappe 80 km, neben an, so zusagen. Ist man erst einmal drin, kostet es einem Europäer einfach nur noch Nerven. Auf der Karte hatten wir uns eine Route zu unserem Hotel in Kings Cross rausgesucht, leider hatten wir die Abbiegung verpasst und schon waren wir in der Downtown. Was einem als Passant so gar nicht auffällt, in Zentrum gibt es zwar nicht so viele Einbahnstraßen, dafür allerdings das Problem, das man die Gesamte George Street (die Hauptverkehrsader in der City) gerade einmal an zwei Kreuzungen rechts abbiegen darf. Netterweise half uns da ein indischer Taxifahrer, wir sollten ihm einfach folgen. Und dann gibt es da noch eine Besonderheit die wir festgestellt haben, wenn man rechts abbiegen darf, dann kann es sein, das man es nur zu bestimmten Tagen und Zeiten darf, dies wird einem auf den Passenden Verkehrsschildern erklärt. Das Hotel war, sagen wir mal, naja. Meine Eltern hatten erst das Glück ein Raucherzimmer bekommen zu haben, was einfach gar nicht geht. Man konnte es da drin überhaupt nicht aushalten, für die nächsten zwei Nächte gab es eines ohne „Rauch“. Das Fenster was wir hatten, zeigte nicht wie gebucht zur Straße, sondern in beiden Fällen in einen Schacht. Sonnenlicht, schön wäre es gewesen. Nach dem das Auto im nahe gelegenem Parkhaus für 30 Dollar die Nacht untergebracht worden war, ging es los in die Stadt. Kings Cross liegt etwas abseits, ist aber trotzdem sehr lebendig. Hier gibt es (noch) den einzigsten Backpacker Automarkt der auf der offenen Straße abgehalten wird. Viel alte Gebäude die an die viktorianische Zeit erinnern. Bars gibt es sowieso viel in Sydney. Gegessen haben wir in einem Restaurant, welches deutsch-österreichische Küche serviert, der Koch war allerdings ein Asiate, wie das gesamte Personal. Wir entschieden uns alle, bis auf Julia natürlich, für ein Schnitzel. Das Essen kam sehr schnell, so dass man darauf schließen konnte, dass es nur noch warm gemacht werden musste und es sah auch alles nach Dosenfutter aus. Keine Empfehlung für dieses Restaurant. Der Weg zur Oper war weiter, als es auf dem Plan aussah. Wir kannten ja schon den Anblick bei Nacht, nur mit dem Unterschied das man jetzt auch in kurzen Klamotten vor der Oper stehen konnte. Auf Laufen hatten wir zurück aber keine Lust mehr, so suchten wir die nächste Haltestelle der Metro. Müde und völlig platt fielen wir ins Bett.

Diesen Morgen, mittlerweile Mittwoch, begannen wir mit einem Frühstück bei Pancakes on the Rocks. Die Auswahl dort ist schier unglaublich, man weiß gar nicht, was man nehmen soll und vor allem wie viel. Nach überlegen und beraten, vielen die Entscheidung wie folgt aus, Devils Delight für Julia, für Mathis ebenfalls, für Papa das ganze ohne Schoko, also ein Strawberry Patch und für Mama ein Hot `N` Troppo, mit viel Walnüssen drauf. Das ganze könnt ihr euch hier anschauen. http://pancakesontherocks.com.au/home . Wer hätte gedacht, dass man nach 3 solchen Pancakes so satt sein kann. Wir hatten alle Richtig zu kämpfen. Anschließend ging es in Richtung Harbour Bridge. Dort musste mein Vater als Ingenieur natürlich erst einmal die mittlerweile 80 Jahre alte Konstruktion fotografieren. Weiter ging es zu The Rocks, dem alten Teil von Sydney. Da es die letzten Tage von meinen Eltern waren, durften natürlich die Souvenirs nicht fehlen, also in den nächst besten UGG Store. Es war leider nicht das passende mit dabei. Da Australien auch das Land der Opale ist, musste so einem Laden natürlich auch ein Besuch abgestattet werden. Mathis und Julia blieben gleich draußen. Die Preise sind exorbitant, einen Ring gibt es selten für unter 2000 Dollar. Entlang der George Street ging es weiter rauf bis zum Apple Store, wo auch schon die ersten Leute am campen waren und sehnsüchtig auf das neue iPhone warteten. Auch Blumen für den verstorbenen Apple Gründer lagen vor dem Eingang. Direkt neben Apple findet sich ein Samsung Laden, hier waren überraschenderweise auch Leute am campen, aber nur um jeden Morgen zu einer der ersten 10 Kunden zu gehören um deren bestes Smartphone für 2 Dollar zu bekommen. Danach ging es weiter nach Darling Harbour. Ende der 1980er aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Hier gibt es viel Geschäfte und Bars, man kann die Seele baumeln lassen und den Blick auf die Skyline genießen. Meine Eltern hatten erst einmal genug, so dass wir auf dem Weg zurück in die Stadt unsere Wege treten. Julia und Mathis blieben noch und aßen am Ende dort wo wir es vor Monate öfters getan hatten, in dem Food Court unter dem Myer.

Endlich spielte das Wetter auch wieder mit, da meine Eltern nur noch einen ganzen Tag in Sydney hatten, mussten wir es hinbekommen das sie möglichst viel sehen. Als erstes Stand aber erst einmal frühstücken an. In der Nähe haben wir eine Bäckerei Lüneburger ausgemacht, Julia und Mathis bestellten die Brötchen und als dann alles fertig war, sprach uns die Verkäuferin auf Deutsch an (eine Backpackerin wie wir), sie hat uns Eis kalt auflaufen lassen, aber wir nahmen es hier nicht übel Wie wir es schon am Anfang des Blogs beschrieben habe, bieten die Schiffe in Sydney die beste und auch billigste Möglichkeit einen Überblick über die Stadt zu bekommen. Als erstes nahmen wir die Fähre in Richtung Parramatta (Olympiagelände) machten aber den ersten Halt auf Cockatoo Island, dort wurden bis in die späten 80er noch Kriegsschiffe gebaut. Heute ist es eine Art Museum. Weiter ging es bei zügiger Fahrt bis nach Blackwall Point. Dies sollte reichen und mit dem Fahrplan passte das auch sehr gut zusammen. So ging es zurück zum Queens Quay, der Hauptader der Fährschiffe. Das Ganze ist dort wie ein Hufeisen aufgebaut, wenn man angelegt hat, geht es rechts zur Harbour Bridge und links zur Oper, mit vielen Restaurants. Wir entschieden uns fürs Mittagessen für ein Italienisches. Nun stand aber wirklich Souvenirs kaufen an. Das ganze dauerte für Männerverhältnisse einfach zu lang. Mama musste für meine Schwester Antonia UGG Boots anprobieren und Julia für ihre Schwester Eva. Ok und der Onkel Mathis konnte sich nicht entscheiden, was es für seine Nichte Finchen geben soll. Nach dem alles gekauft war, sollte es noch nach Manly rausgehen. Mit der Fähre natürlich, also in Richtung Pacific. Hier ging Julia auch so gleich noch einmal bei „Between the Flags“ für ihre Familie shoppen. Aber eigentlich sind wir hier nur rausgefahren um meinen Eltern die andere Fahrtrichtung zu zeigen, mit dem tollen Blick auf die Skyline bei der Hafeneinfahrt. Für jeden ein Muss, wenn man nach Sydney kommt. Empfehlen würde ich hier die Abendstunden, mit dem Sonnenuntergang ist es einfach nur Traumhaft. Leider sind wir dieses mal etwas zu früh zurückgefahren.

