Ein Jahr in Down Under

Work to Travel

Fraser Island

Montagmorgen (19.09.) hieß es noch schnell die letzten Sachen in die extra für Fraser Island gekauften Taschen packen, da wir keine Lust hatten unsere großen Rucksäcke mitzunehmen. Und da passierte was passieren musste, gerade die letzten Sachen in die neue Tasche gepackt, den Reisverschluss zugezogen und da riss der Stoff von Mathis Tasche, neben dem Reisverschluss. 20 Dollar für die Katz und die Zeit bis zum Check out Zeitpunkt spielte auch noch gegen uns. Also schnell in den Rivers Store, so eine Billigklamottenkette und eine andere Tasche für 20 Dollar gekauft (sie hält bis heute). Unserem Koreaner auf dem Zimmer noch den 15 Dollar Reiskocher vermacht, weil wir einfach keinen Platz mehr dafür hatten. Rücksäcke auf den Rücken und ab zum Busterminal. Das waren keine 5 Minuten Fußmarsch, aber wir waren schon einmal durchgeschwitzt. Auf uns wartete eine knapp 2 stündige Fahrt nach Hervey Bay, dem Ausgangspunkt unserer Fraser Island Tour. Endlich da hatten wir eine ungefähre Ahnung wo unsere Unterkunft war, also erst einmal loslaufen. Es dauerte natürlich nicht lange und wir waren schon wieder durchgeschwitzt, bei knappen 30 Grad und dem schweren Gepäck auch kein Wunder. An der Küste angekommen, dort verlief die Straße an der das Motel liegen soll, fragten wir einige Passaten ob wir die Straße rechts oder links runter gehen müssten. Es stellte sich nach rechts heraus und das es noch gute 4 km bis zu dem Motel sind. Da kannte Julia nur eine Lösung, ein Taxi rufen. Gemacht getan. Nach 5 Minuten und 16 Dollar waren wir endlich da. Den Rest des Tages haben wir uns die Esplanade von Hervey Bay angeschaut und Getränke für unsere Tour besorgt. Die Nacht sollte ja wieder kurz werden. Abholtermin war um halb 8. Das Motel hatten wir für 3 Nächte gebucht, irgendwo mussten wir ja auch unsere Sachen für die eine Nacht auf Fraser Island lassen.

Pünktlich standen wir an der Haltstelle, uns stand noch eine gut 30 Minütige Busfahrt zum Hafen bevor, ok wir sagen mal lieber Anlegestelle. Das Wetter war sehr bescheiden, diesig und kalt. Man sah so gut wie nix. Uns wurde noch Mitgeteilt wie unsere Ranger für die Tour heißt, damit wir wussten zu welchem Bus wir gehen mussten. 45 Minuten später waren wir angekommen und das Wetter wurde zum Glück auch besser. Unsere Gruppe war nur 12 Mann groß, wovon ganze 6 aus Deutschland kamen. Unser erster Trip führte uns in 45 Minuten einmal quer über die Insel, auf die andere Inselseite wo unsere Unterkunft lag. Feste Straßen gibt es keine, was auf einer Insel die nur aus Sand besteht auch kaum möglich wäre. Deshalb dürfen dort auch nur Allradfahrzeuge fahren. Es ging rauf und runter, durch Regenwald, normalen Wald und dann wieder durch Subtropischen. Eine Mischung wie man sie sonst nirgends findet und schon gar nicht auf so kleinem Raum. Nach einem kurzen Aufenthalt dort, ging es in einer 10 Minütigen Fahrt über den Strand (Highway No 1 von Fraser Island, Achtung es werden auch Radar Kontrollen durchgeführt) zur erste Station an diesem Tag, dem Lake Wabby. Es stand noch ein 45 Minuten Fußmarsch durch einen Eukalyptuswald an und anschließend über eine Sanddünne runter zum See, der aus Quellwasser gespeist wird. Schnell ging es in die Badesachen und rein ins Wasser. Es war saukalt zu Anfang, aber erfrischend. Wir konnten uns dort 1 Stunden aufhalten, dann ging es wieder zurück zum Eurong Beach Resort zum Lunch. Das Eurong Beach Resort war auch die Unterkunft für die kommende Nacht. Unsere Zimmer haben wir uns mit einem Irischen Paar geteilt. Nach dem Essen ging es weiter zum Lake McKenzie, der anders als der Lake Wabby, nur durch Regenwasser entstanden ist. Das Wasser war sehr klar, aber genauso kalt wie im anderen See. Abschließend für diesen Tag fuhren wir noch zum Pile Valley. Auf einem gut 45 min. Pfad durch den Wald konnten wir die Vielfalt von Fraser Island kennen lernen. Wirklich sehr beeindruckend. Lianen ohne Ende und kerzengrade gewachsene Bäume. Am häufigsten kommen dort die Kauri Pinie und die Piccabeen Palme vor. Am Abend noch die neue Folge von Two and a half man reingezogen und das war es dann für den Tag.

