Weiter ging es diesen Morgen (10.10) in die Blue Mountains. Gefrühstückt wurden unterwegs. Es war zwar alle paar Kilometer ein Rastplatz ausgeschildert, aber wirklich sauber sahen die dort alle nicht aus. Das ganze führte uns zwischen Apfelplantagen, auf über 500 Meter. Die höchste Erhebung in den Blue Mountains beträgt 1215 Meter (Mount Werong), die niedrigste, der Nepean River hat gerade mal 20 Meter. Über den ganzen Park könnte man meinen, es wäre diesig, dabei ist es der blaue Dunst der Eucalyptus Wälder. Die Fahrt war recht einsam, es war kaum etwas los auf der Straße. So konnten wir es ruhig angehen. Den Ersten Sightseeingstop haben wir am Mount Wilson gemacht. Dafür muss man von der Bells Line of Road auf die Mount Wilson Road abbiegen. Dies führt einen erst einmal durch, wie soll es anders sein, durch dichten Eucalyptus Wald und dann doch eine Überraschung, eine Haarnadelkurve. Kaum hat man diese hinter sich gelassen, erwarten einen dort unheimlich schön angelegte Gärten. Damit hätte, soweit abgeschieden nun wirklich niemand gerechnet. Den Aussichtspunkt zu finden, war gar nicht so einfach. Kaum Hinweisschilder, aber wie die Fotos es Beweisen, haben wir ihn doch noch gefunden. Ein atemberaubender Blick über die unendlichen Weiten der Blue Mountains in nördlicher Richtung. Weiterging es nach Lithgow, einem Ort am Ende der Blue Mountains. Wir mussten Tanken und haben nur einen kleinen Spaziergang gemacht. Wirklich schön war es hier nicht. Auf dem Weg weiter nach Blackheath, mussten wir einemal links ranfahren, Allgemeine Verkehrskontrolle!!! Mathis ist gefahren. Führerschein und Ausweis bitte. Einen europäischen Führerschein hatten die vorher wohl noch nie gesehen, da der eine Polizist verzweifelt das Ablaufdatum suchte. Mathis sagte, so etwas gibt es bei uns nicht. Den internationalen Führerschein wollte er natürlich auch noch sehen. Nervös wurde einem bei der Angelegenheit ja schon. Also den Herren auch diesen gezeigt, plus den Pass und ihnen erklärt, das man ein Work and Travel Visa hat. Darauf bekam Mathis die Unterlagen sehr unfreundlich wieder in die Hand gedrückt und weiter ging es. Achja, einmal pusten durfte Mathis auch. Ohne Ergebnis natürlich. Ab nach Blackheath und den Wasserfällen. Von der Aussichtsplattform, dem Govetts Leap Lookout hat man einen sagenhaften Blick in das Grose Valley und einen ebenso schönen nach unten. Laut Wanderkarte sollte man in 15 Minuten direkt an den Blackheat Falls sein, also machten wir uns auf den Weg dorthin. Dass es dabei aber über gefühlte 10.000 Stufen erst einmal nach unten geht, davon war nix angeschrieben. So machten Mama und Papa auch bald kehrt. Julia und Mathis gingen weiter und es hat sich gelohnt. Man ging über Betonwürfel über den Zulauf des Wasserfalls. Da wollte man fast drin baden, so klar und sauber. Doch ein paar Meter weiter geht es einige hundert Meter runter. Lange aufhalten konnten wir uns dort nicht, wir mussten die gefühlten 10.000 Stufen ja auch wieder rauf. Die erste Überlegung war im Ort Blackheath zu übernachten, da es aber noch relativ früh am Tag war, ging es weiter in die etwas größere Stadt Kootumba. Tja, da die Australier noch Ferien hatten, war es fast unmöglich etwas zu finden. Überall stand No Vacancy, was so simpel heißt, keine Betten frei. Ein Motel bot uns dann aber ein dazugehöriges Cottage an. Sehr geräumig und inkl. Frühstück, was will man mehr. Julia und Mathis machten sich noch auf den Weg zu den „three sisters“. Die berühmte Felsformation in den Blue Mountains. Zurück wählten wir einen Weg unterhalb der Luxusherbergen in Kootumba. Direkt am Hang durch Eucalyptus Wälder.
