Und die wird auf den Fijis auch wirklich gelebt. Nach den zwei Zwischenstopps in Sydney und Auckland und drei teils sehr unruhigen Flügen war es am Samstag soweit, wir landeten in Nadi der zweitgrößten Stadt der Fijis. Aus dem Flugzeug ausgestiegen, hörte man direkt die Musik, die die Begrüßungskapelle in der Ankunftshalle spielte. Natürlich typisch fidschianische Musik und zur Begrüßung gab es dann noch eine Muschelkette. Ein wirklich sehr netter Empfang. Am Flughafen noch schnell Geld am Automaten gezogen, 1 Fiji Dollar sind ungefähr 0,45 Euro, und dann ging es mit dem gebuchten Shuttleservice zum Hotel.
Unser Hotel für die nächsten 8 Tage hatten wir in der Region Sigatoka an der Coral Coast gebucht. Ca. 100 km von Nadi entfernt. Und man kann es kaum glauben, aber auf den Fijis gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, was aber auch wirklich sinnvoll ist. Wir haben selbst in Australien nicht so viele Kühe, Wildpferde und Hunde auf der Straße und am Straßenrand gesehen. Zudem waren die Straßenverhältnisse teilweise so schlecht, dass eh nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden konnte. Dass die Straßen im Moment so katastrophal sind liegt aber daran, dass es laut unserem Fahrer, auf der Insel dieses Jahr die verheerendste Überschwemmung gab, die die Fijis je erlebt haben. Überall waren die Aufbauarbeiten noch zugange. Es mussten eingestürzte Brücken wieder aufgebaut werden, Straßen gerichtet und umgestürzte Bäume weggeräumt werden. Und wenn man die Häuser gesehen hatte, welche häufig einfach zusammengeschusterte Baracken waren, dann sah man, dass hier viele Menschen nur das nötigste zum Leben haben. Dennoch schienen sie nicht unglücklich. Sie begegneten einem immer mit einem Lächen im Gesicht und einem „Bula“. Bula heißt in Fidschianisch Hallo.
In der Region in der sich unser Hotel befand, war aber zum Glück keine Überschwemmung. Nach 1,5 Stunden Autofahrt und den ersten landschaftlichen Eindrücken, die Insel ist im Landesinnere sehr hügelig, kamen wir am Resort an. Das Tambua Sands Resort ist ein eher kleine Hotelanlage mit ca. 20 Bungalows direkt am Wasser. Hier gibt es übrigens auch Ebbe und Flut. Nach dem einchecken und einem kurzen Rundgang wollten wir uns eigentlich nur kurz aufs Bett hauen. Als wir wieder wach wurden, war es allerdings schon 9 Uhr abends. Das war dann der Schlaf, der uns die letzten Tage gefehlt hatte.
Da zu der Zeit keine Ferien waren, war das Resort relativ leer. Es gab Nächte, in denen außer unser nur noch ein anderer Bungalow belegt war. Zudem waren dort gerade Bauarbeiten. Die alten Bungalows wurden nach und nach abgerissen und durch neue ersetzt. Die Bauarbeiten störten uns aber nicht. Ein Mittarbeiter erzählte uns, dass das Hotel dennoch demnächst solange geschlossen wird, bis die Bauarbeiten vorüber sind. Sehr lustig waren auch immer die Begegnungen mit den Tieren. Da spazierten mal eben eine Kuh oder ein Wildpferd über den Rasen und keinen interessiert es. Und Straßenhunde gab es dort viele. An einigen Tagen waren es bis zu 5 Hunde. Die waren aber alle sehr scheu und nur auf der Suche nach fressen. Wir hatten einen Bungalow gebucht, der in erster Strandreihe stand. Der Strand mit vielen Palmen war demnach keine 5m von unserer Haustür entfernt. Woran wir uns bis zur letzten Nacht nicht gewöhnt hatten, war der sehr laute Wellengang. Wir hatten teilweise das Gefühl, gleich ist das Wasser bei uns im Zimmer. Aber der Blick war natürlich unbeschreiblich.
An den 8 Tagen haben wir viel einfach am Strand gesessen und die Sonne genossen, gelesen, sind im Pool geschwommen oder mit dem Kanu auf dem Meer gefahren. Schwimmen konnte man leider in dem Wasser nicht so gut, da es dort viele Korallen und irgendwelche sehr merkwürdig aussehenden Meereswürmer gab. Zudem war die Hälfte des Tages das Wasser aufgrund der Ebbe eh nur aus der Ferne zu sehen. An 3 Tagen sind wir mit dem Bus in die 20 km entfernte Stadt Sigatoka gefahren. Ich glaub wenn die Einheimischen Sigatoka beschreiben müssten, würden sie zuerst sagen, dass sie die „Rugby City“ der Fijis ist. Schon am Eingang der Stadt steht ein großes Schild das darauf hinweist. Ansonsten ist Sigatoka nicht sehr groß, dort leben vielleicht ein paar Tausend Menschen. Und das sehr multikulturell. Aber vor allem Inder leben sehr viele auf der Insel. Die dort einen Indischen Tempel nach dem anderen hin gebaut haben. Und alle wahnsinnig bunt.