Der letzte Tag meiner Eltern und der Sollte nicht so erfreulich beginnen. Da die Fluglinie Qantas die ganzen letzten Woche immer mal wieder (in meinen (Mathis) Augen) zu recht bestreikt worden ist. Aber wenn man einmal selbst betroffen ist, ist das nicht so toll. Mein Vater wollte auf dem Rückflug bis nach Singapur verständlicherweise auch einmal mit dem A380 fliegen, leider wurde dieser Flug mit einer Verspätung von 5 Stunden angezeigt, so war es unmöglich den Anschlussflug in Singapur nach Frankfurt zu erreichen. Die Maschine startet zwar auch in Sydney, ist aber „nur“ eine B747-400 und diese Maschine sollte nach Plan jetzt auch noch 1 Stunde vor dem eigentlichen Starttermin losfliegen. Einen Anruf hielt Mathis bei Qantas jetzt auch nicht mehr für sinnvoll, das kann man auch gleich vor Ort am Airport klären. Die Brötchen wieder in der gleichen Bäckerei besorgt, mir der gleichen Bedienung und Mathis hat die Bestellung trotzdem auf Englisch durchgezogen. Nach dem Kofferpacken und frühstücken begann das Unterfangen, das Auto aus dem nahe gelegenem Parkhaus zum Hotel zu bekommen und genau das war nicht einfach. Der Weg hätte so kurz sein können, ja wenn, da nicht das Problem mit dem nicht rechts abbiegen gewesen wäre. So sind wir einmal komplett durch Kings Cross rauf und wieder runter gefahren. Es hätte dann auch eine Haltemöglichkeit direkt vor dem Hotel gegeben, wenn die Polizisten mit dem Ticket schreiben da nicht so schnell wären. Also das ganze Spielchen noch einmal. Irgendwann so gegen 11 Uhr waren aber dann alle Sachen im Wagen verstaut. Also auf zum Flughafen. Eigentlich stand ja noch ein Besuch von Bondi an, aber auf Grund der Umstände musste da drauf verzichtet werden. Am Airport ging es gleich zum Qantas Schalter, wo Mathis die Sachlage schilderte, die nette Dame schaut im PC nach den Verbindungen und stellt ebenfalls fest, dass das so wie es gebucht ist, heute nix mehr werden wird. Ein kleiner Hinweis das man uns gestern Versucht hatte anzurufen gab es natürlich auch, nur war auf dem Handy meiner Mutter zur angegebenen Zeit kein Anruf in Abwesenheit zu finden. Ansonsten hätten wir doch besser die Service Nummer 13 13 13 anrufen sollen, als das hier am Airport zu klären meinte die Dame. Ja Hallo, meine Eltern hatten einen gebuchten Flug für diesen Tag und da macht es wohl Sinn das ganze direkt, Auge in Auge zu klären. Nach kurzer Rücksprache mit ihrem Vorgesetzten, wurden dann meine Eltern auf den Direktflug, also Sydney – Singapur – Frankfurt umgebucht. So gleich machten wir uns auf den Weg zum Check in. Da fing das nächste Dilemma an, ihre teuer reservierten Plätze für den Flug ab Singapur, waren weg. Kleine Anmerkung, Plätze am Notausgang lässt sich Qantas mit 50 Dollar pro Nase vergüten. Ja, die Plätze müssten erst bestätigt werden, sonst würde das nicht gehen. So etwas gibt es schon seit Jahren nicht mehr und außerdem hatten wir auch die Rechnungsbestätigung von Qantas. Nun begann das Telefonieren, ob ein anderes Flugzeug mit einer anderen Sitzverteilung plötzlich eingesetzt wird war die Frage, aber das interessierte uns nicht, die Plätze waren bezahlt, also entweder Geld zurück oder Plätze am Ausgang. Nach einigem hin und her hatten meine Eltern endlich ihre Plätze, zwar nicht die gebuchten, aber am Ausgang. Noch ein Gang auf die Besucherterrasse, dies ist zwar nicht so schön wie die Alte in Frankfurt, aber besser wie keine. Wir wollten das Parken nicht zu teuer werden lassen, also hieß es Abschied nehmen. Julia und ich hatten das Auto jetzt noch für 6 Tage um bis nach Melbourne zukommen. Wir wollten aber noch sehen wie meine Eltern abhoben, deshalb fuhren wir nach Kyeemagh, wo man einen perfekten Blick auf die Hauptstart- und Landebahn hat. Aber die Maschine kam und kam nicht. Eigentlich sollte sie um 15:40 losfliegen. Mittlerweile fing es leicht an zu regnen. Um 17 Uhr war sie immer noch nicht abgehoben. Das wurde uns dann leider zu spät. Wir hatten noch einen Weg bis nach Canberra vor uns, gute 300 km. Abgeflogen sind meine Eltern um 18 Uhr, da wurde aus einer Stunde früher abfliegen, am Ende 2 Stunden Verspätung raus. Fahren im Dunkel ist in Australien nicht ohne, gerade wenn überall vor Kängurus gewarnt wird. Zwischendurch waren keine vernünftigen Motels zu finden, also fuhren wir am Ende doch durch, bis nach Canberra. Es gab nur noch ein Formule1 Motel, was für uns aber völlig reichte.

