Ein Jahr in Down Under

Work to Travel

2. Juni 2012
von Julia
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Fiji Time!!!

Und die wird auf den Fijis auch wirklich gelebt. Nach den zwei Zwischenstopps in Sydney und Auckland und drei teils sehr unruhigen Flügen war es am Samstag soweit, wir landeten in Nadi der zweitgrößten Stadt der Fijis. Aus dem Flugzeug ausgestiegen, hörte man direkt die Musik, die die Begrüßungskapelle in der Ankunftshalle spielte. Natürlich typisch fidschianische Musik und zur Begrüßung gab es dann noch eine Muschelkette. Ein wirklich sehr netter Empfang. Am Flughafen noch schnell Geld am Automaten gezogen, 1 Fiji Dollar sind ungefähr 0,45 Euro, und dann ging es mit dem gebuchten Shuttleservice zum Hotel.

Unser Hotel für die nächsten 8 Tage hatten wir in der Region Sigatoka an der Coral Coast gebucht. Ca. 100 km von Nadi entfernt. Und man kann es kaum glauben, aber auf den Fijis gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, was aber auch wirklich sinnvoll ist. Wir haben selbst in Australien nicht so viele Kühe, Wildpferde und Hunde auf der Straße und am Straßenrand gesehen. Zudem waren die Straßenverhältnisse teilweise so schlecht, dass eh nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden konnte. Dass die Straßen im Moment  so katastrophal sind liegt aber daran, dass es laut unserem Fahrer, auf der Insel dieses Jahr die verheerendste Überschwemmung gab, die die Fijis je erlebt haben. Überall waren die Aufbauarbeiten noch zugange. Es mussten eingestürzte Brücken wieder aufgebaut werden, Straßen gerichtet und umgestürzte Bäume weggeräumt werden. Und wenn man die Häuser gesehen hatte, welche häufig einfach zusammengeschusterte Baracken waren, dann sah man, dass hier viele Menschen nur das nötigste zum Leben haben. Dennoch schienen sie nicht unglücklich. Sie begegneten einem immer mit einem Lächen im Gesicht und einem „Bula“. Bula heißt in Fidschianisch Hallo.

In der Region in der sich unser Hotel befand, war aber zum Glück keine Überschwemmung. Nach 1,5 Stunden Autofahrt und den ersten landschaftlichen Eindrücken, die Insel ist im Landesinnere sehr hügelig, kamen wir am Resort an. Das Tambua Sands Resort ist ein eher kleine Hotelanlage mit ca. 20 Bungalows direkt am Wasser. Hier gibt es übrigens auch Ebbe und Flut. Nach dem einchecken und einem kurzen Rundgang wollten wir uns eigentlich nur kurz aufs Bett hauen. Als wir wieder wach wurden, war es allerdings schon 9 Uhr abends. Das war dann der Schlaf, der uns die letzten Tage gefehlt hatte.

Da zu der Zeit keine Ferien waren, war das Resort relativ leer. Es gab Nächte, in denen außer unser nur noch ein anderer Bungalow belegt war. Zudem waren dort gerade Bauarbeiten. Die alten Bungalows wurden nach und nach abgerissen und durch neue ersetzt. Die Bauarbeiten störten uns aber nicht. Ein Mittarbeiter erzählte uns, dass das Hotel dennoch demnächst solange geschlossen wird, bis die Bauarbeiten vorüber sind. Sehr lustig waren auch immer die Begegnungen mit den Tieren. Da spazierten mal eben eine Kuh oder ein Wildpferd über den Rasen und keinen interessiert es. Und Straßenhunde gab es dort viele. An einigen Tagen waren es bis zu 5 Hunde. Die waren aber alle sehr scheu und nur auf der Suche nach fressen. Wir hatten einen Bungalow gebucht, der in erster Strandreihe stand. Der Strand mit vielen Palmen war demnach keine 5m von unserer Haustür entfernt. Woran wir uns bis zur letzten Nacht nicht gewöhnt hatten, war der sehr laute Wellengang. Wir hatten teilweise das Gefühl, gleich ist das Wasser bei uns im Zimmer. Aber der Blick war natürlich unbeschreiblich.

An den 8 Tagen haben wir viel einfach am Strand gesessen und die Sonne genossen, gelesen, sind im Pool geschwommen oder mit dem Kanu auf dem Meer gefahren. Schwimmen konnte man leider in dem Wasser nicht so gut, da es dort viele Korallen und irgendwelche sehr merkwürdig aussehenden Meereswürmer gab. Zudem war die Hälfte des Tages das Wasser aufgrund der Ebbe eh nur aus der Ferne zu sehen. An 3 Tagen sind wir mit dem Bus in die 20 km entfernte Stadt Sigatoka gefahren. Ich glaub wenn die Einheimischen Sigatoka beschreiben müssten, würden sie zuerst sagen, dass sie die „Rugby City“ der Fijis ist. Schon am Eingang der Stadt steht ein großes Schild das darauf hinweist. Ansonsten ist Sigatoka nicht sehr groß, dort leben vielleicht ein paar Tausend Menschen. Und das sehr multikulturell. Aber vor allem Inder leben sehr viele auf der Insel. Die dort einen Indischen Tempel nach dem anderen hin gebaut haben. Und alle wahnsinnig bunt.

Wir waren hauptsächlich zum Einkaufen in Sigatoka, sehr viel mehr kann man dort nicht machen. Und die Rückfahrten mit dem Bus waren immer sehr spannend, da vor allem beim letzten Mal der Bus rappe voll war. Und das war das erste Mal, dass wir einen Bus mit 5 Sitzen pro Reihe gesehen hatten. Bis wir da wieder aus dem Bus waren, das hat gedauert, Fiji Time eben.

Der schönste Tag den wir auf den Fijis hatten war der, an dem wir einen Tagesausflug auf eine sehr kleine Insel gemacht hatten. Das war wirklich wie man es aus dem Fernsehen kennt. Blaues Wasser, eins super Stand und glücklicherweise Sonne pur, wonach es an dem Tag erst gar nicht aussah. Wir hatten den Ausflug mit Captain Cook Cruises gebucht. Abgeholt wurden wir morgens mit dem Bus und dann zum Hafen nach Denarau gebracht. Und am Hotel war es nur am Regnen, wir dachten schon die Tour würde ins Wasser fallen. Am Hafen angekommen ging es dann auf das Segelschiff S.V. RaMarama das uns zu der Insel „Mystery Island“ gebracht hat. Laut der Crew sollte die Fahrt normal 1 Stunde nach Fiji Time 1,5 Stunden dauern, so war es dann auch. Und wir hatten Glück, je näher wir zur Insel kamen, desto besser wurde das Wetter. Am Ende hatten wir schönsten Sonnenschein. Das Schiff wurde vor der Insel geankert und wir mussten in kleinere Boote umsteigen, die uns bis zur Insel brachten. Und die Insel war wahrhaftig klein. Eine Umrundung dauerte ungefähr 10 min. Es gab dort ein Haupthaus und 2 kleine Nebengebäude. Ansonsten nur Strand und Palmen. Bevor wir allerdings ins Wasser konnten gab es noch die traditionelle Kava Ceremony. Dabei wurde irgendetwas, was es ist wissen wir bis heute nicht in einer Schale mit Wasser getränkt. Das Wasser sah danach grün-milchig aus. Zum Glück mussten nur zwei Freiwillige das Getränk probieren. Und es schien den Gesichtszügen zu beurteilen, sehr bitter zu schmecken. Danach hatten wir die Wahl, wir konnten schwimmen, schnorcheln, Kanu fahren, eine Tour mit dem Glasbodenboot machen oder Tauchen, wobei das Tauchen extra kostete. Wir entschieden uns zuerst für schnorcheln. Aber wir müssen sagen, dass es uns am Great Barrier Reef deutlich besser gefallen hat. Das Reef hier war schon sehr kaputt und abgestorben. Die ersten 10 -20 Meter war das Wasser durch die Strömung so trüb, das wir gar nichts sehen konnten. Danach konnten wir zwar mehr sehen, nur das was wir gesehen haben, hat uns wirklich nicht gefallen. Zwar schwammen dort einige Fische herum aber es war wirklich kein Vergleich zum Great Barrier Reef. Nach dem schnorcheln gab es dann ein Beach BBQ Lunch. Am Nachmittag wurde uns dann von unserer Crew gezeigt wie man eine Kokosnuss fachmännisch öffnet und was man alles aus Palmenblättern flechten kann. Den Rest der Zeit verbrachten wir damit die Sonne am Strand zu genießen. Bis es um 15 Uhr hieß an Board zurück zu kehren. Was dank des Wellenganges gar nicht so einfach war. Zuerst mussten wir wieder in die kleinen Boote mit denen wir wieder zum Segelschiff gebracht wurden. Und dann mussten wir über eine kleine Treppe aufs Schiff zu steigen. Bei den letzten 5 Passagieren wurde der Wellengang so stark, das sie erst noch einmal in ein anderes Boot umsteigen mussten um besser aufs Schiff zu kommen. Die Rückfahrt zum Hafen dauerte dann wieder 1,5 Stunden und wurde uns mit Gitarrenmusik der Crew verkürzt. Bis wir am Hotel waren, war es dann auch schon kurz nach 19 Uhr.

Im nach hinein können wir sagen, das die Zeit auf den Fijis wirklich schön war. Auch wenn es mit 8 Tagen vielleicht doch ein bisschen zu lang war. Empfehlen kann man eine Reise hier hin auf jeden Fall.