Am nächsten Tag wollten meine Eltern natürlich auch noch die „three sisters“ sehen. Meine Mutter hatte keine Lust dort hinzulaufen, also fahren. Ok, Kootumba ist sehr hügelig, was Julia und Mathis gestern erfahren mussten. Einmal falsch abgebogen und man darf die Straßen, die von der Steigung denen in San Francisco entsprechen, hinaufgehen. Also zweimal runter und wieder rauf, anstatt einmal. Auf den Weg zu den „three sisters“ haben wir den Weg gewählt, den Julia und Mathis gestern zurückgegangen sind. An den „Fuß“ der „three sisters“ führt ein extra Weg, den man am Ende nur über Leitern runtersteigen kann. Rechts oder links, kommt auf die Perspektive an, geht es da ganz schön runter. Aber der Ausblick in die Tief und Weiter belohnt dafür. Es gibt auch eine kleine Brücke zu der ersten Schwester. Mama war die einzige die gekniffen hat. Weiter ging es zu den Leura Kaskaden und Wasserfall. Auf dem Parkplatz präsentierten sich ca. 10 weiße Kakadus. Durch einen Buschpfad ging es an den Kaskaden lang, immer leicht Bergab bis wir an dem Wasserfall, oder eher Wasserfällchen angekommen waren. Das wirklich beeindruckende war allerdings der Tallkessel. Zurück ging es einen anderen Weg, leider nicht so kniefreundlich für meine Mutter. Was muss das muss, man ist nur einmal hier. Und dann waren da noch die Wentworth Falls, die letzte Naturartaktion. Der Weg vom Parkplatz verläufst erst einmal sehr eben, auch für Mütter mit Knieschaden geeignet. Wenn sie aber dann so richtig von nahen sehen möchte, gibt es nur wieder die australische Version, des Treppensteigens, hier runtersteigen. Es geht schon ganz schön in die Knochen. Auf der anderen Seite der Fälle gibt es einen Weg, für den man sich allerdings einen ganzen Tag zeitlassen sollte, hatten wir leider nicht. Ein kurzes Stück sind Julia und Mathis trotzdem gegangen. Dafür bekommt man dann dieses (Bild) zu sehen. Nix für Leute mit Höhenangst oder weichen Knien. Aber nun genug Natur. Ab nach Sydney. Der Weg von den Blue Mountains nach Sydney geht recht schnell, kein Wunder, sobald man die Blue Mountains verlassen hat, ist man auch schon in der Greater Area von Sydney. Von Stadtzentrum bis in die Berge, sind es knappe 80 km, neben an, so zusagen. Ist man erst einmal drin, kostet es einem Europäer einfach nur noch Nerven. Auf der Karte hatten wir uns eine Route zu unserem Hotel in Kings Cross rausgesucht, leider hatten wir die Abbiegung verpasst und schon waren wir in der Downtown. Was einem als Passant so gar nicht auffällt, in Zentrum gibt es zwar nicht so viele Einbahnstraßen, dafür allerdings das Problem, das man die Gesamte George Street (die Hauptverkehrsader in der City) gerade einmal an zwei Kreuzungen rechts abbiegen darf. Netterweise half uns da ein indischer Taxifahrer, wir sollten ihm einfach folgen. Und dann gibt es da noch eine Besonderheit die wir festgestellt haben, wenn man rechts abbiegen darf, dann kann es sein, das man es nur zu bestimmten Tagen und Zeiten darf, dies wird einem auf den Passenden Verkehrsschildern erklärt. Das Hotel war, sagen wir mal, naja. Meine Eltern hatten erst das Glück ein Raucherzimmer bekommen zu haben, was einfach gar nicht geht. Man konnte es da drin überhaupt nicht aushalten, für die nächsten zwei Nächte gab es eines ohne „Rauch“. Das Fenster was wir hatten, zeigte nicht wie gebucht zur Straße, sondern in beiden