Wir waren hauptsächlich zum Einkaufen in Sigatoka, sehr viel mehr kann man dort nicht machen. Und die Rückfahrten mit dem Bus waren immer sehr spannend, da vor allem beim letzten Mal der Bus rappe voll war. Und das war das erste Mal, dass wir einen Bus mit 5 Sitzen pro Reihe gesehen hatten. Bis wir da wieder aus dem Bus waren, das hat gedauert, Fiji Time eben.
Der schönste Tag den wir auf den Fijis hatten war der, an dem wir einen Tagesausflug auf eine sehr kleine Insel gemacht hatten. Das war wirklich wie man es aus dem Fernsehen kennt. Blaues Wasser, eins super Stand und glücklicherweise Sonne pur, wonach es an dem Tag erst gar nicht aussah. Wir hatten den Ausflug mit Captain Cook Cruises gebucht. Abgeholt wurden wir morgens mit dem Bus und dann zum Hafen nach Denarau gebracht. Und am Hotel war es nur am Regnen, wir dachten schon die Tour würde ins Wasser fallen. Am Hafen angekommen ging es dann auf das Segelschiff S.V. RaMarama das uns zu der Insel „Mystery Island“ gebracht hat. Laut der Crew sollte die Fahrt normal 1 Stunde nach Fiji Time 1,5 Stunden dauern, so war es dann auch. Und wir hatten Glück, je näher wir zur Insel kamen, desto besser wurde das Wetter. Am Ende hatten wir schönsten Sonnenschein. Das Schiff wurde vor der Insel geankert und wir mussten in kleinere Boote umsteigen, die uns bis zur Insel brachten. Und die Insel war wahrhaftig klein. Eine Umrundung dauerte ungefähr 10 min. Es gab dort ein Haupthaus und 2 kleine Nebengebäude. Ansonsten nur Strand und Palmen. Bevor wir allerdings ins Wasser konnten gab es noch die traditionelle Kava Ceremony. Dabei wurde irgendetwas, was es ist wissen wir bis heute nicht in einer Schale mit Wasser getränkt. Das Wasser sah danach grün-milchig aus. Zum Glück mussten nur zwei Freiwillige das Getränk probieren. Und es schien den Gesichtszügen zu beurteilen, sehr bitter zu schmecken. Danach hatten wir die Wahl, wir konnten schwimmen, schnorcheln, Kanu fahren, eine Tour mit dem Glasbodenboot machen oder Tauchen, wobei das Tauchen extra kostete. Wir entschieden uns zuerst für schnorcheln. Aber wir müssen sagen, dass es uns am Great Barrier Reef deutlich besser gefallen hat. Das Reef hier war schon sehr kaputt und abgestorben. Die ersten 10 -20 Meter war das Wasser durch die Strömung so trüb, das wir gar nichts sehen konnten. Danach konnten wir zwar mehr sehen, nur das was wir gesehen haben, hat uns wirklich nicht gefallen. Zwar schwammen dort einige Fische herum aber es war wirklich kein Vergleich zum Great Barrier Reef. Nach dem schnorcheln gab es dann ein Beach BBQ Lunch. Am Nachmittag wurde uns dann von unserer Crew gezeigt wie man eine Kokosnuss fachmännisch öffnet und was man alles aus Palmenblättern flechten kann. Den Rest der Zeit verbrachten wir damit die Sonne am Strand zu genießen. Bis es um 15 Uhr hieß an Board zurück zu kehren. Was dank des Wellenganges gar nicht so einfach war. Zuerst mussten wir wieder in die kleinen Boote mit denen wir wieder zum Segelschiff gebracht wurden. Und dann mussten wir über eine kleine Treppe aufs Schiff zu steigen. Bei den letzten 5 Passagieren wurde der Wellengang so stark, das sie erst noch einmal in ein anderes Boot umsteigen mussten um besser aufs Schiff zu kommen. Die Rückfahrt zum Hafen dauerte dann wieder 1,5 Stunden und wurde uns mit Gitarrenmusik der Crew verkürzt. Bis wir am Hotel waren, war es dann auch schon kurz nach 19 Uhr.
Im nach hinein können wir sagen, das die Zeit auf den Fijis wirklich schön war. Auch wenn es mit 8 Tagen vielleicht doch ein bisschen zu lang war. Empfehlen kann man eine Reise hier hin auf jeden Fall.