26. Mai 2012
von Mathis
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The Top End

Nachdem wir morgens in Mataranka noch einmal den warmen Naturpool genossen hatten, ging es weiter in das ca. 170 km entfernte Katherine. Dort hieß es nur schnell tanken und einkaufen, da wir noch einen Abstecher in den Nitmiluk National Park machen wollten. Als erstes ging es im Park angekommen, zur Katherine Gorge, 13 Schluchten mit bis zu 70 m hohen Sandstein-Felswänden im Katherine River. Es gibt zwei Möglichkeiten die Schluchten zu besichtigen. Entweder man bucht eine Bootstour oder wandert rauf zu einem Aussichtspunkt. Wir hatten uns für die „günstigere“ Variante entschieden. Also rauf auf den Berg. Von oben hatte man einen wunderbaren Ausblick über den Fluss. Danach ging es mit dem Auto weiter zu den 30 km entfernten Edit Falls. Leider kam nicht allzu viel Wasser den Wasserfall herunter, da keine Regenzeit mehr ist und die Flüsse immer weniger Wasser führen, bis sie irgendwann ganz ausgetrocknet sind. Und schwimmen konnten wir dort auch nicht, da dort Krokodilwarnschilder aufgestellt waren. Gelohnt hat es sich trotzdem. Bei der Rückfahrt aus dem National Park sahen wir dann auch seit langer Zeit mal wieder einen Buschbrand. Und es sollte nicht der letzte an diesem Tag sein. Denn je weiter wir nach Pine Creek kamen, dort wollten wir eigentlich die Nacht verbringen, da dort die Abzweigung zum Kakadu National Park ist, desto öfter konnte man Rauchschwarten am Himmel sehen. Und weil es in Pine Creek so sehr nach Rauch roch, fuhren wir die knapp 60 km bis zum Eingang des Nationalparks weiter. Zwischenzeitlich kamen uns aber große Zweifel ob wir uns richtig entschieden hatten. Denn statt wie gehofft den Buschbränden davonzufahren, wurde es zuerst immer schlimmer. Am Ende hatten wir dann aber doch glück. Am Campingplatz angekommen war nur noch ganz leicht etwas zu riechen.

Nach dem wir am nächsten Morgen die Eintrittskarten für die Park gekauft hatten ging es endlich rein. Der Kakadu National Park ist der größte Nationalpark Australiens und der drittgrößte der Welt. Er gehört den Aborigines und wurde an den Staat Australien quasi „ausgeliehen“. Der Kakadu-Nationalpark besitzt eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Es sind über 280 Vogelarten, über 60 Säugetierarten, über 50 Frischwasserfischarten und über 10.000 Insektenarten sowie über 1600 Pflanzenarten im Park anzutreffen. Der Name des Parks hat übrigens nichts mit dem Gleichnamigen Vogel zu tun. Aber auch der Park wurde nicht von Bränden verschont. Überall sah man Rauch am Himmel oder verbrannte Flächen entlang der Straße. Dabei war es gar nicht so trocken. Ganz im Gegenteil. Bis Ende April war dort noch Regenzeit und der Park weitläufig überflutet. Einige Straßen waren auch jetzt noch nicht wieder befahrbar. Geplant hatten wir 2 Übernachtungen im Kakadu National Park. Unseren ersten Halt machten wir am Yellow Water. Die Zufahrten zu den Sehenswürdigkeiten davor waren alle aufgrund der anhaltenden Überschwemmung geschlossen.

Das Yellow Water ist ein sich während der Jahresseiten immer wieder veränderndes Feuchtgebiet. Während der Regenzeit (Januar-April) wird der Yellow Waters sehr stark überflutet und ist dann Teil des Jim Jim Creek und des South Alligator River und kaum zugänglich. Während der Trockenzeit (Mai – September) dagegen ist der mit dem Boot zu erreichen. Nach langem hin und her entschieden wir uns dann schließlich für so eine Bootstour, auch wenn sie mit fast 70 Dollar pro Person ziemlich teuer war. Aber da viele andere Sehenswürdigkeiten im Moment einfach noch nicht zu erreichen waren, wollten wir wenigstens etwas sehen. Und ich muss sagen, das viele Geld hat sich wirklich gelohnt. Wir wurden mit dem Shuttle Bus zum Bootsanlegeplatz gefahren, Privatautos durften „ noch“ nicht selber hin, da der komplette Parkplatz unter Wasser stand. Aus dem Bus ausgestiegen gingen wir sofort über den mit Baustellen Zäune gesicherten Steg zu unserem Boot. Keine 5 Minuten auf dem Boot und da schwamm auch schon das erste Salzwasserkrokodil zum Bootsanleger. Unser Kapitän war ein sehr lustiger Aborigine, der uns eine Menge über die Landschaft und die Tierwelt erzählt hat. Auf der 1 ½ Stündigen Tour konnten wir 5 Krokodile beobachten die max. 2 Meter von uns entfernt im Wasser schwammen oder auf dem Land die Sonne genossen. Krokodile fressen übrigens keine Vögel, zu viele Federn. Diese Tour kann man wirklich nur empfehlen.

Nachdem wir wieder sicher an Land und zurück am Besuchercentrum waren ging es zum Mirrai Aussichtspunkt. Ein ca. 2 km langer Weg führt zu dem 120m hohen Aussichtspunkt von dem man einen Wunderbaren Blick über weite Teile des Parks hat. Oben angekommen waren wir allerdings erst mal klatsch Nass geschwitzt, dank der hohen Luftfeuchtigkeit die in diesen Breitengraden herrscht. Es sollte schon mal ein Vorgeschmack auf die nächsten Tage sein. Denn an der Luftfeuchtigkeit und er Wärme sollte sich bis zum Ende unseres Trips nach Darwin nichts mehr ändern.

Die letzte Sehenswürdigkeit die wir uns heute angucken konnten war die Kunststätte am Nourlangiefelsen. Am Fuss des Felsen befinden sich sehr alte, schätzungsweise 20.000 Jahre alte und gut erhaltenen Wandmalereien der Aborigines. Sie zeigen Traumbilder von Krokodilen, Fischen, Kängurus, Schlangen und auch von Menschen. Meist handelt es sich um Fruchtbarkeitsszenen. Bevor wir an diesem Abend zum Campingplatz in Jabiru fuhren, machten wir noch kurz Halt am Visitor Centre. Und da konnten wir dann leider sehen, dass wir unsere morgige geplante Tour weiter rauf in den Norden des Parks, nach Ubirr nicht werden machen können. Der Weg dorthin war zur Zeit nur mit Allradfahrzeugen möglich. Die Straße war durch Überschwemmungen zu beschädigt. Auf der Infotafel war zu lesen, das einige Straßen im Park schon seit fast einem Jahr geschlossen oder nur teilweise befahrbar waren. Deswegen entschieden wir uns auch nur eine Nacht im Kakadu zu bleiben. Dadurch würde uns mehr Zeit für den Litchfield Park und Darwin bleiben.

Am nächsten Tag machten wir uns also auf, weiter Richtung Litchfield National Park. In unserem Reiseführer hatten wir gelesen, dass auf dem Weg dorthin die Darwin Crocodile Farm, Australiens erste Krokodilfarm liegt. Nur gefunden haben wir sie nicht. Wir hatten zwar ein Hinweisschild gesehen. Aber nachdem wir nach den besagten km abgebogen waren, war nix zu sehen. Weder weitere Hinweisschilder noch irgendeine Farm. Auch die Internetseite, die im Reiseführer erwähnt war, gab es nicht mehr. Mittlerweile glauben wir, den Park gibt es nicht mehr. Liegt vielleicht daran, dass es in Darwin und Umgebung noch 2 weitere Krokodilfarmen gibt. Dabei hatten wir uns extra beeilt, damit wir uns die Farm in Ruhe angucken konnten. Was also jetzt mit der Zeit anfangen. In der Nähe gab es zum Glück noch den „Territory Wildlife Park“. In dem Park sind fast alle Tiere des Northern Territory zu finden. Unter anderem konnten wir eine Vogelshow sehen. Nach 3 Stunden machten wir uns weiter Richtung Batchelor wo wir die Nacht verbrachten. Batchelor liegt ca. 100 km von Darwin entfernt und ist der letzte Ort vor dem Eingang des Litchfield Parks.

Und auf den Litchfield National Park hatten wir uns schon richtig gefreut. Denn in dem Park gibt es einige Wasserfälle in deren Wasserbecken man schwimmen kann. Nachdem wir ca. 30 km in den Park hineingefahren waren, konnten wir erst einmal unzählige Termitenbauten begutachten. Den größten, den wir dort gesehen haben, war bestimmt um die 5 m hoch. Unglaublich, wie die Termiten die so hoch bauen können. Einige km weiter konnten wir dann endlich unsere Badesachen anziehen. Der „Buley Rockhole“ ist ein tiefer Felspool mit fließend klarem Wasser, aus dem später die Florence Falls werden. Sowohl im Buley Rockhol als auch im Wasserbecken der Florence Falls konnten wir schwimmen. Da sich eher selten Krokodile hierher verirren und das Wasser ständig von Rangers überwacht wird. Und es war wirklich ein Traum, unbeschreiblich. Und das Wasser war schön erfrischend und nicht zu kalt. So wie man sich das immer vorstellt. Mitten im Regenwald, in unberührter Natur schwimmen. Ok, man muss dazu sagen, dass wir natürlich nicht die einzigen waren, es war schon einiges los dort. Aber zum Glück nicht überfüllt. Eine weitere Möglichkeit zu schwimmen bot sich uns an den Wangi Falls. Dort gibt es den „größten Swimmingpool“ im Nationalpark. Da viele Reiseveranstalter hier mit ihren Tagestouristen hinfahren war es ziemlich voll. Julia hatte keine Lust mehr ins Wasser zu gehen, deswegen schwamm Mathis alleine eine Runde. Es war nämlich mal wieder ein sehr heißer Tag. Da nutze Mathis jede Gelegenheit zum Abkühlen. Leider waren aber auch im Litchfield Park nicht alle Straßen für den Verkehr geöffnet, so dass wir eher durch den Park waren, als mal wieder geplant. Also machten wir uns doch schon auf den Weg nach Darwin. Wo wir nun 5 statt den geplanten 3 Tagen waren. Aber wir waren nicht die einzigen, die „schneller“ waren als geplant. Unseren Schweizer „Nachbarn“ auf unserem Campingplatz war es auch so ergangen.