Weiter ging es Samstag, nach einer kurzen Nacht. Wir wollten uns das Regierungsviertel mit dem Parlamentsgebäude anschauen. Dabei sollte man wissen, Canberra ist eine Retortenstadt. Melbourne und Sydney konnten sich damals nicht entscheiden, wer denn nun die Hauptstadt werden soll. Man konnte sich nicht einigen und so errichtete man ungefähr auf der Mitte der Strecke zwischen Melbourne und Sydney halt Canberra. Fast alle Straßen sind wie an der Schnur gezogen, alles sehr Schachbrettartig. Alte Gebäude gibt es hier natürlich keine. Um das Parlamentsgebäude führen zwei Ringstraßen. Wir suchten uns einen Parkplatz und machten uns auf den Weg dorthin. Der Eintritt kostet nix, man muss nur einen obligatorischen Sicherheitscheck über sich ergehen lassen. Wir haben uns ungefähr eine Stunde dort drin aufgehalten und uns so ziemlich alle zugänglichen Räumlichkeiten angesehen. Zum Abschluss sind wir noch durch das Botschafterviertel gefahren. Die Deutsche haben wir natürlich auch gefunden und was soll man sagen, es war das mit Abstand hässlichste Haus dort. Architektonisch aus den 1930er. So fuhren wir nach einem kurzen Tankstopp Richtung Cooma durch die Dividing Range. Die Landschaft ist besonders karg. Kaum Bäume und soweit das Auge reicht nur Wiesen und Schafe. Das fahren kann hier sehr ermüdend sein. Trotz alle dem hat das ganze doch seinen Reiz, in Cooma ging es weiter in Richtung Boombala. Hier ändert sich die Landschaft schlagartig. Wir fuhren am South East National Park entlang. Wälder ohne Ende. Man konnte teilweise meinen, man ist im Allgäu. Dort sahen wir auf der Straße ein Känguru, lebendig wohl bemerkt, leider war Mathis mit der Kamera zu langsam, da hüpfte es die Böschung hinauf. Und dann waren wir auch im vierten Bundestaat von Australien angekommen, in Victoria. Wir entschieden uns in Lakes Entrances ein Motel zu suchen.

Für diesen Sonntag haben wir uns eigentlich nur vorgenommen in den Wilson Promontory National Park zu fahren. Das Wetter dorthin war sehr, sehr wechselhaft. Erst ist es strahlender Sonnenschein und im nächsten Moment sintflutartige Regenfälle, so dass man fast nix mehr sehen konnte. Leider kommt man auf dieser Halbinsel mit dem Auto nicht ganz bis zu der Südspitze Australiens. Man kommt nur bis zum Torque Point, wo man auch Zelten kann, von dort sind allerdings noch einmal 20 km Fußmarsch. Also ein ganzer Tag. Der Küstenstreifen, an der die einzigste Straße langführt ist aber der helle Wahnsinn. Mit welcher einer Gewalt die Wellen auf die Küste treffen. Lange haben wir uns dort aber nicht mehr aufgehalten, es stand noch ein langer Weg vor uns. Für die nächsten Tage hatten wir uns nämlich die berühmte Great Ocean Road vorgenommen. Wir mussten noch auf die andere Seite der Port Philip Bay, und da gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder rumfahren und sich dabei durch Melbourne quälen oder aber die Fähre von Sorrento nach Queenscliff nehmen. Wir entschieden uns für die Fähre, diese war zwar nicht ganz billig, aber alles andere hätte zu viel Zeit gekostet. Wir hatten Glück, 15 Min vor Abfahrt trafen wir dort ein, es war die letzte an diesem Tag. 45 Minuten sollte sie dauern, das Deck war ziemlich leer. Geschaukelt hatte es umso mehr. Ein Motel hatten wir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch keines. Wir wollten unser Glück in Geelong versuchen. Es war hier schon ziemlich viel ausgebucht. An einer viel befahren Straße haben wir aber dennoch ein günstiges Motel gefunden. Dieser Tag bestand eigentlich nur aus fahren, aber dafür hatten wir, für morgen umso mehr Zeit und Ruhe.

9. Oktober 2011
von Mathis
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Die Pazifikküste runter

Morgens früh (03.10) haben wir uns dann auf den Weg nach Mooloolaba gemacht. Dies liegt an der Sunshine Coast, nördlich von Brisbane. Dem aufmerksamen Leser wird diese schon bekannt vorkommen. Ja, in dieser Gegend waren wir beiden schon, direkt nach Sydney war dies unsere zweite Station auf unserer Reise. Um dort hinzukommen mussten wir aber ordentlich Strecke machen, ca. 450 km. Das Wetter war auch nicht wirklich prickelnd, deswegen machten wir nur einen kurzen Stopp in Maryborough um etwas in dem Food Court zu essen. In Noosa angekommen, einer der Orte der die Sunshine Coast ausmacht, fing es dann so richtig an zu schütten. Das erste Mal Regen nach Wochen. In Marychydoore ging es dann erst mal in den Aldi, also ordentlich einkaufen. Meine Eltern waren zum ersten Mal in Australien in einem Aldi. Es wurde schon Dunkel als wir uns auf die Suche nach unserem vorgebuchten Motel in Mooloolaba machten. Dies lag mitten im Stadtzentrum von Mooloolaba und nicht weit vom Meer entfernt. Später am Abend machten wir uns dann auch auf den Weg dorthin. Es war noch einiges los, trotz des schlechten Wetters. Alles in allem kein besonders spannender Tag. Der nächste war dafür schon umso Ereignisreicher.

