Ein Jahr in Down Under

Work to Travel

Auf in das Nirgendwo von Tintinara

Am Donnerstag (17.11) war es dann endlich soweit. Wir sollten gegen 17 Uhr von Carmen am Hostel abgeholt werden. Wie üblich mussten wir um 10 Uhr aus dem Zimmer raus, konnten aber unser Gepäck bis Nachmittags im Hostel abstellen. Morgens machten wir uns dann nochmal auf in die Fußgängerzone von Adelaide. Da es aber wieder ein heißer Tag werden sollte, gingen wir relativ schnell zurück zum Hostel und verbrachten dort die restliche Zeit. Um kurz vor 17 Uhr kam Carmen zusammen mit ihrem Sohn Kim. Der Kofferraum war ja wirklich nicht klein, aber unser Gepäck passte gerade so ins Auto und dann wollten wir ja auch noch Einkaufen fahren. Nachdem wir das erledigt hatten und irgendwie doch noch alles im Auto verstauen konnten, ging es los. Es warteten ja noch 1 ½ Stunden Autofahrt auf uns. Um 22 Uhr waren wir dann endlich in Tintinara. Carmen fuhr uns direkt zu dem Haus, welches für die nächsten Monate unser Zuhause sein sollte. Es war das Haus ihres Sohnes Christopfer. Er hatte das stark renovierungsbedürftige Haus vor ein paar Jahren gekauft und schon ziemlich weit renoviert. Bis auf ein paar Arbeiten die noch fehlten. Weil Christopher in dieser Woche Schule hatte, waren wir an unserem ersten Abend alleine in dem Haus. Nach dem anstrengenden Tag, waren wir auch froh endlich im Bett zu landen.

Der Freitag war dann erst mal dazu da hier alles kennenzulernen. Tintinara ist ein kleines Dorf mit 300 Einwohnern, einem Supermarkt, drei Tankstellen, und ein paar kleineren Geschäften. Bei Klaus und Carmen Zuhause, wurde uns erst mal das Haus, die Lagerhalle und der riesengroße Swimmingpool gezeigt. Und der ist wirklich groß: ca. 20m lang, 10m breit und bis zu 3m tief. Man muss dazu sagen, dass er ihnen nicht alleine gehört, es ist ein Gemeinschaftspool von mehreren Nachbarn. Uns wurde auch gleich gesagt, dass wir genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen sind, weil morgen die jährliche Poolreinigungsaktion stattfinden würde. Wir sollten also morgens um 8 Uhr bereit sein, weil es den ganzen Tag dauern würde. So war es dann auch, zusammen mit Christopfer, denn wir am Vorabend dann kennengelernt hatten, machten wir uns auf zum Haus seiner Eltern, das ca. 500m entfernt liegt. Die Aktion lief folgendermaßen ab. Mit Feuerwehrschläuchen wurde das Wasser aus dem Pool gesaugt. Als die ersten 30 cm Wasser abgepumpt waren, wurde ein Autoreifenschlauch, der mit 2 Seilen befestigt war, zu Wasser gelassen. Dann haben sich 2 von den Mädels jeweils ein Seil geschnappt um den Schlauch ruhig zu halten und im Wasser hin und her zu bewegen. Von den Jungs hat sich dann einer in den Reifen gesetzt, was vor allem Mathis Part war, und einen Hochdruckreiniger in die Hand bekommen und die Poolwände damit gereinigt. Weil der Pool vorne eine Wasserhöhe von 1,50 m und hinten 3 m hat, war es die einzige Möglichkeit die Wände im tiefen Bereich sauber zu bekommen. Die ganze Reinigungsprozedur hatte am Ende den ganzen Tag gedauert. Und den Pool wieder mit Wasser zu füllen ebenso. Abends gab es dann nach der ganzen Arbeit ein typisch australisches Barbecue, mit viel Fleisch für Mathis und viel Salat für Julia.

Den Sonntag und Montag verbrachten wir damit Christopfer am Haus zu helfen. Als Gegenleistung dafür, dass wir hier umsonst wohnen dürfen. Sonntags pflanzten wir Blumen und verteilten danach Rindenmulch. Und am Montag war dann Fensterputzen angesagt. Die restlichen Tage waren wir damit beschäftigt, Gestelle für Solaranlagen zu entrosten. Eine wirklich schweißtreibende Arbeit bei über 30 Grad. Julia bekam auch gleich einen Sonnenbrand, trotz Hut und Sonnencreme.

Am Samstag (26.11) hieß es dann mit Christopfer und Sophie, eine schwedische Austauschschülerin aus der Nachbarschaft auf zum Strand nach Coorong, was ca. 50 km entfernt liegt. Wir hatten dort vor, mit dem Jeep seiner Eltern eine Tour über die Dünen zu machen. Nach ca. 1 ½ Stunden Autofahrt kamen wir endlich an. Und es ist wirklich ein Erlebnis mit dem Auto über die Dünen zu fahren. Erinnerte uns ein wenig an Fraser Island zurück. Weil das Wetter an dem Tag leider sehr windig war und die Dünen nicht sehr gut befahrbar waren, machten wir nur eine kleine Runde über die Dünen. Manchmal hätte nicht mehr viel gefehlt und wir wären stecken geblieben. Aber es hatte sich wirklich gelohnt. Das schlechte Wetter hielt die vielen Angler übrigens nicht zurück. Zu Hauf gingen sie bei Wind und Wetter ihrer Leidenschaft nach. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Schlenker zu einer Felsformation. Man muss dazu wissen, dass die Region um Tintinara platt ist wie eine Flunder. Und da stehen mitten im Nirgendwo auf einmal riesige Felsen und kein Mensch weiß, wie die dort hingekommen sind. Wir sind dann die Felsen hinaufgeklettert und hatten einen super Ausblick über die Landschaft.

Am Montag konnten wir endlich anfangen zu arbeiten. Julia sollte diese Woche im Büro mithelfen. Rechnungen schreiben, Bestellungen ausführen, Artikel anlegen…, also alles was im Büro anfällt. Mathis konnte Christopher zu Kunden begleiten und ihm zur Hand gehen, da der Azubi die Woche Schule hatte. Wir waren wirklich froh, dass wir endlich wieder Geld verdienen konnten.

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