Nach fast 5500 km waren wir also endlich in Darwin angekommen. Und da es an dem Abend (18.05) schon relativ spät war, gingen wir nur noch schnell ein paar Lebensmittel einkaufen. Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf in die Stadt. Parkplätze gab es zum Glück genug für unser langes Gefährt und am Wochenende auch noch kostenlos. Rund 100.000 Menschen leben in Darwin und die Stadt wurde in den letzten 100 Jahren zweimal fast komplett zerstört. 1942 durch japanische Bomber im 2. Weltkrieg und 1974 durch den Wirbelsturm Tracy, der fast 90% von Darwin dem Erdboden gleich machte. Das sieht man auch, wenn man durch die Stadt geht, es gibt kaum „alte“ Gebäude. Vor allem am Hafenviertel stehen viele Gebäude, die erst ein paar Jahre alt sind. Dort gibt es auch eine sehr schöne Grünanlage die bei den Australiern beliebt ist zum Sonnen oder Picknicken. Schwimmen konnte man dort auch. Es gab zwei Möglichkeiten. Es gab eine mit Stahlnetzen abgetrennte Bucht mit einem kleinen Sandstrand. Mit Stahlnetzen deswegen, weil es in den Gewässern rund um Darwin Krokodile gibt. Und dann gab es noch eine Art Outdoor Wellenpool. Da wir leider keine Schwimmsachen mitgenommen hatten, wollten wir das am nächsten Tag nachholen. Weiter gingen wir in die Innenstadt. Wirklich groß ist sie nicht, aber sie hat Charme. Natürlich gibt es dort viele Souveniergeschäfte. Allzu lange blieben wir aber nicht, da es sehr schwül war. Wenn man aus einem Geschäft ging, fühlte es sich so an, als wenn man gegen eine Wand läuft. Auf dem Weg zurück zum Campingplatz machten wir noch einen Stopp am Aviation Heritage Center. Ein Museum über die Luftangriffe im 2. Weltkrieg auf Darwin. Dort stand unter anderem ein B52 Bomber. Den Rest des Tages ließen wir ruhig angehen, denn wir hatten ein paar Tage vorher in der Fernsehvorschau gesehen, das die doch tatsächlich das Champions League Finale Bayern gegen Chelsea live gucken konnten. Dafür hieß es dann aber auch um 3.30 Uhr Nachts aufstehen. Bis das Spiel dann nach dem verlorenen Elfmeterschießen zu Ende war, war es bei uns 7 Uhr morgens und wir total müde. Den morgen verbrachten wir dann auch dementsprechend lange schlafend. Nachmittags ging es dann ins Outdoor Wellenbad. Bei 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit genau das richtige. Es gab dort immer einen Rhythmus von: 20 min Wellen, 10 min. Pause, 20 min. Wellen, 10 min. Pause….. Nach 3 Stunden hatten wir dann auch genug und machten uns auf den Weg zurück.

Für den nächsten Tag hatten wir uns den oberen Teil von Darwin vorgenommen. Zuerst fuhren wir zum Casuarina Beach. Der allerdings zurzeit nicht zum schwimmen freigegeben ist, da es dort zu der Jahreszeit giftige Quallen gibt. Dementsprechend leer war es dort auch. Danach ging es weiter zum East Point Recreation Reserve und zur Marina Bay, dem Szeneviertel von Darwin. Am vorletzten Tag in Darwin gingen wir morgens in den Charles Darwin National Park. Von dort hat man einen sehr guten Blick auf die Skyline von Darwin. Und nachmittags hieß es dann Wäsche waschen und Camper sauber machen. Denn den Camper mussten wir schon am nächsten Tag (23.05) zurückbringen. Da unser Flug am 24.05 schon morgens früh ging und wir da keine Zeit mehr dazu gehabt hätten. Da wir an unserem letzten Tag in Darwin um 10 Uhr vom Campingplatz mussten, fuhren wir bis zur Autorückgabe noch einmal in die Innenstadt um ein paar Fotos zu machen. Die Rückgabe verlief dann auch Reibungslos und schnell, mit dem Taxi ging es dann zum Flughafen, wo wir dann noch endlos lange 16 Stunden auf unseren Flug warten mussten. An schlafen war auch nicht wirklich zu denken, da die ganze Nacht über Flüge gingen oder ankamen. Aber nach der schlaflosen Nacht ging es dann morgens um 7.30 Uhr endlich Richtung Sydney.

20. Mai 2012
von Mathis
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MacDonnell Ranges und ab in den Norden

Der Morgen begann nicht sonderlich vielversprechend. Wir hatten uns ja eigentlich dazu entschlossen in die East MacDonnell Ranges zu fahren, aber da der Wagen nach dem Starten immer noch eigenartige Geräusche von sich gab, der Motor lief nicht ganz Rund, hatten wir beschlossen zur Vermietstation von Apollo /Cheapa Campa zufahren. Die Konnten uns aber auch nicht helfen, da kein Mechaniker vor Ort. Der örtliche Fordhändler hatte seine Werkstatt am Wochenende geschlossen. So fuhren wir mit einem Schriftstück zum VW Händler, eine Fehleranalyse machen lassen, die aber nix finden konnte. Eine Dame die dort ebenfalls auf ihren Wagen wartete, erzählten wir das und sie meinte, es könnte verunreinigter Diesel sein. Scheint wohl hin und wieder dort vorzukommen. Was machen wir nun. Das war die Frage. Zeitlich war die östliche Seite nun nicht mehr machbar für uns. Wir entschlossen uns, gleich in die westliche zu fahren, mit einem unguten Gefühl, aber es wird schon gut gehen. Dem Motor einfach mal etwas mehr Drehzahl geben. Um es kurz zu machen, es war am Ende wieder alles in Ordnung, der Motor lief nach diesem Ausflug wieder Rund. Das erste Highlight sollte die Simpson Gap sein, für Australische Verhältnis kurz hinter der Stadtgrenze von Alice Springs. Zwischen den beiden Felsspalten ist ein kleiner See. Wenn Regenzeit ist, natürlich ungleich größer. Zum Schwimmen laden diese Seen allerdings nicht wirklich ein. Als nächstes Stand die Standley Chasm auf dem Plan. Diese befindet sich auf dem Gebiet von Aborigines, möchte man diesen besichtigen, kostet dies 10 Dollar Eintritt pro Person. Was sich aber wirklich lohnt. Der Weg vom Parkplatz dort hin, ist allerdings alles andere als leicht zu erreichen. Viele lose Steine. Der Gang durch die Felsspalte, die bis zu knapp 1,5m schmal wird, ist sehr beeindruckend. Die Zufahrten zum Ellery Creek Big Hole und Serpentine Gorge, sind Sandpisten, die durften wir gerade noch mit unserem Fahrzeug befahren, aber wenn wir das vorher gewusst hätten, hätten wir uns das auch schenken können. Ruckelig und Steine ohne Ende, so dass wir ständig Angst hatten uns einen Platen einzuhandeln. Die Ellery Creek Big Hole, aufgrund der Straßenverhältnisse war hier so gut wie nix los. In Sommertage kann man hier auch schwimmen, wir haben das Wasser gefühlt und es war ganz schön kalt. Bei der Serpentine Gorge, das gleiche. Die Motive die sich hier bieten, sind wirklich die ganze Mühe des Laufens Wert. Wir hoffen das kommt in der Bilder Gallerie irgendwie rüber. Der nächste Stopp, Ochre Pits, hier geht es ausnahmsweise mal nicht um Wasser, sondern einzig und allein um Fels bzw. Gesteinsformationen. Man muss durch das Trockene Flussbett gehen um dies genau sehen zu können. Dicht an dicht wurde hier über Jahr Millionen die unterschiedlichen Gesteinsschichten gepresst. Teilweise nicht breiter als 10 cm sind diese und schon beginnt eine andere, in unterschiedlichen Farben. Am Ormiston Pound gibt es allerdings die Möglichkeit zu schwimmen, die auch von einigen genutzt wurde. Hier hätten wir gerne einen Gang ganz rum gemacht, leider war dies aber nicht möglich, da das Wasser an einigen Stellen zu hoch war, so dass man entweder gut klettern können musste, oder aber Teilstrecken durchschwimmen musste. Mit Fotoausrüstung, ein Ding der Unmöglichkeit. So machten wir uns nur auf, bis zum Aussichtspunkt, von dem man einen herrlichen Blick über einen Teil der Macdonnell Ranges hat. Es war verdammt warm mittlerweile. Und uns stellte sich die Frage, machen wir jetzt noch die Glen Helen Gorge und Übernachten dann dort oder nicht. Wir entschieden uns wie folgt. Glen Helen Gorge anschauen und wieder zurückfahren, da es nur etwas mehr wie 130 km von dort waren. Und wir auch so, am nächsten Tag schneller weiterkommen. Die Glen Helen Gorge, konnte man leider nicht gut einsehen, da das Grass dorthin einfach zu hoch gewachsen ist. Einen Rundgang konnte man dort gar nicht machen. Wir waren allerdings auch schon ziemlich fix und fertig und hätten einen wohl auch gar nicht mehr begonnen. Zurück in Alice Springs, wurde es auch schon recht schnell dunkel.

Die beiden nächsten Tage waren sehr unspektakulär. Sie bestanden nur aus Kilometer machen. Am Ende des Tages, waren es knapp über 700 km, in Tennant Creek nur noch schnell aufgetankt und weiter gefahren. Auf einem Rastplatz rechts ran gefahren, der auch schon gut besucht war. Internet und Telefonempfang gab es natürlich hier keinen.

Am nächsten Tag ging es die restlichen 300 km weiter bis nach Mataranka. Wo aus einer Quelle konstant 34 Grad warmes Wasser kommt. Ein herrlicher Naturpool wartete dort bereits auf uns. Am Campingplatz angekommen hieß es auch gleich Badesachen anziehen und ab ins Wasser. Ein Traum. Glasklares Wasser und trotz der 34 Grad erfrischend angenehm. Nach der Abkühlung machten wir erst mal einen Spaziergang durch den Tropenwald. Und nach wenigen Metern konnten wir gleich unsere ersten Wallabys beobachten. Sehen schon süß aus. Als wir am Abend dann noch mal in den Pool gehen wollten, hatten wir noch ein richtig tolles Erlebnis. Julia wollte gerade aus dem Camper raus, da sah sie, keine 5 Meter vom Camper entfernt ein Wallaby das auf der Suche nach Fressen war. Mathis sollte sofort die Kamera holen, denn das Wallaby war schon so an Menschen gewöhnt, dass es ganz langsam bis zum Eingang unseres Campers kam. Noch einen Hüpfer weiter und es wäre im Camper drin gewesen. Gestreichelt haben wir es aber nicht, ist ja immer noch ein „wildes“ Tier und man weiß nie wie die Reagieren. Irgendwann hüpfte es dann weiter. Aber so langsam kamen immer mehr und mehr aus ihren Verstecken auf der Suche nach Nahrung. Und eines hatte sogar ein Baby vorne im Beutel. Das sind dann die Momente, die auf so einer Reise lange in Erinnerung bleiben. Bevor wir uns dann am nächsten Tag Richtung Kakadu National Park aufmachten, gingen wir noch einmal in den traumhaften Pool.