Da das Motel in Brisbane auch wieder vorgebucht war, hatten wir so keinen Stress. Wir beide hatten meinen Eltern so von dem kleinen National Park in Noosa vorgeschwärmt, das sie ihn auch unbedingt sehen wollten. Also ging es morgens erst einmal wieder zurück, nach „oben“. Durch Noosa durch um den Haupteingang zu erreichen. Mama war natürlich mal wieder etwas ängstlich was die ganzen Tiere dort angeht, wir haben hier damals ja eine Schlange und eine etwas größere Echse gesehen. Aber man ist ja nur einmal im Leben hier. Wir haben als erstes den Weg an der Küste gewählt, welcher einen schönen Blick auf den Ozean gewährte. Es gibt dort auch einen kleinen Strandabschnitt, der sehr gut Besucht war, vor allem von Surfern, die ihre ersten Versuche dort wagten. Tiere haben wir leider keine zu Gesicht bekommen. Also machten wir uns wieder zurück zum Auto um an die Seite des Parks zu kommen, in die Julia und Mathis damals in den Park gegangen sind. Vielleicht haben wir dort mehr Erfolg. Und so war es dann auch, kaum im Park drin, schon das erste Tier, eine Echse welche sich sehr nett an einem Baum den Fotographen präsentierte. Sie ließ sich von nix stören. Aber wir mussten auch einmal weiter. Leider ist der Boden hier sehr sandig, so dass das Gehen bei dem Wetter nicht wirklich leicht war. Wie gingen den gleichen Weg, den wir damals gegangen waren. Wir wussten ja noch, wo damals der Koala im Baum saß. Außerdem war der Strand da hinter auch nicht zu vernachlässigen, sehr ruhig und weitläufig. Daraus wurde aber leider nix, meinen Eltern wurde es zu anstrengend, und es standen ja noch zwei kleiner National Parks auf dem Programm plus die Fahrt bis nach Brisbane. Also ging es weiter zur nächsten Station, den Mapleton Falls. Leider fallen alle Wasserfälle in dieser Jahreszeit sehr „trocken“ aus. Also nix mit tosendem Wasser oder gleichem. Inzwischen war es schon weit nach Mittag und meine Mutter wollte noch zum Kondalilla National Park. Welcher ebenfalls einen kleinen Wasserfall hat. Aber, zu dem sollten wir nicht mehr kommen. Es führte ein Weg durch dichten Wald, bis uns 4 Leute entgegen kamen, die sagten das man jetzt hier sehr vorsichtig sein sollten, sie hätten den Weg weitereine Brown Snack ins Gebüsch schlängeln sehen. Julia und Mathis wusste noch von Fraser Island, was dies für eine ist. Ein Biss von der und das Thema hat sich erledigt. Wir wollten unser Glück nicht herauf beschwören, wir gingen zwar noch etwas weiter, machten aber dann doch kehrt. Jetzt stand der Weg nach Brisbane an, über die A3 und der M5 ging es fast direkt zu unserem Motel. Da wir aber in den Berufsverkehr gekommen sind, hat sich das Ganze eine halbe Ewigkeit hingezogen. Rauf und runter ging es, wer gedacht hat, Brisbane wäre flach, der sah sich getäuscht. Wirklich eben sind die Straßen dort auch nicht, wenn man Hügel auf und Hügel abfährt, Schlaglöcher wo man nur hinschaut. Das Motel, im Stadtteil Toowong, sollte für 3 Nächte unsere Bleibe sein, war mehr wie ein Apartment aufgebaut. Eine komplette Küche, und alles was man zum Wäsche waschen braucht, was wir auch so gleich nutzten. Jetzt stand nur noch die Nahrungssuche auf dem Programm. Im nah gelegenen Einkaufszentrum gab es einen Coles und für meine Eltern einen Alkoholladen, so war der Abend gerettet.

Am Mittwoch stand erst einmal Sightseeing auf dem Programm. Julia und Mathis gingen es etwas ruhiger an, meine Eltern umso schneller. Sie waren mit dem Wagen in die Stadt gefahren, aber keine 30 Minuten später waren sie wieder da. Wir hatten es ihnen ja schon vorher gesagt, dass das Parken in den Großstädten in Australien unverschämt teuer ist. Die erste halbe Stunde 5 Dollar, so dass es für einen Tag auch mal locker auf 50 Dollar gehen kann. Sie sind danach ebenfalls mit der Bahn in die Stadt gefahren, was mit 3 Dollar pro Nase deutlich billiger war. Kurze Zeit später machten Julia und ich uns auf den Weg. Brisbane ist die 3 größte Stadt Australiens und schmückt sich seit neustem mit dem Titel „Australias new World City“. Wir hatten ja schon den Vergleich mit Sydney, und wir müssen sagen hier ist es genauso hektisch und eng wie in Sydney. Als erstes macht wir uns auf zum Botanic Garden, der leider zur Hälfte gesperrt war, für etwaige Vorbereitung (die Queen sollte die nächsten Tage vorbei schauen). Das Wetter war die ganze Zeit nicht wirklich einladend. Langsam ging es zurück zum Myer Center, wir wollten ja auch was essen. Das Wetter wurde während dessen auch besser, so entschieden wir uns über die Victoria Bridge die Flussseite Richtung South Bank zu wechseln. Brisbane wird durch den gleichnamigen Brisbane River getrennt. Auf der South Bank, einer Parklandschaft zum Erholen, hat man einen super Blick auf die Skyline. Dort haben wir uns erst einmal hingesetzt um die Atmosphäre zu genießen. Völlig überrascht kam dann eine Frau auf uns zu und fragt uns, ob uns das Geld gehören würde, was sie keine 3 Meter vor uns auf den Boden gefunden hatte. Julia und Mathis saßen dort bestimmt schon 45 Minuten und haben es einfach nicht gesehen, direkt in unsere Blickrichtung und das sah gut und gerne nach 100 Dollar aus. Pech muss man haben. Zurück ging es über die Goodwill Bridge, einer reinen Fußgängerbrücke.

Der nächste Tag, tja, was soll man sagen. Regen, Regen und nochmals Regen. Wirklich viel konnte man bei dem Wetter nicht machen, schon gar nicht in die Stadt. So entschieden wir alle ins Lino Pine Kola Sancatuary zufahren, der größten Koala Auffangstation der Welt. Hier gibt es aber auch noch andere Tiere zu sehen, Dingos, Kängurus, Kakadus, Echsen, Schlangen etc. Der Eintritt ist zwar nicht ohne, aber egal. Die Koalas sind alle samt ziemlich „frei“, es ist nichts abgeschlossen oder der Gleichen. Aber wer so faul ist wie die, 98% des Tagesablaufes wird mit Schlafen, fressen oder ausruhen verbracht, die restlichen 2% ist man aktiv. Leider wurde der Regen dort wieder stärker, aber das Freigehege mit den Kängurus wollten wir uns trotzdem nicht entgehen lassen. Die Kängurus sind da sehr zahm, wenn man etwas zu fressen dabei hat, fressen sie einem aus der Hand. Eine kleine Schlangenausstellung gibt es wie erwähnt dort auch. Auch die Brown Snack war wieder mit von der Partie. Nach 2 Stunden hatten wir dort aber dann auch alles gesehen und wir wollten wieder in die Stadt. Meine Eltern hatten noch nicht sie South Bank gesehen, aber das Wetter wollte heute einfach nicht so richtig. Julia und Mathis hatten sich auf den Weg Richtung Story Bridge gemacht, in der Nähe der Goodwill Bridge war leider schon wieder Endstation, es schüttete wie aus Eimern. Meine Eltern waren zum Glück noch in der Nähe, so dass wir mit dem Auto zurück konnten, sonst wäre es mit der Bahn gegangen. Alles in allem muss man sagen, viel Brisbane für uns ins Wasser. Wirklich sehr schade.