Fällen in einen Schacht. Sonnenlicht, schön wäre es gewesen. Nach dem das Auto im nahe gelegenem Parkhaus für 30 Dollar die Nacht untergebracht worden war, ging es los in die Stadt. Kings Cross liegt etwas abseits, ist aber trotzdem sehr lebendig. Hier gibt es (noch) den einzigsten Backpacker Automarkt der auf der offenen Straße abgehalten wird. Viel alte Gebäude die an die viktorianische Zeit erinnern. Bars gibt es sowieso viel in Sydney. Gegessen haben wir in einem Restaurant, welches deutsch-österreichische Küche serviert, der Koch war allerdings ein Asiate, wie das gesamte Personal. Wir entschieden uns alle, bis auf Julia natürlich, für ein Schnitzel. Das Essen kam sehr schnell, so dass man darauf schließen konnte, dass es nur noch warm gemacht werden musste und es sah auch alles nach Dosenfutter aus. Keine Empfehlung für dieses Restaurant. Der Weg zur Oper war weiter, als es auf dem Plan aussah. Wir kannten ja schon den Anblick bei Nacht, nur mit dem Unterschied das man jetzt auch in kurzen Klamotten vor der Oper stehen konnte. Auf Laufen hatten wir zurück aber keine Lust mehr, so suchten wir die nächste Haltestelle der Metro. Müde und völlig platt fielen wir ins Bett.
Diesen Morgen, mittlerweile Mittwoch, begannen wir mit einem Frühstück bei Pancakes on the Rocks. Die Auswahl dort ist schier unglaublich, man weiß gar nicht, was man nehmen soll und vor allem wie viel. Nach überlegen und beraten, vielen die Entscheidung wie folgt aus, Devils Delight für Julia, für Mathis ebenfalls, für Papa das ganze ohne Schoko, also ein Strawberry Patch und für Mama ein Hot `N` Troppo, mit viel Walnüssen drauf. Das ganze könnt ihr euch hier anschauen. http://pancakesontherocks.com.au/home . Wer hätte gedacht, dass man nach 3 solchen Pancakes so satt sein kann. Wir hatten alle Richtig zu kämpfen. Anschließend ging es in Richtung Harbour Bridge. Dort musste mein Vater als Ingenieur natürlich erst einmal die mittlerweile 80 Jahre alte Konstruktion fotografieren. Weiter ging es zu The Rocks, dem alten Teil von Sydney. Da es die letzten Tage von meinen Eltern waren, durften natürlich die Souvenirs nicht fehlen, also in den nächst besten UGG Store. Es war leider nicht das passende mit dabei. Da Australien auch das Land der Opale ist, musste so einem Laden natürlich auch ein Besuch abgestattet werden. Mathis und Julia blieben gleich draußen. Die Preise sind exorbitant, einen Ring gibt es selten für unter 2000 Dollar. Entlang der George Street ging es weiter rauf bis zum Apple Store, wo auch schon die ersten Leute am campen waren und sehnsüchtig auf das neue iPhone warteten. Auch Blumen für den verstorbenen Apple Gründer lagen vor dem Eingang. Direkt neben Apple findet sich ein Samsung Laden, hier waren überraschenderweise auch Leute am campen, aber nur um jeden Morgen zu einer der ersten 10 Kunden zu gehören um deren bestes Smartphone für 2 Dollar zu bekommen. Danach ging es weiter nach Darling Harbour. Ende der 1980er aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Hier gibt es viel Geschäfte und Bars, man kann die Seele baumeln lassen und den Blick auf die Skyline genießen. Meine Eltern hatten erst einmal genug, so dass wir auf dem Weg zurück in die Stadt unsere Wege treten. Julia und Mathis blieben noch und aßen am Ende dort wo wir es vor Monate öfters getan hatten, in dem Food Court unter dem Myer.