12. Mai 2012
von Mathis
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Alice Springs

Da wir spätestens am frühen Nachmittag in Alice Springs sein wollten und an dem Tag ca. 470 km fahren mussten, hieß es an dem morgen früh aufstehen. Zum Glück hatten wir noch so viel Diesel im Tank, das wir bis zur Tankstelle in Erldunda am Stuart Highway fahren konnten. Denn das Diesel an der Tankstelle am Kings Canyon kostete stolze 2,339 Dollar (1,83 Euro) pro Liter. Da soll noch mal einer sagen, Diesel/Benzin in Deutschland ist teuer. Zum Vergleich, hier in Alice Springs kostet ein Liter Diesel 1,699 Dollar (1,30 Euro). Auf der Strecke hatten wir dann noch das Glück, eine Herde von ca. 30 Kamelen, die direkt am Straßenrand fraßen zu beobachten. Das sind schon mächtige Tiere. Ich glaub da hätte sogar ein Roadtrain seine Probleme, wenn so ein Tier nachts plötzlich auf der Straße steht. Wir haben ja schon einige überfahrenen Tiere am Straßenrand liegen sehen, nach unzähligen Kängurus und Rindern dann auch noch ein Pferd, aber zum Glück noch kein Kamel. Und Autowracks. Das kann man sich in Deutschland gar nicht vorstellen wie viele kaputte Autos hier an der Straße liegen. Egal ob durch ein Unfall oder wegen einer Panne. Viele sind schon verrostet und bis auf die Außenhülle ausgebaut. Reifen, Sitze, Lenkrad alles weg. Irgendwer wird’s gebrauchen können.

Nach einigen Stunden Fahrt kamen wir endlich in Alice Springs an. Sie ist die einzige größere Stadt in Australiens Mitte und in dieser Eigenschaft das infrastrukturelle Tor zum australischen Outback, mindestens 1.500 Kilometer von allen anderen großen Städten entfernt. Der Anteil der Aborigines liegt in Alice Springs bei ca. 20 % der Einwohner. Was man, wenn man durch die Stadt läuft auch sieht. Wir haben noch nirgends in Australien so viele gesehen wie hier in Alice Springs. Auch gibt es hier viele Galerien, die Aborigine Kunst verkaufen. Vor allem die Bilder sind sehr schön, sie sind aber auch wahnsinnig teuer. Da muss man für ein großes Bild (1,5m x 1,5m) locker zwischen 2.000-5.000 Dollar zahlen. Also für uns unbezahlbar.

Nachdem wir ein wenig die Stadt besichtig und unseren Einkauf für die nächsten Tage Outback erledigt hatten, war es Zeit fürs Abendessen. Und was gibt es passenderes als das in einem richtig urigen australischen Pub zu machen. Wir wollten noch einmal richtig Australisch essen gehen. Eigentlich wollten wir das an unserem letzten Abend in Australien machen, aber dann dachten wir uns, eigentlich passt es hier viel besser hin. Also entschied sich Mathis für einen Grillteller bestehend aus Krokodil, Känguru, Rind und noch irgendwas. Er fand es sehr lecker. Julia entschied sich für Potato  Wedges  und einen Salat.

An unserem zweiten Tag in Alice Springs besichtigten wir als erstes das Adelaide House. Dies war das erstes Krankenhaus der Stadt und das erste in Zentral Australien, entworfen von John Flynn, Gründer des Royal Flying Doctor Service heute. Danach ging es zum Anzac Hill. Von dort hat man einen super Ausblick über die ganze Stadt. Weiter ging es zur anderen Seite der Stadt zum Visitor Center des Royal Flying Doctor Services. Der RFDS ist eine gemeinnützige Institution, die für Menschen in den wenig besiedelten Gebieten Australiens mit Hilfe von Flugzeugen ärztliche Versorgung gewährleistet oder in vielen Fällen auch per Telefon oder Funkgerät ärztliche Ratschläge erteilt. Der Dienst arbeitet rund um die Uhr und leistet Hilfe sowohl im Notfall als auch in der allgemeinen Gesundheitspflege. Leider hatten wir da ein bisschen Pech. Denn nächsten Donnerstag wird das neue Visitor Center eingeweiht, daher war hier alles ein bisschen provisorisch. Man kann ja nicht immer Glück haben. Nach einem kurzen Film konnten wir aber dennoch in den alten Teil des Museums.

Auf dem Weg zurück zum Campingplatz konnten wir dann nach langer, langer Zeit endlich mal wieder Kängurus in freier Wildbahn sehen. Den Rest des Tages ließen wir ruhig ausklingen, denn morgen geht es für 2 Tage zurück ins Outback, in den MacDonnell National Park.

11. Mai 2012
von Mathis
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Northern Territory wir kommen

Die erste Nacht auf einem Camping Platz haben wir ganz gut überstanden.  Was kann man jetzt noch in Coober Pedy machen? Eine Führung durch eine Opal Mine. Wir entschlossen uns für eine Mine durch die man auch alleine gehen konnte, so ist man nicht an Zeiten gebunden und billiger ist es dazu auch noch. 10 Dollar hat es pro Person gekostet. Gute 15 Meter ist das Maximum was man in dieser Mine runtergehen kann. Sonderlich groß war diese nicht, aber man hatte mal einen Eindruck bekommen, wie die früher gearbeitet haben. Opale haben wir dort leider keine gefunden. Nach einer halben Stunde waren wir durch, es standen ja noch einige Kilometer heute auf dem Plan. Kurz hinter Coober Pedy hieß es dann aber erst mal links ran fahren. Alkohol und Drogen Kontrolle, gefahren, wie damals in den Blue Mountains ist natürlich Mathis. Unterschied zu damals, die Polizisten waren um einiges freundlicher als damals. Keinen Unterschied gab es natürlich bei den Ergebnissen. Negativ, wie immer. Nach ein paar Minuten war alles erledigt, der Drogenhund hatte in userem Auto auch nix gerochen, und die Polizisten wünschten uns noch eine schöne Reise bis nach Darwin. Ursprünglich wollten wir nur bis nach Kulgera fahren, dieser Ort liegt kurz hinter der Grenze im Northern Territory, wir entschieden uns dann aber trotzdem weiter bis nach Erldunda zu fahren. Dieser Ort liegt genau an der Kreuzung, an der es zum Uluru geht. Hier konnten wir zwar nicht einfach Campen, sondern mussten auf den dazugehörigen Campground. So waren am nächsten Tag  nur noch gute 250 Kilometer bis zum Uluru. Die Vorfreude stieg.

Es war so weit, der Tag auf den wir die ganze Zeit in Australien gewartet haben. Das Symbol Australiens. Der Uluru! Endlich werden wir hin sehen und das Wetter sollte auch noch mitspielen. Der Weg dorthin ist zu Beginn etwas hügelig aber zum Ende hin ist es eigentlich nur noch Platt. Auf den Weg haben wir auch die Rennradfahrer vom Alice Springs Cycling Club überholt, die mit uns zusammen auf dem Camping Platz in Erldunda gezeltet hatten. Auf halber Strecke zum Uluru, sieht man auf der linken Seite den Mount Conner, den viele fälschlicherweise für den Uluru halten, so auch Julia. Mathis konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Nach 2,5 Std schrie dann wieder Julia, da ist er. Tatsächlich, da war er. Julia hatte die Wette um ein Eis gewonnen. Was für ein Anblick und wie mächtig er aussieht umso näher man ran kommt. Aber bevor es zum Uluru gehen sollte, mussten wir uns noch einen Platz auf dem Camping Platz sichern, Wildcampen ist dort nicht erlaubt. Die Preise sind auch hier sehr moderat, dafür dass es hier nur einen gibt. Wir hatten schon Sorge, das wir keinen Platz mehr bekommen würden, so voll war es am Check in. Aber alles kein Problem, Platz war noch genügend vorhanden. Der Ort in dem sich der Camping Platz befindet heißt Yulara und bietet alles, über Luxus Resorts, Krankenhaus, Shopping Center, Tankstelle etc.  Und nun sollte es auch schon losgehen. 12 km sind es von Yulara bis zum Uluru. Es sind eigentlich alle National Parks in Australien kostenlos, für den Uluru-Kata-Tjuta Nationalpark muss man allerdings Eintritt zahlen, ein 1-3 Tagespass kostet pro Person 25 Dollar und ist Personen- und Fahrzeugbezogen. Und das ist es allemal wert. Wir fuhren bis zum Mala Carpark, es gibt mehrere um den Uluru, aber dies ist der größte. Es gibt insgesamt 3 Wandermöglichkeiten am Uluru. Einmal den Mala Walk, Mutitjulu Walk und den Uluru Base Walk, dieser geht einmal ganz rum. Diesen haben wir natürlich gemacht. 10 km und wir benötigten 3 Stunden für diesen Weg. Direkt am Mala Carpark gibt es auch die Möglichkeit auf den Uluru zu gehen, dies haben wir, wie von den Anangu Aborigines gewünscht natürlich nicht gemacht. Es ist das Heiligtum der Aborigines und für die würde es nie in Frage kommen auf diesen zu klettern. Läuft man um  den Uluru rum, kommt einem dieser gar nicht mehr so hoch vor, beeindruckend bleibt er immer. In unseren 3 Stunden, am Nachmittag, um den Uluru konnten wir sehen wie dieser immer wieder seinen Farbton wechselt. Genügend zu trinken sollte man immer dabei haben. Wir wollten uns nicht vorstellen, wie es im Sommer ist. Vor allem die Fliegen nerven einem ohne Ende. Ein Fliegennetz ist wirklich von Vorteil, wenn man nicht ständig genervt werden möchte. Mittlerweile war es auch schon kurz nach 16 Uhr, netterweise bekommt man am Parkeingang mitgeteilt wann der Sonnenuntergang beginnt, damit man eines der Highlights nicht verpassen kann. Heute (07.05.) sollte der Sonnen um 18:11 untergehen. Wir machten noch einen kurzen Abstecher zum Culture Center, bevor wir uns auf den Weg zu einen der beiden Sunset Viewing Areas machten. Die Parkplätze waren bereits  gut gefüllt. Das Naturspektakel begann um kurz vor 18 Uhr, als sich die Sonne merklich zu senken begann, von da an hat sich die Farbe nahezu im Minutentakt geändert. Sobald die Sonne beginnt einzutauchen und der Schatten sich von unten nach oben über den Uluru legt, ist es ein richtig magischer Moment. Traumhaft. Ich hoffe das kommt im Gallerybereich einigermaßen gut rüber. So machten wir uns auf den Weg zurück zum Camping Platz, als wir auf dem Weg sahen, das an der zweiten Sunset Viewing Area immer noch einige Autos standen, ein Blick nach rechts zum Uluru gab uns die Antwort. Der Mond gab sich in seiner ganzen Pracht die Ehre und das auch noch besonders groß. Wahnsinn dieses Bild. Ein wunderbarer Tag ging zu Ende.