Freitag sollte es in Richtung Byron Bay gehen. Der Ort in Australien wo die Flower Power noch heute zu spüren sein soll und dem östlichsten Punkt Festland Australiens. Aber als erstes ging es in Richtung Gold Coast mit dem berühmten Ferienort Surfers Paradise. Ein Ansammlung von Hochhäusern und es werden dort täglich mehr. Man könnte fast meinen hier stehen mehr Hochhäuser, zu meist zum Wohnen, als in Sydney und Melbourne zusammen. Aber da wirklich schöne an diesem Gebiet ist der Strand und das Wasser. Feinster Sand und kristallklares Wasser soweit das Auge reicht. Es war knall voll. Zum Baden war leider keine Zeit. Auch hier fanden sich mitten in der Stadt Echsen, ein ganz gewöhnlicher Anblick. Meine Eltern fand für den Mittag ein leckeres Restaurant, wo angeschrieben war, das es alle Mahlzeiten zu Mittag zum halben Preis gibt, Julia und Mathis hatte aber nicht so wirklich Hunger drauf. Also suchten wir uns was anderes. Für Mathis gab es Fish and Chips, der sehr lecker war und Julia holte sich was vom Türken. Als meine Eltern dann zurück kamen, guckt sie doch sehr sparsam, sie hauten bei der Bestellung so richtig rein und so gab es auch eine Vor- und Nachspeise, war ja alles nur die Hälfte. Tja, dummerweise waren die Preise auf der Karte schon die halben. Weiter ging es nach Byron Bay. Besser gesagt nach Cape Byron. Von hier oben hat man einen Traumhaften Blick, auf den Ozean und die Küste. Das ganze wurde für uns noch mit dem Sichten von Walen gekrönt, Delphine waren auch zusehen. Sie schwammen eine ganze Zeit hin und her. So dass wir schöne Fotos machen konnten. Eine Unterkunft für eine Nacht fanden wir in Ballina, südlich von Byron Bay. Das Kuriose an diesem Tag, wir hatten eine Stunde verloren. Wie kam das? New South Wales hat eine Sommerzeit, Queensland nicht.

Nach dem Frühstück ging es in Ballina an den Strand, es war sehr bedeckt und frisch. Aber das ließ so einige Aussies nicht davon abhalten aufs Brett zu steigen. Die heutige Endstation sollte Port Macquaire sein, die Strecke führte zu nächst ins Landesinnere nach Grafton und von dort wieder ans Wasser nach Coffs Habour. Hier machten wir etwas länger Rast. Gingen am Strand spazieren, es war immer noch etwas nebelig. Es gibt hier einen größeren Fischereihafen. Es ging dann weiter zu unserem Endziel Port Macquaire. Die Motel suche war hier nicht sehr einfach.

Meine Eltern hatte am Vorabend ein Frühstücksrestaurant gesehen, wo es leckere Pan Cakes geben sollte, leider war dort schon alles belegt, also ging es schräg gegenüber zum Frühstücken, abe die Pan Cakes wären bestimmt besser gewesen. Danach machten Julia und Mathis sich auf den Weg Richtung Mole. Hier waren fast alle Steine von Besuchern dieses Orts bemalt. Einige waren wirklich sehr künstlerisch und der Rest, naja. Heute galt es aber noch ein letztes Mal Strecke zu machen, bis nach Richmond. Nordwestliche von Sydney und der Eingang zu den Blue Mountains. Aber wir mussten auf Mathis Wunsch noch einen kurzen Abstecher über Toronto machen. Dieses Toronto liegt auch an einem See, dem Lake Macquaire. Das ist aber auch die einzige Gemeinsamkeit, der Rest fehlt komplett. Die Straße führte uns dann durch den Brisbane Water National Park und durch große Steinblöcke wo die Straße reingehauen worden war. Leider fehlte uns die Zeit für einen weiteren Stopp, der Weg bis nach Richmond war noch lang und wir mussten die Stadtgrenzen von Sydney ankratzen, einen anderen Weg nach Richmond gab es nicht, als dieses Bogen zu fahren. In Richmond selber gibt es nur zwei Motels, das erste war uns mit 180 Dollar für eine Nacht eindeutig zu hoch, als doch ins Best Western. Wir hatten Glück, es war das letzte freie Familienzimmer und zum Abend gab es dieses mal Pizza.

3. Oktober 2011
von Mathis
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Endlich ein Auto

Am Montagmorgen (26.09) hieß es als erstes unseren Mietwagen für die kommenden 4 Wochen abzuholen, Mathis Eltern wollten ja schließlich was von Australien sehen und deren Rückflug ging von Sydney. Wir hatten einen Subaru Forester gemietet, in der Hoffnung er würde für uns Gepäck groß genug sein. Es sollte gerade so alles rein passen. Mathis Mutter wollte frühstücken gehen, also ging es in ein Restaurant mit schöner Terrasse. Wir hatten alle großen Hunger, so haben wir uns für 4- mal French Toast entschieden, nur leider sah das so gar nicht nach French Toast aus, so wie wir es kannten. Es war die australische Variante mit Birnen. Danach ging es mit dem Wagen zum rund 60 km nördlich gelegenen Daintree National Park. Da Mathis und Julia sich ja schon an den Linksverkehr weitestgehend gewöhnt hatten, sollte Mathis die erste Strecke fahren. Es ist schon ein komisches Gefühl „falsch“ zu fahren. Da bei Rechtslenkern auch die Hebel für Blinker und Scheibenwischer „verkehrt“ sind, blieb die ein oder andere Scheibenwischaktion an Kreuzungen und Kreisverkehren zunächst nicht aus. Die Straße führte uns an der Küste lang, mit Traumhaften blicken auf den Pazifik. Nach dem wir die erste Abbiegung zum Park deutlich verfehlt hatten, sollte es beim zweiten Anlauf dann klappen. Anderthalb Stunden sind wir durch einen kleinen Teil des Parks gewandert, mit schönen Badestellen (leider hatten wir keine Badesachen mit) und engen und steilen Wegen durch den Regenwald. Das subtropische zeigte seine Wirkung in Form von nassen Klamotten und einer stöhnenden Mutter. Zurück durfte Papa dann seine linken Fahrkünste unterbeweis stellen. Abends ging es noch zum Italiener mit einem echten Steinofen, eine Seltenheit in Australien. Die Pizzen schmeckten entsprechend.