Endlich spielte das Wetter auch wieder mit, da meine Eltern nur noch einen ganzen Tag in Sydney hatten, mussten wir es hinbekommen das sie möglichst viel sehen. Als erstes Stand aber erst einmal frühstücken an. In der Nähe haben wir eine Bäckerei Lüneburger ausgemacht, Julia und Mathis bestellten die Brötchen und als dann alles fertig war, sprach uns die Verkäuferin auf Deutsch an (eine Backpackerin wie wir), sie hat uns Eis kalt auflaufen lassen, aber wir nahmen es hier nicht übel Wie wir es schon am Anfang des Blogs beschrieben habe, bieten die Schiffe in Sydney die beste und auch billigste Möglichkeit einen Überblick über die Stadt zu bekommen. Als erstes nahmen wir die Fähre in Richtung Parramatta (Olympiagelände) machten aber den ersten Halt auf Cockatoo Island, dort wurden bis in die späten 80er noch Kriegsschiffe gebaut. Heute ist es eine Art Museum. Weiter ging es bei zügiger Fahrt bis nach Blackwall Point. Dies sollte reichen und mit dem Fahrplan passte das auch sehr gut zusammen. So ging es zurück zum Queens Quay, der Hauptader der Fährschiffe. Das Ganze ist dort wie ein Hufeisen aufgebaut, wenn man angelegt hat, geht es rechts zur Harbour Bridge und links zur Oper, mit vielen Restaurants. Wir entschieden uns fürs Mittagessen für ein Italienisches. Nun stand aber wirklich Souvenirs kaufen an. Das ganze dauerte für Männerverhältnisse einfach zu lang. Mama musste für meine Schwester Antonia UGG Boots anprobieren und Julia für ihre Schwester Eva. Ok und der Onkel Mathis konnte sich nicht entscheiden, was es für seine Nichte Finchen geben soll. Nach dem alles gekauft war, sollte es noch nach Manly rausgehen. Mit der Fähre natürlich, also in Richtung Pacific. Hier ging Julia auch so gleich noch einmal bei „Between the Flags“ für ihre Familie shoppen. Aber eigentlich sind wir hier nur rausgefahren um meinen Eltern die andere Fahrtrichtung zu zeigen, mit dem tollen Blick auf die Skyline bei der Hafeneinfahrt. Für jeden ein Muss, wenn man nach Sydney kommt. Empfehlen würde ich hier die Abendstunden, mit dem Sonnenuntergang ist es einfach nur Traumhaft. Leider sind wir dieses mal etwas zu früh zurückgefahren.
Der letzte Tag meiner Eltern und der Sollte nicht so erfreulich beginnen. Da die Fluglinie Qantas die ganzen letzten Woche immer mal wieder (in meinen (Mathis) Augen) zu recht bestreikt worden ist. Aber wenn man einmal selbst betroffen ist, ist das nicht so toll. Mein Vater wollte auf dem Rückflug bis nach Singapur verständlicherweise auch einmal mit dem A380 fliegen, leider wurde dieser Flug mit einer Verspätung von 5 Stunden angezeigt, so war es unmöglich den Anschlussflug in Singapur nach Frankfurt zu erreichen. Die Maschine startet zwar auch in Sydney, ist aber „nur“ eine B747-400 und diese Maschine sollte nach Plan jetzt auch noch 1 Stunde vor dem eigentlichen Starttermin losfliegen. Einen Anruf hielt Mathis bei Qantas jetzt auch nicht mehr für sinnvoll, das kann man auch gleich vor Ort am Airport klären. Die Brötchen wieder in der gleichen Bäckerei besorgt, mir der gleichen Bedienung und Mathis hat die Bestellung trotzdem auf Englisch durchgezogen. Nach dem Kofferpacken und frühstücken begann das Unterfangen, das Auto aus dem nahe gelegenem Parkhaus zum Hotel zu bekommen und genau das war nicht