Für den zweiten Tag hatten wir uns die Kata-Tjuta vorgenommen, auch Bekannt unter The Olgas. Diese liegen gute 40 km vom Uluru entfernt. 36 Felskuppeln verteilen sich auf 35 km2. Ursprünglich war dies einmal ein Sandsteinblock, Wind, Wasser, Kälte und Hitze verschnitten diesen und schufen die Kuppeln und Dome. Auch hier gibt es die Möglichkeit eine Wanderung durch das Valley of the Winds zu machen, was wir auch taten. 8 km waren es dieses Mal und wir benötigten wieder 3 Stunden. Aber diese Wanderung ist nix für ungeübte oder Kniegeschädigte (Julia hat es trotzdem überstanden). Es geht ständig rauf oder runter. Teilweise mit Treppen, dann auch einfach den Fels rauf. Es weht immer ein Wind, mal stärker mal schwächer. Sehr angenehm bei Temperaturen von um die 30 Grad in der Sonne. Die Blicke und Perspektiven entschädigten für alles. Danach ging es noch zur Olga Gorge. 2,5 km und für jedermann zu machen. Man geht hier zwischen zwei Felswänden entlang, bis sich diese beiden am Ende treffen. Schatten ist hier immer Garantiert. Sehr imposant. Trotz aller der Sch***** die wir immer auf den Wegen gesehen haben, haben wir weder um den Uluru noch in den Kata-Tjuta ein Känguru gesehen. Dann hatten wir von der ganzen Lauferei der letzten Tage erst einmal genug und fuhren zurück um auch noch etwas einzukaufen. Und auf dem Parkplatz trauten wir fast unseren Augen nicht. Ein Camper mit Schweizer Kennzeichen und es war ein Linkslenker. Wie wir den Aufdrucken auf den Campern entnehmen konnten, wollte die Familie mit diesem einmal um die Welt fahren. Den restlichen Tag machten wir nicht mehr viel, außer Bilder sichten für die Seite und am nächsten Tag stand ja auch noch der Sonnenaufgang an, den wir heute leider verschlafen hatten. Abends als wir draußen auf unseren Campingstühlen saßen, bekamen wir dann noch kleinen tierischen Besuch. Eine kleine Maus war auf der Suche nach Futter und versuchte ständig an Mathis Füssen zu knabbern. Damit Mathis endlich Ruhe hatte vor der Maus, fütterten wir sie ein bisschen und weg war sie wieder.

Der Sonnenaufgang. Nicht verschlafen, wir hatten uns den Wecker extra früh gestellt, halb 6. Bis man so wach wird, dauert es immer etwas. Wir entschieden uns, das Ganze von der Camping Platz eigenen Aussichtsplattform anzuschauen. Um kurz vor 7 Uhr fanden sich dort auch schon einige Leute ein. Langsam erwachte der Uluru und wurde immer rötlicher. Ein Wahrhaft magischer Moment. Wir blieben noch ein paar Minuten und machten uns dann auf den Weg zurück zum Camper. Frühstücken war angesagt. Sonderlich viel hatten wir heute nicht mehr vor, außer die Fahrt rüber in den Kings Canyon, der gleich nebenan liegt. Knappe 300 km.  Nach den ersten 50 km war es dann soweit, wir konnten unsere ersten freilaufenden Kamele in Australien begutachten. Wahnsinn. Die weitere Fahrt dorthin verlief unspektakulär. Julia und ich teilten uns die Strecke mit dem Fahren. Gegen 14 Uhr trafen wir dort auf dem einzigen Camping Platz ein. Da wir ja im Outback sind, hatten wir natürlich auch keinen Handy bzw. Internetempfang, dafür aber Fernsehempfang. 2 Kanäle. Es war also noch genügend Zeit für eine Erkundung des Kings Canyon.  Hier hat man zwei Möglichkeiten, entweder der Weg um den Canyon oder durch ihn. Der durch, sollte nur eine Stunde dauern, der andere mindestens 3. So entschieden wir uns, im Anbetracht der Zeit, für den kurzen Kings Creek Walk (2,5 km), der andere sollte morgen dran kommen. Er führt durch bzw. neben dem Flussbett, bis fast in die Spitze, des Canyons. Dieser Weg ist für alle gut zu meistern. Eine Stunde haben wir für diesen gebraucht. Das reichte dann aber auch für heute. Am Abend haben wir dann noch Dingos auf dem Camping Platz beobachten können, die an einem vorbei gehen, als ob man nicht da wäre. Streicheln sollte man die allerdings nie.

Der zweite Tag im Kings Canyon und heute sollte der lange Kings Canyon Walk dran kommen. 6,6 km mit allen Lookouts mindestens 3-4 Stunden sollte man einplanen. Und dieser ist wirklich nicht ohne, vielleicht sogar etwas schwieriger als der durch das Valley of the Winds. Gleich zu Anfang geht es die Steintreppen bis fast auf den Canyon Kamp und das bei fast 30 Grad morgens um 9 Uhr.  Die Blicke die sich danach uns booten waren dafür atemberaubend. Wenn man mag kann man hier sogar bis an den Canyon Rand gehen, Sicherung gibt es hier nirgends, dafür überall Warnungen. Nach gut 1,5 Stunden führt ein Abzweig in den Garden of Eden, ein totaler Kontrast zu allem was man hier sonst sieht, nämlich Gesteinsformationen. Hier findet man Wasser, Palmen, Blumen und Vögel. Eine kleine Oase. In seiner Spitze geht der Canyon gute 300 Meter Senkrecht ab. Nach den 3 Stunden waren wirklich froh, wieder am Parkplatz angekommen zu sein, der Weg runter ist nämlich auch nicht ohne. Steil und losem Gestein. Zurück im Campground sprangen wir nach langer Zeit endlich mal wieder in einen Pool, das Wasser war zwar zu unserer Überraschung  eiskalt, gewöhnten uns aber schnell dran. Ein Abkühlung die wie wir gebraucht haben. Den Rest des Tages nutzen wir zur Entspannung der letzten 4 Tage. Am nächsten Morgen sollte es weiter nach Alice Springs gehen, nach über einer Woche wieder Zivilisation.

5. Mai 2012
von Mathis
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Camper Übergabe und die ersten 1000 Kilometer

Die erste Amtshandlung des Tages war, der angekündigte Friseurtermin von Mathis. Pünktlich um 9 Uhr fielen endlich die Haare. Nach einer halben Stunde war dies erledigt, so dass wir um kurz nach 10 Uhr an der Bushaltestelle standen. Mathis hatte sich vorher schon im Internet erkundigt, mit welchen Buslinien man am besten zur Anmietstation von Cheapa Campa kommt. Leider war die vorgesehene Buslinie nicht mit dem auf dem Plan aufgeführt. Hier hat die Internetseite von Adelaide Metro gelogen. Wir warteten dann noch weitere 45 min. bis ein Bus wieder anhielt, der grob in unsere Richtung fuhr.  Mit einmal Umsteigen kamen wir um kurz nach 12 Uhr bei der Anmietstation an. Wir mussten ein paar Minuten warten bis wir dran kamen. Während der Bearbeitung der Formalitäten kam eine weitere Mitarbeiterin zu uns und fragte uns ob wir das deutsche Paar wären. Wir sagten „Yes“, da wechselte Sie so gleich auf Deutsch. Zuerst die schlechte Nachricht, unser Camper wäre noch unterwegs, da wir uns erst für 15:30 angekündigt hatten, die gute Nachricht war, dass wir ein Upgrade erhielten.  Also keinen HiTop, sondern nun einen Tourer mit WC, Dusche und Fernsehen. Das sagt man doch nicht nein und wartet freiwillig. Vor 16 Uhr würde es allerdings nicht werden mit der Fahrzeugübernahme. So mussten wir die Zeit bis dahin irgendwie Totschlagen, nur wie. Mit Mittagessen und Spazierengehen. Um 15 Uhr hatten wir genug und gingen wieder zurück. Es sollte noch bis 17 Uhr dauern bis wir endlich mit dem Wagen vom Hof fahren konnten. Unser Plan heute noch bis nach Port Augusta zu kommen, hatte sich damit erledigt. Nachts sollte man hier nicht fahren. Unser erstes Ziel war es, einen Supermarkt zu finden, um den Vorrat für die nächsten Tage einzukaufen. Nachdem wir einige Zeit brauchten um auf die A1 zu kommen und auf dem Weg dorthin kein Supermarkt zu sehen war, fuhren wir erst einmal weiter. Der erste Ort wo es noch etwas zu Essen geben würde, in Form von Fast Food, war Port Pirie. Hier gab es einen McDonalds. Mittlerweile war es auch schon kurz nach 21 Uhr. Stock Dunkel und an weiterfahren eigentlich nicht mehr zu denken. Auf der A1 Richtung Port Augusta fanden wir dann einen Camp Ground, wo auch schon einige Camper standen. Die erste Nacht im Camper und es war richtig kalt, ist ja auch mittlerweile Herbst hier.

Die Nacht war kurz und nicht wirklich gemütlich. Angezogen und die restlichen Kilometer bis nach Port Augusta abspulen, dem letzten großen Stadt bis wir nach Alice Springs kommen werden. Also genügend Essen einkaufen, so belief sich am Ende die Rechnung im Coles auf fast 200 Dollar. Die Sachen alle verstaut, da erreichte uns ein Anruf von Cheapa Campa. Wir dachten erst, mit dem Wagen ist etwas nicht in Ordnung und das wollte man uns jetzt sagen. Die Mieter vor uns (ebenfalls aus Deutschland) hatten etwas in den Wagen vergessen, ob wir dies nicht zurück nach Cheapa Campa schicken könnten, das Porto würden wir auch ersetzt bekommen. Kein Problem, mussten wir nur noch eine Post finden. Mittlerweile war es 12 Uhr und wir waren endlich fertig. Schnell noch einmal vollgetankt und nun konnten es richtig losgehen. Kurz nach Port Augusta fängt das Outback nämlich schon an. Hinweisschilder das es ab jetzt Road Trains geben wird, gab es auch. Gute 350 Kilometer standen nun an, bis nach Woomera mit einem Abstecher zur Olympic Dam Mine, einer der größten Minen der Welt. Die Landschaft wurde so gleich sehr karg. Die Road Trains kamen auch von hinten angeschossen und überholten uns ohne Probleme. Mit Gegenverkehr muss man hier eh nur selten rechnen. Je weiter es in den Norden geht, umso weniger ist los und das auf der einzig Befestigten Straße durch Australien, von Nord nach Süd, von Ost nach West gibt es gar keine. Wir bekamen schon mal einen Vorgeschmack wie es die restlichen Kilometer bis nach Katherine aussehen wird. In Pimba bogen wir ab nach Olympic Dam, gute 90 Kilometer ein Weg. Leider hätten wir uns das auch sparen können, ohne eine Führung durch die Mine zu buchen, sieht man dort nix, außer von weitem die Spitzen der Gebäude, ansonsten ist es weiträumig abgesperrt. Es war trotzdem mal Interessant ein Dorf zu sehen, was fast nur aus  Wohnsilos besteht. Außer arbeiten kann man hier nix. Also wieder zurück nach Pimba, was nicht weit von Woomera direkt am Stuart Highway A87 liegt. Dort gibt es ein Roadhouse  und einen großen Platz für Camper wo man sich umsonst hinstellen kann um zu übernachten. Es gibt alles was man braucht, auch Duschen. Die Dusche im Camper wollten wir nicht nutzen, zumindest nicht so lange, wie wir es nicht müssen. Um 18 Uhr war es stock Dunkel. Wir beschlossen einmal früh schlafen zu gehen. Den Fernseher konnten wir nicht nutzen, das dieser nur geht, wenn man am Stromnetz eines Camping Platzes angeschlossen ist, die Heizung in der Schlafkabine ebenfalls.