Dienstag ging es endlich zum Great Barrier Reef raus. Julia und Mathis hatten vor 2 Wochen schon eine passende Tour über einen Reisevermittler online gebucht, mit Abholung vom Hotel. Wir warteten pünktlich um halb 8 vor unserem Motel, aber der Bus sollte nicht kommen, das fing ja schon mal gut an, aber es sollte noch schlimmer kommen. Also sind wir selber zum Reef Terminal gefahren. Bei Scuba Dive, dem Tourveranstalter, konnte man keine Reservierung für uns finden, wir hatten auch keinen Gutschein erhalten. Na Klasse. Der nette Herr am Schalter rief bei dem Vermittler an, kein Erfolg, nix zu finden. Die Anzahlung von rund 90 Dollar war also weg. Glücklicherweise für uns war die Tour nicht ganz ausgebucht und wir konnten doch noch mit. Auf dem Weg zum ersten Reef war es ordentlich am Wackeln, so dass Mathis Mutter recht schnell übel wurde und Mathis auch, durch das ständige Kopfverdrehen, damit man den Sicherheitshinweisen folgen konnte. Dort wurde uns gezeigt, wie man sich Unterwasser zu verhalten hat. Für Mathis Mutter war die Fahrt damit gelaufen, an schwimmen war nicht mehr zu denken. Am ersten Reef hielt Julia und Mathis Vater nicht mehr viel und ab ins Wasser. Traumhaft die Unterwasserwelt, unbeschreiblich, soweit draußen mit Fischen zu schwimmen, dazu noch in Badewannenwasser. Nach 30 Minuten traute sich auch Mathis ins Wasser, die Übelkeit war zwar noch nicht ganz weg, aber das war ihm jetzt auch egal, man wird nur einmal im Leben hier sein. Kaum im Wasser war die Übelkeit verflogen. Nach einem BBQ ging es weiter zum zweiten und letzten Reef des Tages und dieses war noch weit aus großer und farbenprächtiger. Die Korallen guckten aus dem Wasser und man musste gut aufpassen diese nicht zu berühren. Bunte Fische ohne Ende. Jeder der mal nach Australien kommt, muss das einfach mal gemacht haben.

Mittwoch, war der letzten Tag in Cairns und es sollte erst einmal ins Landesinneren (Atherton Tablelands) gehen, wenn möglich zumindest das Outback ankratzen. Die erste Station war Kuranda, es gibt dort die Möglichkeit, entweder mit der Bahn hinzukommen, mit der Seilbahn (der längsten der Welt) oder mit dem Auto. Leider sind die Wasserfälle in Kuranda zu dieser Jahreszeit nicht gerade von Wasser gesegnet. Die Tiefe war trotzdem sehr beeindruckend. Schlangen konnten wir meiner Mutter leider auch noch keine zeigen. Weiter ging es durch die Atherton Tablelands, bis nach Atherton selber, es musste ja eine Unterkunft für die Nacht eher. Auf dem Land, sind die Wege weit und die Orte nicht um die Ecke. Da Mücken auf Mathis Mutter eine besondere Wirkung haben, stechen sie bei ihr besonders gerne zu, so auch an diesem Tag. Die Schwelungen an der Hand waren nicht gerade klein, also wo war das nächste Krankenhaus, Mutter gab keine Ruhe. Durchgefragt, war das Krankenhaus gleich mehr oder weniger um die Ecke von unserem Motel, wir konnten also zu Fuß hin. Die Sache kurz der Empfangsdame geschildert, ein Arzt würde 275,50 Dollar kosten, Mathis kannte das ja schon, Mutter nicht. Da kam sie ins Grübeln, ob es wirklich nötig ist. Die Salbe die sie hatte, war eh die Richtige, sagte die Arzthelferin und wenn sollten wir morgen zu einem Hausarzt gehen, die wären billiger. Am nächsten Morgen war alles in Ordnung.

Donnerstag ging es nach Ungara und immer weiter ins Hinterland und dem Anfang des Outbacks. Die Landschaft wurde immer karger und die Autos immer seltener, die Roadtrains immer mehr. Man möchte sich nicht ausmalen, wenn 4 Gliedrige LKWs bei uns in Deutschland über die Straßen rollen würden. Um Ungara ist wirklich nix, außer Natur. Die Gegend ist von einem Vulkanausbruch geformt worden, mit einigen Hügeln die einem Traumhaften Blick in die Weite ermöglichen. Wir 3 wählten einen Wanderweg von 45 Minuten. Sonst nur Trockenheit, aber doch ein See und da waren sie endlich, die Kängurus, in freier Natur. Wir haben sie nicht gezählt, aber es müssen so um die 40 gewesen sein, keine 30 Meter von uns entfernt. Irgendwann musste es aber auch weitergehen, der nächste Ort mit Unterkunftsmöglichkeiten war, Greenvale, 150 km entfernt. Es begann dunkel zu werden und im Dunkeln zu fahren, das musste nicht sein, wir hatten schon genug totgefahrene Kängurus am Straßenrand gesehen, hier wird nicht gebremst. In Greenvale selber gibt es genau zwei Möglichkeiten zu übernachten, entweder das Motel, welches leider schon ausgebucht war oder der Caravan Park, der nur so vor Luxus strotzte, hier war gerade noch ein Caravan frei, was für ein Glück. Ganze 75 Dollar sollte es uns kosten, mehr war sie auch nicht Wert, das Model musste aus den späten 70ern stammen, eine Renovierung fand seit dem wohl auch nicht mehr statt. Das Bett allerdings war sehr bequem.

Am nächsten Morgen sahen wir schnell zu, den Ort Richtung Townsville zu verlassen. Um 7 Uhr ging es los, ohne Frühstück. Was einem doch sehr überraschte, das waren die vielen Baustellen auf der Strecke. Und an einer der Baustellen, am Arsch der Welt kam dann ein Ampelmann auf uns zu, ganz locker und sagte, dass wir hinten links einen Platten haben. Das ganze muss recht frisch gewesen sein, da wir noch wunderbar beobachten konnten, wie die Luft ganz langsam aus dem Reifen entwich. Also links ran und den Kofferraum leer machen. Das Wechseln ging dann schnell von statten, man konnte gut erkennen, dass es ein Känguruknochen war, der sich in den Reifen bohrte, bei den ganzen Leichen auf der Straße, fährt man halt auch schon mal über eins drüber. Fortan machten wir aber um jedes tote Känguru einen großen Bocken, bloß nicht noch einen Platten. Einen Abschleppservice hätten wir nicht rufen können, wir hatten null Empfang. Vorbei ging es an Rinderherden, bis wir am Mittag endlich Townsville erreichten und auch wieder Empfang hatten. Wir guckten uns noch etwas die Stadt an, bis wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft machten. Auf einem kleinen Hügel haben wir ein schönes Motel gefunden. Aber es galt ja noch die Sache mit dem Reifen zu klären, sind dann zum Europcar Vermieter gefahren, der gab uns den Rat zur nächsten Reifenwerkstatt zu fahren, da er da nix machen könnte. Von Reifenwerkstätten gibt es in Australien wirklich so einige in jeder Stadt. Den Reifen haben wir dagelassen und konnten ihn am nächsten Tag wieder abholen, zur Abkühlung ging es noch schnell in den Pool.