einfach. Der Weg hätte so kurz sein können, ja wenn, da nicht das Problem mit dem nicht rechts abbiegen gewesen wäre. So sind wir einmal komplett durch Kings Cross rauf und wieder runter gefahren. Es hätte dann auch eine Haltemöglichkeit direkt vor dem Hotel gegeben, wenn die Polizisten mit dem Ticket schreiben da nicht so schnell wären. Also das ganze Spielchen noch einmal. Irgendwann so gegen 11 Uhr waren aber dann alle Sachen im Wagen verstaut. Also auf zum Flughafen. Eigentlich stand ja noch ein Besuch von Bondi an, aber auf Grund der Umstände musste da drauf verzichtet werden. Am Airport ging es gleich zum Qantas Schalter, wo Mathis die Sachlage schilderte, die nette Dame schaut im PC nach den Verbindungen und stellt ebenfalls fest, dass das so wie es gebucht ist, heute nix mehr werden wird. Ein kleiner Hinweis das man uns gestern Versucht hatte anzurufen gab es natürlich auch, nur war auf dem Handy meiner Mutter zur angegebenen Zeit kein Anruf in Abwesenheit zu finden. Ansonsten hätten wir doch besser die Service Nummer 13 13 13 anrufen sollen, als das hier am Airport zu klären meinte die Dame. Ja Hallo, meine Eltern hatten einen gebuchten Flug für diesen Tag und da macht es wohl Sinn das ganze direkt, Auge in Auge zu klären. Nach kurzer Rücksprache mit ihrem Vorgesetzten, wurden dann meine Eltern auf den Direktflug, also Sydney – Singapur – Frankfurt umgebucht. So gleich machten wir uns auf den Weg zum Check in. Da fing das nächste Dilemma an, ihre teuer reservierten Plätze für den Flug ab Singapur, waren weg. Kleine Anmerkung, Plätze am Notausgang lässt sich Qantas mit 50 Dollar pro Nase vergüten. Ja, die Plätze müssten erst bestätigt werden, sonst würde das nicht gehen. So etwas gibt es schon seit Jahren nicht mehr und außerdem hatten wir auch die Rechnungsbestätigung von Qantas. Nun begann das Telefonieren, ob ein anderes Flugzeug mit einer anderen Sitzverteilung plötzlich eingesetzt wird war die Frage, aber das interessierte uns nicht, die Plätze waren bezahlt, also entweder Geld zurück oder Plätze am Ausgang. Nach einigem hin und her hatten meine Eltern endlich ihre Plätze, zwar nicht die gebuchten, aber am Ausgang. Noch ein Gang auf die Besucherterrasse, dies ist zwar nicht so schön wie die Alte in Frankfurt, aber besser wie keine. Wir wollten das Parken nicht zu teuer werden lassen, also hieß es Abschied nehmen. Julia und ich hatten das Auto jetzt noch für 6 Tage um bis nach Melbourne zukommen. Wir wollten aber noch sehen wie meine Eltern abhoben, deshalb fuhren wir nach Kyeemagh, wo man einen perfekten Blick auf die Hauptstart- und Landebahn hat. Aber die Maschine kam und kam nicht. Eigentlich sollte sie um 15:40 losfliegen. Mittlerweile fing es leicht an zu regnen. Um 17 Uhr war sie immer noch nicht abgehoben. Das wurde uns dann leider zu spät. Wir hatten noch einen Weg bis nach Canberra vor uns, gute 300 km. Abgeflogen sind meine Eltern um 18 Uhr, da wurde aus einer Stunde früher abfliegen, am Ende 2 Stunden Verspätung raus. Fahren im Dunkel ist in Australien nicht ohne, gerade wenn überall vor Kängurus gewarnt wird. Zwischendurch waren keine vernünftigen Motels zu finden, also fuhren wir am Ende doch durch, bis nach Canberra. Es gab nur noch ein Formule1 Motel, was für uns aber völlig reichte.