Tanken und Öl nachschauen, das sollte man immer machen, bevor man startet. Die heutige Etappe war geplant bis nach Coober Pedy, der Opalhauptstadt der Welt, um es vorweg zu nehmen, würde es diese hier nicht geben, gäbe es hier nix. So langsam sollte bei uns das Gefühl aufkommen, ja wir sind wirklich in Australien und man bekommt ein Gespür, wie groß dieses Land wirklich ist. Teilweise über 200 km keine Tankstelle. Unser Tank würde uns auch locker 750 km weit bringen. „Kurz“ hinter Pimba kommt auf der rechten Seite der Lake Hart, ein riesiger Salzsee. Man kommt ohne Probleme vom Parkplatz dort aus hin. Eine kleine Unterführung unter der „The Ghan“ Bahnlinie, man muss sich bücken und schon steht man auf dem Seegrund. Ein Meer aus Salz, haben es selber Probiert. Wie es der Zufall so will, kam auch prompt ein Zug aus Norden, leider nicht der Berühmt The Ghan, sondern nur ein Güterzug der Pacific Railway. Gehen auf dieser Strecke mal Straßen links oder rechts ab, so sind es Straßen aus Sand, nur Befahrbar mit Allradfahrzeugen. Die Kilometer Angaben hier jeweils bis zum nächsten Örtchen oder Haus sind ebenfalls nicht ohne, 200 km sind da keine Seltenheit. Die Temperaturen wurden auch immer wärmer. Auch heute Abend im Camper ist es bei weitem nicht so kalt, wie es noch gestern im gut 400 km südlich gelegenem Pimba. Man kann schon von weitem erkennen, das man Coober Pedy nicht mehr weit ist, überall sind kleine Sandhügel, von den Löchern der Opalschürfer. Heute mussten wir auch auf einen Camping Platz, da die Batterie für den Kühlschrank nicht ewig hält und alle 3 Tage wieder aufgeladen werden muss, wie unsere elektronischen Geräte auch. Hier kommt man auch endlich mal etwas mit den Aborigines in Kontakt, einer fragte uns, wo wir herkommen und antwortete prompt mit ein paar Brocken deutsch.

3. Mai 2012
von Mathis
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Kuriose Rückkehr nach Adelaide

Die Letzte Nacht war vollbracht, endlich. Heute sollte es zurück nach Adelaide gehen. Den Bus hatten wir schon vor einer Woche gebucht, um 12 Uhr Mittag war es so weit. Vorher haben wir noch die letzten Sachen verstaut, jeder zwei Rücksäcke und eine Tasche. Zur Bushaltestelle wurden wir von Klaus und Carmen gebracht, so mussten wir die Sachen nicht dort hintragen. Bis der Bus kam, mussten wir uns noch das unnötige Gestöhne von Klaus anhören, wegen seiner Firma, aber das ging bei uns nur noch links rein und rechts wieder raus. Um 12.15 wurde die Tür des Busses zu gemacht und wir haben nicht einmal nach hinten geschaut. Glücklicherweise musste der Bus nur einen kurzen Halt einlegen und konnte ansonsten durchfahren. Umso näher wir nach Adelaide kamen umso schlechter wurde das Wetter, es goss aus Strömen. Während der Fahrt fragten wir uns, ob uns der Hostelvater nach über 5 Monaten wiedererkennen würde. In Adelaide angekommen, stellt sich nun die Frage, fahren wir wie geplant mit dem Bus bis zum Hostel oder wegen den Wetters doch lieber das Taxi um nicht ganz nass zu werden. Wir entschieden uns dann doch, den Weg bis zur Bushaltestelle anzutreten. Der Regen war nicht mehr so stark. Wir waren vielleicht gerade mal 300 Meter unterwegs, da sah Mathis ein Bekanntes Gesicht. Das des Hostelvaters, der uns entgegen kam. Wir sahen uns an und grüßten uns, da blieb er plötzlich stehen und fragte uns, ob wir zu seinem Hostel wollten, was wir natürlich bejahten. Er könne uns mitnehmen, sein Wagen stehe um die Ecke, er müsse nur noch gerade im Asian Foodstore  etwas einkaufen. Und so kamen wir für lau zum Hostel, das Busticket hätte uns normalerweise 4,70 Dollar pro Nase gekostet. Es ist einfach bemerkenswert wie sich Leute nach einer doch recht langen Zeit, Gesichter merken können, wo er in seinem Hostel ständig neue sieht. Wir bekamen ein 4er Zimmer für uns alleine. Ist ja nur für eine Nacht. Den Friseurtermin musste Mathis leider auf Mittwoch verschieben, da der Friseur bei dem Mathis letztes Mal war, keinen Termin mehr frei hatte. Nun also Mittwochmorgen um 9 Uhr. Den Rest des Tages verbrachten wir in der Stadt. Mathis kaufte sich noch eine Speicherkarte für seine Kamera, man kann ja nie wissen wie viele Fotos es noch werden in den nächsten Wochen.

2. Mai 2012
von Julia
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Unsere endlos lange Zeit in Tintinara!!!

Und morgen, also am 1. Mai ist sie endlich vorbei. Huhu. 4 lange, teilweise unendlich lange Monate unserer Reise haben wir nun in Tintinara verbracht. Und wir sind wirklich froh, dass es weiter geht. Der Januar war dank der Australien Open noch ein wirkliches Highlight für uns. Aber die letzten 3 Monate waren wohl die…. unserer Reise. Aber das gehört wohl zu so einer langen Reise dazu.

Julia hatte ihre Arbeit im Büro, wo sie mal mehr, mal weniger zu tun hatte. Es gab Tage, an denen sie von früh morgens bis spät abends arbeiten konnte, und dann waren da die leider häufigen Tage, an denen sie nur 2-3 Stunden oder gar nicht arbeiten konnte. Was für unsere Reisekasse natürlich nicht so ideal war. Und bei Mathis sah es bis Mitte März auch nicht viel besser aus mit dem Geldverdienen. Er konnte zwar immer mal wieder mit auf Baustellen fahren, was aber leider auch eher die Ausnahme war. Und seine Suche in Tintinara nach anderer Arbeit, blieb ebenfalls ohne Erfolg. Für die Ernte, waren wir leider zu spät gekommen, und so viele andere Möglichkeiten gibt es hier nicht. Vor ca. 10 Wochen erzählte Klaus uns dann, dass er für seine Firma einen neuen Server braucht und Mathis bot sich an, den Server für ihn einzurichten. Ursprünglich war ein Microsoft Small Business Server 2011 Essential vorgesehen, aber dann wollte der Klaus doch die etwas größere Lösung, weil man ja auch unbedingt über das Internet die Programm aufrufen können sollte, also musste ein Windows Server 2008 R2 Standard her, für ein 4-Mann Unternehmen vollkommen Überdimensioniert, aber was solls, Mathis war es egal. So konnte er auch noch was dabei lernen, wann hat man auch sonst mal die Möglichkeit so etwas einzurichten, als Privatmann.  Mathis sollte einen Festpreis, den die beiden vorher abgemacht hatten, für seine Arbeit am Server bekommen, worüber wir wirklich froh waren, da wir jetzt besser für unsere Reise planen konnten. Tja, aber wie das Leben so spielt, war das Geld schon wieder weg, bevor wir es überhaupt bekommen hatten, aber dazu später mehr L

Anfang Februar hatten wir dann hier eine kleine Schlangenplage. Irgendwo auf dem Grundstück unserer Gastfamilie hatte eine Brown Snake ihre Eier gelegt und die kleinen Schlangen schlängelten dann über das Grundstück, bis sie entweder von den Katzen oder durch einen Spaten ums Leben kamen.

Mitte Februar kam dann für 5 Wochen der Schwager von Carmen und Klaus aus Ostdeutschland zu Besuch. Egbert kommt seit ein paar Jahren, jeweils im Frühling zum arbeiten hier her, da er als Dachdecker im kalten Deutschland dann nichts machen kann. Er und seine Frau wollen eigentlich nach Australien auszuwandern, was aber aufgrund seines Alters und seiner nichtvorhandenen Englischkenntisse sehr schwierig wird. Zwei Einwanderungsanträge wurden schon abeglehnt und jetzt versuchen sie es ein letztes Mal.

Oft gesehen haben wir ihn allerdings nicht, da er häufig in Melbourne gearbeitet hat. Dort hat Klaus auf dem Gelände einer Hühnerfarm eine Halle angemietet in der sie PVC-Fenster zusammenbauen. Man muss sich das mal vorstellen. Anstatt in der Nähe von Tintinara oder im 2 Stunden entfernten Adelaide eine Halle anzumieten, mietet der eine Halle in Melbourne an und muss jedes Mal, wenn er Fenster zusammenbauen will 7 Stunden nach Melbourne fahren, knappe 700 km. Fuer uns total unverstaendlich. Aber mittlerweile hat er auch gemerkt, dass es zu weit weg ist und er hier in der Naehe die Halle mieten muss.