Für den Mittwoch standen folgende Punkte auf der Tagesordnung, Maheno Wreck, Indian Head, Coloured Sands und Eli Creek. Bei dem Maheno Wreck handelt es sich um einen ehemaligen Luxuslinier, der am 8. Juli 1935 auf dem Weg nach Japan dort auf Grund lief, umgekommen ist dabei niemand. Immer schön den Highway No 1 entlang, versteht sich. Da lief uns auch endlich einer der berühmten Dingos über den Weg, es war leider der einzige. Was man dafür zu Hauf sehen konnte, waren Wale weit draußen auf dem Meer. Weiter ging es nach Indian Head, einer kleinen Felsformation, auf die man erst einmal klettern musste, dann aber durch einen super Blick belohnt wurde. Das Wasser glasklar und so konnten wir einige Haie beobachten die dort vorher schwammen. Unten am Bus wieder angekommen wartet unser Ranger schon mit einem kleinen Snack auf uns. Wir saßen ohne groß nachzudenken auf den Felsen und blickten aufs Meer. Als eine Frau plötzlich aufsprang weil neben ihr eine Brownsnake vorbeischlängelte. Diese Art gehört zu den 6 gefährlichsten Schlangen der Welt wurden wir von unserem Ranger aufgeklärt. Aber es würde für alle ein Serum geben, wurden wir beruhigt. Nach dem Schreck ging es zu den Coloured Sands, ein Sandfelsen der durch Oxidation unterschiedliche Farbschichten hat, aber um ehrlich zu sein, waren die nicht sonderlich interessant. Viel interessanter war das, was sich direkt am Strand abspielte. Dort waren so einige Leute am Angeln und versuchten einen der Haie zu fangen, die keine 4-5 Meter von uns weg im Wasser schwammen. Es ist schon ein komisches Gefühl einem Killer so nah zu sein. Den Rest des Tages ging zum Sonnen an den Eli Creek, einem Bach der im Meer mündet. Die Lunchtime war inzwischen erreicht und so hatten wir einige Zeit uns dort zu erholen und zu baden. Auch wieder sehr kalt, aber klar und erfrischend. Es war einiges los an diesem Creek, viele Familien mit ihren Kindern. Es waren gerade Ferien in Australien. Schließlich ging es zurück zum Anleger auf Fraser Island und somit waren auch diese 2 wundervollen Tage vorbei. Ein kleiner Mikrokosmos für sich, wer hier allerdings nach Koalas und Kängurus Ausschau hält wird hier lange suchen müssen, es gibt sie hier nicht, ebenso wenig wie Krokodile.

Am Donnerstag stand die lange Zugfahrt nach Cairns an. Da wir den ganzen Tag nicht wussten was wir machen sollten, vor allem wegen dem Gepäck verbrachten wir den halben Tag im Shopping Center direkt am Bus Terminal, wo wir am Abend abgeholt werden sollten um nach Maryborough West, dem Bahnhof zu kommen. Der Bus war gerade da und unser Gepäck verstaut, da wurde uns vom Busfahrer auch schon mitgeteilt dass der Zug ca. 2 Std. Verspätung hat. Es gab wohl Probleme in Brisbane auf dem Bahnhof. Also legten wir in Maryborough auf dem Weg zum Bahnhof einen Stopp an einer Snack Bar ein, wir hatten ja nun Zeit genug. Zwischendurch kam die Meldung das es schon 4 Stunden Verspätung sein. Na super. Anstatt um 18:20 Uhr ging unser Zug am Ende um 22 Uhr. Zum Glück konnten wir etwas im Zug schlafen, trotz des Dauerlärmpegels der Kinder. Nach fast 25 Stunden waren wir endlich in Cairns angekommen. Bei der Einfahrt nach Cairns kam noch einmal der Schaffner auf uns zu und wollten wissen was wir so machten in Australien. Er war wirklich sehr nett und erzählt uns dass er auch schon einmal in Deutschland war. Zum Abschluss fragte er uns noch, wo wir in Cairns übernachten würden, im Colonial Club Resort, er rief dort für uns an und organisierte einen Shuttle Service, sehr nett von ihm. Endlich wieder Richtig schlafen und vor allem ausschlafen.

Ausgeschlafen und geduscht ging es nun erst einmal mit dem Bus in die Stadt, dem Tor zum Great Barrier Reef. Die Stadt ist voll auf Touristen eingestellt, hat aber trotzdem noch seinen Charme. Bei Between the Flags hat sich Mathis erst einmal eine kurze Hose samt T-Shirt gekauft. Im Shopping Center am Bahnhof noch etwas eingekauft und dann auch schon wieder zurück zum Hotel. Die Wege sind dort nicht gerade kurz, aber egal. So kann man sich auch einmal die Siedlungen ansehen, in denen die normalen Australier wohnen. Der Pool in dem Hotel war wirklich ein Traum, so wie man es sich in einem tropischen Gebiet vorstellt. So hat es sich Mathis nicht nehmen lassen, trotz der Dunkelheit dort einmal reinzuspringen. Julia ließ sich nach einiger Zeit auch noch dazu überreden. Es war warm wie in einer Badewanne, traumhaft. Wir wollten gar nicht mehr raus, wenn da nicht die Wäsche gewesen wäre, die noch gewaschen werden musste.

Leider war dieser Luxus am nächsten Tag schon beendet, es stand ein Hotelwechsel an, schließlich kamen heute Mathis Eltern für eine 3 Wöchige gemeinsame Reise durch Australien mit einigen Umwegen nach Cairns. Nach dem Wechsel noch einmal der lange Gang in die Stadt, dieses Mal aber an der Küste lang. Da in 2 Tage der Great Barrier Reef Ausflug auf dem Plan stand und die Sonne ja nicht ohne ist in Australien, entschlossen wir uns, doch noch  Schwimmshirts zu kaufen, die hat in Australien hier wirklich fast jeder an, sie bieten einen Sonnenschutz von 50+, was mehr als Ausreichend ist. Die Ankunft meiner Eltern war für 18:20 angekündigt, als machten wir uns gegen 16 Uhr auf den Weg zum Flughafen. Zu Fuß versteht sich, er lag ja gleich um die Ecke, waren nur 6 km. Pünktlich waren sie in Cairns gelandet und es dauerte dann auch nicht mehr lange und sie kamen durch die Tür. Wir mussten nur noch auf das Gepäck warten und dieses Mal mit einem Taxi zurück zum Motel.

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