Weiter ging es Samstag, nach einer kurzen Nacht. Wir wollten uns das Regierungsviertel mit dem Parlamentsgebäude anschauen. Dabei sollte man wissen, Canberra ist eine Retortenstadt. Melbourne und Sydney konnten sich damals nicht entscheiden, wer denn nun die Hauptstadt werden soll. Man konnte sich nicht einigen und so errichtete man ungefähr auf der Mitte der Strecke zwischen Melbourne und Sydney halt Canberra. Fast alle Straßen sind wie an der Schnur gezogen, alles sehr Schachbrettartig. Alte Gebäude gibt es hier natürlich keine. Um das Parlamentsgebäude führen zwei Ringstraßen. Wir suchten uns einen Parkplatz und machten uns auf den Weg dorthin. Der Eintritt kostet nix, man muss nur einen obligatorischen Sicherheitscheck über sich ergehen lassen. Wir haben uns ungefähr eine Stunde dort drin aufgehalten und uns so ziemlich alle zugänglichen Räumlichkeiten angesehen. Zum Abschluss sind wir noch durch das Botschafterviertel gefahren. Die Deutsche haben wir natürlich auch gefunden und was soll man sagen, es war das mit Abstand hässlichste Haus dort. Architektonisch aus den 1930er. So fuhren wir nach einem kurzen Tankstopp Richtung Cooma durch die Dividing Range. Die Landschaft ist besonders karg. Kaum Bäume und soweit das Auge reicht nur Wiesen und Schafe. Das fahren kann hier sehr ermüdend sein. Trotz alle dem hat das ganze doch seinen Reiz, in Cooma ging es weiter in Richtung Boombala. Hier ändert sich die Landschaft schlagartig. Wir fuhren am South East National Park entlang. Wälder ohne Ende. Man konnte teilweise meinen, man ist im Allgäu. Dort sahen wir auf der Straße ein Känguru, lebendig wohl bemerkt, leider war Mathis mit der Kamera zu langsam, da hüpfte es die Böschung hinauf. Und dann waren wir auch im vierten Bundestaat von Australien angekommen, in Victoria. Wir entschieden uns in Lakes Entrances ein Motel zu suchen.
Für diesen Sonntag haben wir uns eigentlich nur vorgenommen in den Wilson Promontory National Park zu fahren. Das Wetter dorthin war sehr, sehr wechselhaft. Erst ist es strahlender Sonnenschein und im nächsten Moment sintflutartige Regenfälle, so dass man fast nix mehr sehen konnte. Leider kommt man auf dieser Halbinsel mit dem Auto nicht ganz bis zu der Südspitze Australiens. Man kommt nur bis zum Torque Point, wo man auch Zelten kann, von dort sind allerdings noch einmal 20 km Fußmarsch. Also ein ganzer Tag. Der Küstenstreifen, an der die einzigste Straße langführt ist aber der helle Wahnsinn. Mit welcher einer Gewalt die Wellen auf die Küste treffen. Lange haben wir uns dort aber nicht mehr aufgehalten, es stand noch ein langer Weg vor uns. Für die nächsten Tage hatten wir uns nämlich die berühmte Great Ocean Road vorgenommen. Wir mussten noch auf die andere Seite der Port Philip Bay, und da gibt es nur zwei Möglichkeiten, entweder rumfahren und sich dabei durch Melbourne quälen oder aber die Fähre von Sorrento nach Queenscliff nehmen. Wir entschieden uns für die Fähre, diese war zwar nicht ganz billig, aber alles andere hätte zu viel Zeit gekostet. Wir hatten Glück, 15 Min vor Abfahrt trafen wir dort ein, es war die letzte an diesem Tag. 45 Minuten sollte sie dauern, das Deck war ziemlich leer. Geschaukelt hatte es umso mehr. Ein Motel hatten wir zu diesem Zeitpunkt allerdings noch keines. Wir wollten unser Glück in Geelong versuchen. Es war hier schon ziemlich viel ausgebucht. An einer viel befahren Straße haben wir aber dennoch ein günstiges Motel gefunden. Dieser Tag bestand eigentlich nur aus fahren, aber dafür hatten wir, für morgen umso mehr Zeit und Ruhe.