Tja und dann war da noch Ostern besser gesagt, Ostersonntag. Der Tag hatte eigentlich ganz gut angefangen. Nachmittags waren wir bei Carmen und Klaus zum Kaffee eingeladen und danach sollte es weiter zum Osterfeuer in der Nachbarschaft gehen. Da wir aber noch zum skypen mit Mathis Familie verabredet waren, sollten wir den 27 Jahre alten Nissan Patrol nehmen und nachkommen. Wir steigen also in das Auto ein, Mathis fährt rückwärts aus der Einfahrt raus und dann macht’s ruuuuuuuuuums. Tja, leider stand da ein dicker Strohmmasten aus Beton, den wir beide nicht gesehen hatten. Uns ist zum Glück nix passiert, aber ein ganz schöner Schaden am Auto. Und das war auch der Grund, warum das Geld schon weg war, bevor wir es überhaupt bekommen hatten. Shit happens. Der Tag war danach natürlich gelaufen. Auch wenn das Osterfeuer wirklich schön war. Und vor allem wärmend. Mittlerweile wird es hier Abend ganz schön kalt. Hier sind Temperaturen im Winter von unter 0 Grad keine Seltenheit.

Da man in Tintinara ohne Auto nichts unternehmen kann, waren wir während unserer vielen Freizeit damit beschäftigt, unseren Trip für die letzten 5 Wochen zu planen. Für uns stand damals schon fest, wann es ungefähr weitergehen sollte. Wir wollten spätestens Ende April/ Anfang Mai hier weg. Leider war uns auch klar, dass wir unseren Traum, Australien einmal komplett zu umrunden nicht mehr verwirklichen können. Deshalb haben wir uns einen anderen Traum verwirklicht, einmal in die Südsee. So begannen wir Ende Januar mit den Planungen. Wie viel Geld werden wir brauchen, wie lange wollen wir unterwegs seien, was wollen wir sehen? Alles Fragen die es zu beantworten galt. Und morgen geht es los.

Nachdem wir noch einen Tag in Adelaide verbringen werden, Mathis muss unbedingt zum Friseur, werden wir Mittwoch unseren Camper abholen. Unsere Planung für die letzten 5 Wochen sehen folgendermaßen aus. Vom 2-23. Mai werden wir mit dem Camper von Adelaide bis nach Darwin fahren. Danach geht es mit dem Flugzeug von Darwin über Sydney und Auckland für 8 Tage (vom 26.5-03.6) auf die Fijis. Danach werden wir noch einen Tag in Auckland und 2 Tage in Sydney verbringen. Und am 06.06 geht unser Flieger Richtung Deutschland.

Und da wir die nächsten 5 Wochen hoffentlich sehr viel erleben werden, versuchen wir jeden oder jeden 2. Tage einen Bericht online zu stellen. Soweit wir Internetempfang haben sollten.

31. Januar 2012
von Julia
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Australian Open 2012

Die letzten 3 Wochen waren nicht sehr abwechslungsreich. Sie setzen sich zusammen aus, arbeiten, schwimmen gehen und ganz viel DVD gucken. Weil Klaus und Christoper eine Woche beruflich nach Melbourne mussten, hatten wir beide relativ wenig zu tun, auch weil es draußen so warm war, das man nicht viel rausgehen konnte. Also haben wir Christophers DVD Sammlung einmal rauf und runter abgespielt. Ich glaub wir haben noch nie so viel DVD geguckt wie in dieser Woche.

Und in den 3 Wochen hatten wir uns dann dazu entschlossen Karten für die Australian Open zu bestellen. So eine Chance bekamen wir nie wieder, zumal es auch ein großer Traum für Mathis war, als leidenschaftlicher Tennisspieler. Wir hatten uns Tickets für die Day and Night-Session am. 19.01, in der erste Turnierwoche bestellt, die waren nicht ganz so überteuer. Weil vor allem Mathis keine Lust hatte wieder 7 Stunden mit dem Bus nach Melbourne zu fahren, entschieden wir uns zu fliegen. Wir hatten ja noch die Qantas Meilen von seinen Eltern zur Verfügung, die wir jetzt einsetzten. Den Hinflug hatten wir für Mittwochnachmittag, den 18.01 von Adelaide über Sydney nach Melbourne gebucht. Schon manchmal bemerkenswert, das solche komischen Verbindungen günstiger sind als Direktverbindungen. Zurück am 20.01 war es aber dann doch eine Direktverbindung.

Damit uns Mittwoch (18.01) keiner nach Adelaide bringen musste, nahmen wir den Bus. Der fuhr um 12 Uhr in Tintinara los und sollte um halb 3 in Adelaide ankommen. So hatten wir noch genug Zeit pünktlich zum Flughafen zu kommen, da die Maschine erst um 17 Uhr startete. Nach 3 Stunden Flug und besagtem Zwischenstopp in Sydney kamen wir endlich gegen 23 Uhr im Hostel in Melbourne an. Und wir hatten Glück, statt des gebuchten 4-Bettzimmers bekamen wir ein 2-Bettzimmer, da sie keine gemischten 4-Bettzimmer hatten. Im nach hinein waren wir wirklich froh darüber. Weil in dem Zimmer das Fenster nicht geöffnet werden konnte, war das so heiß da drin, da half auch der kleine Ventilator nicht mehr. So wurde es eine kurze Nacht mit sehr wenig Schlaf. Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, da die Spiele ja schon um 11 Uhr begannen. Wir noch schnell unser Gepäck am Bahnhof eingeschlossen, damit wir es nicht den ganzen Tag mitschleppen mussten und dann ging es zum Tennis. Aufgrund der überfüllten S-Bahnen sah man schon, dass es voll werden sollte. Und am Eingang lief es schon mal ganz schlecht für Mathis. Bei Julia blickten die Sicherheitsleute nur einmal kurz in die Tasche und schon konnte sie durch. Mathis hatte allerdings seine Kamera um den Hals gehängt. Da wurde er prompt gefragt ob im Rucksack noch weitere Objektive für die Kamera waren. Die hatten den kompletten Rucksack durchgeguckt. Und am Ende musste er 1 Objektiv abgeben. Man konnte zu nah heranzoomen und hätte so die Fotos für medienzwecke benutzen können. Da war er schon etwas frustriert. Abends konnte er das Objektiv wieder abholen.

Wenn man Tickets für die Australian Open kauft, kann man zwischen 2 unterschiedlichen Möglichkeiten wählen. Entweder man nimmt ein Ticket für die größte Arena, die Rod Laver Arena (da bekommt man dann Sitze zugewiesen), zusätzlich darf man sich die Spiele auf allen anderen Plätzen angucken (da ist dann freie Stuhlwahl),mit Ausnahme der zweitgrößten Arena, der Hisense Arena. Die andere Möglichkeit ist, genau umgekehrt. Man kauft Tickets für die Hisense Arena, darf auf alle andern Plätze, bis auf die Rod Laver Arena. Wir hatten uns für die erste Möglichkeit entschieden, da in der Rod Laver Arena die Spiele der Night-Session ausgetragen werden.

Insgesamt konnten wir uns an dem Tag 6 Spiele angucken. 4 in der Day Session und 2 in der Night Session. Das erste war in der Rod Laver Arena das Spiel zwischen Maria Sharapova(RUS) gegen Jamie Hampton(USA). Unserer Plätze waren fast ganz oben, was den Vorteil hatte, das wir dort die ganze Zeit im Schatten saßen, denn es war wieder mal ein heißer Tag ohne eine Wolke am Himmel. Nach Mathis Aussage hatte mit Maria Sharapova, dann aber die falsche Spielerinn gewonnen, da er sie nicht leiden kann.

Danach konnten wir uns das Spiel des deutschen Philipp Petzschner gegen Milos Raonic, auf dem Show Court 3 angucken, was er leider verlor. Und wir mussten uns nach dem Match erst mal Sonnencreme kaufen, weil wir unsere mal wieder vergessen hatten. Aber an unsere Hüte hatten wir gedacht, die wir wirklich gut gebrauchten konnten. Damit wir wieder ein bisschen aus der Sonne kamen, gingen wir danach wieder in die Rod Laver Arena um uns den Sieg von Novak Djokovic gegen Santiago Giraldo anzugucken. Das letzte Spiel was wir uns in der Day Session sahen war das Spiel der deutschen Sabine Lisicki gegen die Israelin Shahar Peer. Und wir konnten uns endlich über einen deutschen Sieg freuen.

Einerseits ist es ja gut, wenn man sich so viele Spiele angucken kann, aber andererseits zeigte das auch, dass die Spiele nicht wirklich lang waren und die Favoriten allesamt in kürzester Zeit ihr Match durchbrachten. Wirklich spannend war dadurch keines der Spiele die wir bis dahin gesehen hatten. Aber es geht ja nicht nur darum spannende Spiele zu sehen. Allein das ganze drum herum einmal miterlebt zu haben, war es schon wert.

Da dann noch ein wenig Zeit bis zum Beginn der Night Session war, sahen wir uns noch ein bisschen auf dem Tennisgelände um. Und hin und wieder sieht man auch mal einen Spieler, meist aber mit einem Tross Bodygards an seiner Seite, es sei denn es ist ein Spieler, den eh fast keiner kennt. Und weil wir auch ein kleines Andenken an die Australian Open haben wollten, gingen wir in einen der vielen Souvenirshops. Mathis wollte sich eigentlich ein Handtuch kaufen, aber bei einem Preis von $ 55 (ca. 45 Euro) war ihm das doch zu teuer. Am Ende entschieden wir uns beide für T-Shirts.

Für die Night Session waren dann folgende Matches angesetzt.  Marion Bartoli(FRA) gegen Jelena Dokic(AUS) und als letztes Spiel des Tages, die Partie Lleyton Hewitt(AUS) gegen Andy Roddick(USA). Und wenn man sich ein bisschen mit Tennis auskennt, dann weiß man, dass das ein richtig spannendes Spiel werden konnte. Das Damenspiel gewann Marion Bartoli dann klar in 2 Sätzen, sehr zum Leidwesen der Australier, die natürlich für ihre Spielerin waren. Und auch das letzte Spiel war leider schneller vorbei als gehofft, da Roddick wegen einer Verletzung die er sich während des Spiels zugezogen hatte, am Ende des 3 Satzes aufgeben musste. Und so waren gegen 23 Uhr die Australien Open für uns zu Ende.