Am nächsten Morgen war der Reifen repariert, mit einem Gummipropfen und gekostet hat es uns auch nix. Die Reifen noch schnell zurück gewechselt und weiter konnte die Reise gehen, nach Mackay. Heute stand eigentlich nur auf dem Programm Strecke zu machen. Kurz vor Mackay wurden wir aber etwas ausgebremst, die Waldbrandgefahr war in den letzten Woche recht hoch, wenn es nicht so schlimm ist, macht die Feuerwehr eigentlich auch nix, die Wälder in Australien erholen sich recht schnell davon, anders als in Deutschland. Aber dieser war etwas heftiger, so dass die Straße für 45 Min gesperrt werden musste. So etwas muss man halt auch mal erlebt haben, wenn man in Australien ist.

Der nächste Tag (Sonntag) bestand wieder aus Strecke machen, die Landschaft ist hier nicht besonders Reizvoll, eigentlich sollte es bis Gladestone gehen, aber da waren die Waldbrände wirklich sehr stark, so dass sie auch in den Nachrichten erwähnt wurden, sonst eigentlich nicht der Fall. Der Ort an sich war auch nicht wirklich schön und wer weiß, wie die Brände noch ziehen werden, Unterkünfte gab es auch keine, die man Bezahlen konnte, also ging es weiter nach Tannum Sands, dort war es zwar auch nicht leicht ein Unterkunft zu finden, aber wir haben dann doch noch eine gefunden. Den Waldbrand konnte man bis in die Zimmer riechen, so stark war es in der Umgebung von Gladestone und Tannum Sands am Brennen, in Panik geraten die Leute dort aber trotzdem nicht.

21. September 2011
von Mathis
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Fraser Island

Montagmorgen (19.09.) hieß es noch schnell die letzten Sachen in die extra für Fraser Island gekauften Taschen packen, da wir keine Lust hatten unsere großen Rucksäcke mitzunehmen. Und da passierte was passieren musste, gerade die letzten Sachen in die neue Tasche gepackt, den Reisverschluss zugezogen und da riss der Stoff von Mathis Tasche, neben dem Reisverschluss. 20 Dollar für die Katz und die Zeit bis zum Check out Zeitpunkt spielte auch noch gegen uns. Also schnell in den Rivers Store, so eine Billigklamottenkette und eine andere Tasche für 20 Dollar gekauft (sie hält bis heute). Unserem Koreaner auf dem Zimmer noch den 15 Dollar Reiskocher vermacht, weil wir einfach keinen Platz mehr dafür hatten. Rücksäcke auf den Rücken und ab zum Busterminal. Das waren keine 5 Minuten Fußmarsch, aber wir waren schon einmal durchgeschwitzt. Auf uns wartete eine knapp 2 stündige Fahrt nach Hervey Bay, dem Ausgangspunkt unserer Fraser Island Tour. Endlich da hatten wir eine ungefähre Ahnung wo unsere Unterkunft war, also erst einmal loslaufen. Es dauerte natürlich nicht lange und wir waren schon wieder durchgeschwitzt, bei knappen 30 Grad und dem schweren Gepäck auch kein Wunder. An der Küste angekommen, dort verlief die Straße an der das Motel liegen soll, fragten wir einige Passaten ob wir die Straße rechts oder links runter gehen müssten. Es stellte sich nach rechts heraus und das es noch gute 4 km bis zu dem Motel sind. Da kannte Julia nur eine Lösung, ein Taxi rufen. Gemacht getan. Nach 5 Minuten und 16 Dollar waren wir endlich da. Den Rest des Tages haben wir uns die Esplanade von Hervey Bay angeschaut und Getränke für unsere Tour besorgt. Die Nacht sollte ja wieder kurz werden. Abholtermin war um halb 8. Das Motel hatten wir für 3 Nächte gebucht, irgendwo mussten wir ja auch unsere Sachen für die eine Nacht auf Fraser Island lassen.

Pünktlich standen wir an der Haltstelle, uns stand noch eine gut 30 Minütige Busfahrt zum Hafen bevor, ok wir sagen mal lieber Anlegestelle. Das Wetter war sehr bescheiden, diesig und kalt. Man sah so gut wie nix. Uns wurde noch Mitgeteilt wie unsere Ranger für die Tour heißt, damit wir wussten zu welchem Bus wir gehen mussten. 45 Minuten später waren wir angekommen und das Wetter wurde zum Glück auch besser. Unsere Gruppe war nur 12 Mann groß, wovon ganze 6 aus Deutschland kamen. Unser erster Trip führte uns in 45 Minuten einmal quer über die Insel, auf die andere Inselseite wo unsere Unterkunft lag. Feste Straßen gibt es keine, was auf einer Insel die nur aus Sand besteht auch kaum möglich wäre. Deshalb dürfen dort auch nur Allradfahrzeuge fahren. Es ging rauf und runter, durch Regenwald, normalen Wald und dann wieder durch Subtropischen. Eine Mischung wie man sie sonst nirgends findet und schon gar nicht auf so kleinem Raum. Nach einem kurzen Aufenthalt dort, ging es in einer 10 Minütigen Fahrt über den Strand (Highway No 1 von Fraser Island, Achtung es werden auch Radar Kontrollen durchgeführt) zur erste Station an diesem Tag, dem Lake Wabby. Es stand noch ein 45 Minuten Fußmarsch durch einen Eukalyptuswald an und anschließend über eine Sanddünne runter zum See, der aus Quellwasser gespeist wird. Schnell ging es in die Badesachen und rein ins Wasser. Es war saukalt zu Anfang, aber erfrischend. Wir konnten uns dort 1 Stunden aufhalten, dann ging es wieder zurück zum Eurong Beach Resort zum Lunch. Das Eurong Beach Resort war auch die Unterkunft für die kommende Nacht. Unsere Zimmer haben wir uns mit einem Irischen Paar geteilt. Nach dem Essen ging es weiter zum Lake McKenzie, der anders als der Lake Wabby, nur durch Regenwasser entstanden ist. Das Wasser war sehr klar, aber genauso kalt wie im anderen See. Abschließend für diesen Tag fuhren wir noch zum Pile Valley. Auf einem gut 45 min. Pfad durch den Wald konnten wir die Vielfalt von Fraser Island kennen lernen. Wirklich sehr beeindruckend. Lianen ohne Ende und kerzengrade gewachsene Bäume. Am häufigsten kommen dort die Kauri Pinie und die Piccabeen Palme vor. Am Abend noch die neue Folge von Two and a half man reingezogen und das war es dann für den Tag.