Dabei hatten wir gehofft es würde länger gehen, da wir kein Hotelzimmer gebucht hatten und so wieder lange auf dem Flughafen warten mussten. Unser Flieger zurück nach Adelaide ging erst morgens um 7 Uhr. Nachdem wir uns auf dem Flughafen einen relativ bequemen Platz ausgesucht hatten, was auf dem Flughafen, aus eigener Erfahrung, nicht gerade einfach ist, konnte Mathis ein wenig schlafen, Julia blieb die ganze Nacht wach. Und bis wir endlich in Tintinara sein sollten, würden noch etliche Stunden vergehen. Der Flieger landete zwar um 8 Uhr morgens, aber der Bus zurück fuhr erst um 17.30 Uhr. Um uns wach zu halten gingen wir erst in die Innenstadt und danach ins Museum. Das hatten wir zwar schon mal besucht, aber es hatte 2 Vorteile, es war angenehm kühl und es war relativ ruhig. Wobei es für Mathis schon fast zu ruhig war, denn bei jeder sich bietenden Gelegenheit fielen ihm die Augen zu und er schlief ein. Nach ca. 7 Stunden warten in Adelaide, anschließenden 3 Stunden Busfahrt und am Ende gute 40 fast Stunden ohne Schlaf, waren wir dann auch endlich froh ins Bett zu kommen.

2. Januar 2012
von Julia
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Weihnachten und Silvester am anderen Ende der Welt

Wie schon im vorherigen Bericht geschrieben, konnten wir das Auto weder in Adelaide, noch früher in Melbourne zurückbringen. Also mussten wir spätestens am 23. Dezember wieder in Melbourne sein. Aus dem Grund hatten wir uns überlegt Weihnachten in Melbourne zu verbringen und mit dem Bus am erst 26.12 zurückzufahren.

Los ging es am Mittwoch (21.12), da wir noch einmal die Great Ocean Road Richtung Melbourne fahren wollten. Zum einen, weil die Strecke schöner ist und zum anderen, weil Mathis noch mal ein paar Fotos machen wollte, da dieses Mal das Wetter besser werden sollte. Wir teilten uns die Strecke ein. Mittwochs fuhren wir bis Warnambool, der Ort an dem die Great Ocean Road beginnt. Unseren ersten Halt machten wir an dem Tag an den Naracoorte-Caves, die ca. 380 km südöstlich von Adelaide entfernt liegen. Anfang der 90 Jahre wurde das Gebiet wegen seiner außergewöhnlich umfangreichen Fossilienfunde zum Nationalpark erklärt und als UNESCO-Welterbe eingestuft. Im Park sind 6 km² verbleibende Vegetation geschützt; das Weltnaturerbegebiet enthält 26 Höhlen auf 3,05 km² Fläche. Leider konnten wir keine Führung mitmachen, da wir nicht genug Zeit hatten. Sie sollen aber sehr interessant sein. Unsere Reise führte uns danach über Mount Gambier zum Cape Bridgewater. Teilweise sieht es dort aus, als wäre man auf dem Mond gelandet. Selbst die Baumstumpfe an der Küste sind durch das Sand-Wasser-Gemisch im Laufe der Jahre so konserviert worden, das sie über Jahrtausende erhalten bleiben werden. Zudem gibt es dort riesengroße Felsspalten, aus denen bei starker Brandung das Wasser meterhoch emporspritzt. Sehr beindruckend und ein Besuch ist auf jeden Fall empfehlenswert. Am frühen Abend kamen wir an unserem Motel an, in dem wir schon bei unserer letzten Great Ocean Road Tour übernachtet hatten.

Am nächsten Morgen ging es also nochmal die Great Ocean Road entlang, diesmal nur in die umgekehrte Richtung. Und Mathis hatte Glück, das Wetter war ideal zum Fotografieren. Weil wir an einem Tag aber nicht alle Sehenswürdigkeiten an der Strecke besuchen konnten, entschieden wir uns mit Ausnahme der „12 Apostel“ für die Plätze, die wir letztes Mal nicht gesehen hatten. Das Wasser war an dem Tag auch wesentlich ruhiger und so konnten wir bei den 12 Aposteln noch ein wenig am Strand spazieren gehen.

Da die Fahrt mit ihren ganzen Stopps doch länger dauerte als geplant, konnten wir das Auto nicht schon am 22 Abends, sondern erst am nächsten Tag zurückbringen. Zum Glück hatte das Hotel, in dem wir die nächsten 4 Nächte übernachteten Parkplätze, zwar nicht kostenlos, aber das hat fast kein Hotel mitten in der Innenstadt in Melbourne. Also mussten wir am Freitag (23.12) früh aufstehen, damit wir das Auto rechtzeitig zurückbringen konnten. Was trotz eines kleinen nichtgewollten Umweges auch kein Problem war. Den restlichen Tag verbrachten wir mit ruhigem Sightseeing bei über 30°C. So besuchten wir u.a. den Fitzroy Garden, in dem das Cook Cottage steht. Nach dem heißen Tag, ging es dann abends erst mal in den hoteleigenen Pool. Das war erfrischend und wir hatten ihn ganz für uns alleine.

Tja und da war er dann auch schon. Der 24.12. und wir waren immer noch nicht in Weihnachtsstimmung. Für die Australier hat Heiligabend und der 2. Weihnachtstag sowieso keine Bedeutung. Weihnachten ist hier nur am 25.12, da haben wir es in Deutschland schon besser getroffen. Den Tag begannen wir bei herrlichem Wetter mit einem gemütlichen Frühstück auf einer Parkbank am Yarra River. Wir hatten uns für den Tag nicht viel vorgenommen, also ging es erst mal den Fluss entlang und dann Richtung Innenstadt, die vollkommen überfüllt war. Alle waren noch dabei die letzten Geschenke einzukaufen. Nur gut, dass wir uns entschieden hatten, dieses Jahr auf Geschenke zu verzichten. Dafür hatten wir uns überlegt abends essen zu gehen. Unsere Wahl fiel auf indisch. Sehr lecker, aber teilweise auch sehr scharf. Nach dem Essen machten wir uns langsam durch die immer noch gut gefüllte Innenstadt zurück zum Hotel. Vorbei am Federation Square, der proppen voll war. Dort stand eine riesige Leinwand, die das alljährliche Weihnachtskonzert „Carols by Candlelight“ aus dem Sidney Myer Music Bowl übertrug. Den Rest des Weges gingen wir wieder am Yarra River zurück. Als wir ungefähr auf der Höhe des Crown Casinos waren konnten wir noch eine Feuershow sehen, was der perfekt Abschluss für den Tag war.

Am nächsten Tag mussten wir schon um 6 Uhr aufstehen, da wir mit unseren Familien zum skypen verabredet waren. Und damit wir nicht total verschlafen aussahen, gingen wir vorher noch schnell ne Runde schwimmen. Sonst wäre Mathis garantier beim Skypen wieder eingeschlafen J Den Rest des Tages mussten wir im Hotelzimmer verbringen. Es hat den ganzen Tag geschüttet wie aus Eimern, abends kam noch Hagel und Gewitter dazu. War auch eine neue Erfahrung für uns. Wenn man sein Zimmer im 14 Stock hat und es dann richtig anfängt zu Gewittern. Da ist man froh, dass die anderen Gebäude um einen herum noch höher sind.

Am 26.12 hieß es dann für uns die Reise mit dem Bus nach Tintinara anzutreten. Da der Bus aber erst um 20.15 Uhr in Melbourne losfuhr, mussten wir die Zeit noch irgendwie rumkriegen. Der 26.12 ist wie in vielen Ländern des Commonwealth der sogenannte „Boxing Day“, ein gesetzlicher Feiertag, an dem aber viele große Shoppingcenter offen haben. Und wenn wir gedacht hatten am 24.12 war die Stadt schon voll, dann hatten wir uns mächtig getäuscht. Es war überhaupt kein durch kommen mehr in den Geschäften und den Straßen. Viele nutzten den Tag um ihre Geschenke umzutauschen oder die Rabatte nach Weihnachten auszunutzen. Wie wir auch. Irgendwann wurde es uns doch zu voll und wir machten uns auf den Weg zum botanisch Garten, in dem wir einige Zeit verbrachten. Vom botanischen Garten hat man einen super Blick auf die Melbourner Tennisanlage und es sollte ja nicht mehr lange dauern, bis die Australian Open starteten. Und wir wollten da schon gerne hin, aber wir wussten noch nicht, ob das klappen würde. Nachdem wir den Tag mit viel warten rumbekommen hatte, fuhr der Bus pünktlich ab, so dass wir um 3 Uhr Nachts in Tintinara ankamen. Und weil wir keinen Haustürschlüssel dabei hatten, mussten wir Christopher erst mal aus dem Bett bekommen. Eine Haustürklingel hat er nicht, also klopfte Mathis feste an seine Rolladen, der hat sich bedankt. Aber was sollten wir machen. Den nächsten Tag verbrachten wir dann auch mit sehr langem schlafen, dösen und Sachen waschen.

Die nächsten Tage sollten die bisher heißesten Tage werden, die wir in unserer Zeit in Australien hatten, mit über 40°C. Und das über Silvester. Deswegen waren wir auch ganz froh, als Klaus und Carmen uns fragten, ob wir am 31.12 nicht mit zum Strand nach Adelaide wollten. Sind zwar 2 Stunden Autofahrt pro Weg, aber das nahmen wir gerne in Kauf, um endlich mal wieder im Meer zu schwimmen. Und das Wasser hatte sich in den letzten Tagen so aufgeheizt, das es in den flacheren Regionen schon fast Badewannentemperatur hatte. Aber es war trotzdem erfrischend. Nach einem schönen Tag am mehr, mussten Mathis und ich eigentlich noch einkaufen, aber wir hatten nicht mehr gedacht, das wir einen Supermarkt finden, der Silvester nach 20 Uhr noch auf hatte, doch wir hatten Glück. Ansonsten verlief Silvester dieses Jahr ruhig ab. Nachdem wir wieder zurück aus Adelaide waren, wurde noch bei Klaus und Carmen gegrillt und irgendwann war es dann 12 Uhr. Private Feuerwerke sind in Australien leider verboten. Die Waldbrandgefahr ist zu groß. Dafür hatte Mathis sich das Feuerwerk in Sydney am Fernseher angeguckt.

Der nächste Tag verlief für Julia eigentlich wie der vorherige. Sie war wieder mit Klaus, Carmen und Annabell zum Strand nach Adelaide gefahren. Mathis hatte keine Lust und war nicht mitgekommen. Die Spitzentemperatur, die wir im Auto gemessen hatten, war übrigens 43°C. Aber komischerweise war das Wasser an dem Tag kälter als den Tag davor. Und wir konnten 2 Delphine sehen. Die schwammen keine 500 m vom Strand entfernt neben 2 Kanuten her. Hatten die ein Glück so nah an die heranzukommen.