Für den Mittwoch standen folgende Punkte auf der Tagesordnung, Maheno Wreck, Indian Head, Coloured Sands und Eli Creek. Bei dem Maheno Wreck handelt es sich um einen ehemaligen Luxuslinier, der am 8. Juli 1935 auf dem Weg nach Japan dort auf Grund lief, umgekommen ist dabei niemand. Immer schön den Highway No 1 entlang, versteht sich. Da lief uns auch endlich einer der berühmten Dingos über den Weg, es war leider der einzige. Was man dafür zu Hauf sehen konnte, waren Wale weit draußen auf dem Meer. Weiter ging es nach Indian Head, einer kleinen Felsformation, auf die man erst einmal klettern musste, dann aber durch einen super Blick belohnt wurde. Das Wasser glasklar und so konnten wir einige Haie beobachten die dort vorher schwammen. Unten am Bus wieder angekommen wartet unser Ranger schon mit einem kleinen Snack auf uns. Wir saßen ohne groß nachzudenken auf den Felsen und blickten aufs Meer. Als eine Frau plötzlich aufsprang weil neben ihr eine Brownsnake vorbeischlängelte. Diese Art gehört zu den 6 gefährlichsten Schlangen der Welt wurden wir von unserem Ranger aufgeklärt. Aber es würde für alle ein Serum geben, wurden wir beruhigt. Nach dem Schreck ging es zu den Coloured Sands, ein Sandfelsen der durch Oxidation unterschiedliche Farbschichten hat, aber um ehrlich zu sein, waren die nicht sonderlich interessant. Viel interessanter war das, was sich direkt am Strand abspielte. Dort waren so einige Leute am Angeln und versuchten einen der Haie zu fangen, die keine 4-5 Meter von uns weg im Wasser schwammen. Es ist schon ein komisches Gefühl einem Killer so nah zu sein. Den Rest des Tages ging zum Sonnen an den Eli Creek, einem Bach der im Meer mündet. Die Lunchtime war inzwischen erreicht und so hatten wir einige Zeit uns dort zu erholen und zu baden. Auch wieder sehr kalt, aber klar und erfrischend. Es war einiges los an diesem Creek, viele Familien mit ihren Kindern. Es waren gerade Ferien in Australien. Schließlich ging es zurück zum Anleger auf Fraser Island und somit waren auch diese 2 wundervollen Tage vorbei. Ein kleiner Mikrokosmos für sich, wer hier allerdings nach Koalas und Kängurus Ausschau hält wird hier lange suchen müssen, es gibt sie hier nicht, ebenso wenig wie Krokodile.

Am Donnerstag stand die lange Zugfahrt nach Cairns an. Da wir den ganzen Tag nicht wussten was wir machen sollten, vor allem wegen dem Gepäck verbrachten wir den halben Tag im Shopping Center direkt am Bus Terminal, wo wir am Abend abgeholt werden sollten um nach Maryborough West, dem Bahnhof zu kommen. Der Bus war gerade da und unser Gepäck verstaut, da wurde uns vom Busfahrer auch schon mitgeteilt dass der Zug ca. 2 Std. Verspätung hat. Es gab wohl Probleme in Brisbane auf dem Bahnhof. Also legten wir in Maryborough auf dem Weg zum Bahnhof einen Stopp an einer Snack Bar ein, wir hatten ja nun Zeit genug. Zwischendurch kam die Meldung das es schon 4 Stunden Verspätung sein. Na super. Anstatt um 18:20 Uhr ging unser Zug am Ende um 22 Uhr. Zum Glück konnten wir etwas im Zug schlafen, trotz des Dauerlärmpegels der Kinder. Nach fast 25 Stunden waren wir endlich in Cairns angekommen. Bei der Einfahrt nach Cairns kam noch einmal der Schaffner auf uns zu und wollten wissen was wir so machten in Australien. Er war wirklich sehr nett und erzählt uns dass er auch schon einmal in Deutschland war. Zum Abschluss fragte er uns noch, wo wir in Cairns übernachten würden, im Colonial Club Resort, er rief dort für uns an und organisierte einen Shuttle Service, sehr nett von ihm. Endlich wieder Richtig schlafen und vor allem ausschlafen.

Ausgeschlafen und geduscht ging es nun erst einmal mit dem Bus in die Stadt, dem Tor zum Great Barrier Reef. Die Stadt ist voll auf Touristen eingestellt, hat aber trotzdem noch seinen Charme. Bei Between the Flags hat sich Mathis erst einmal eine kurze Hose samt T-Shirt gekauft. Im Shopping Center am Bahnhof noch etwas eingekauft und dann auch schon wieder zurück zum Hotel. Die Wege sind dort nicht gerade kurz, aber egal. So kann man sich auch einmal die Siedlungen ansehen, in denen die normalen Australier wohnen. Der Pool in dem Hotel war wirklich ein Traum, so wie man es sich in einem tropischen Gebiet vorstellt. So hat es sich Mathis nicht nehmen lassen, trotz der Dunkelheit dort einmal reinzuspringen. Julia ließ sich nach einiger Zeit auch noch dazu überreden. Es war warm wie in einer Badewanne, traumhaft. Wir wollten gar nicht mehr raus, wenn da nicht die Wäsche gewesen wäre, die noch gewaschen werden musste.

Leider war dieser Luxus am nächsten Tag schon beendet, es stand ein Hotelwechsel an, schließlich kamen heute Mathis Eltern für eine 3 Wöchige gemeinsame Reise durch Australien mit einigen Umwegen nach Cairns. Nach dem Wechsel noch einmal der lange Gang in die Stadt, dieses Mal aber an der Küste lang. Da in 2 Tage der Great Barrier Reef Ausflug auf dem Plan stand und die Sonne ja nicht ohne ist in Australien, entschlossen wir uns, doch noch  Schwimmshirts zu kaufen, die hat in Australien hier wirklich fast jeder an, sie bieten einen Sonnenschutz von 50+, was mehr als Ausreichend ist. Die Ankunft meiner Eltern war für 18:20 angekündigt, als machten wir uns gegen 16 Uhr auf den Weg zum Flughafen. Zu Fuß versteht sich, er lag ja gleich um die Ecke, waren nur 6 km. Pünktlich waren sie in Cairns gelandet und es dauerte dann auch nicht mehr lange und sie kamen durch die Tür. Wir mussten nur noch auf das Gepäck warten und dieses Mal mit einem Taxi zurück zum Motel.