Ein Jahr in Down Under

Work to Travel

MacDonnell Ranges und ab in den Norden

Der Morgen begann nicht sonderlich vielversprechend. Wir hatten uns ja eigentlich dazu entschlossen in die East MacDonnell Ranges zu fahren, aber da der Wagen nach dem Starten immer noch eigenartige Geräusche von sich gab, der Motor lief nicht ganz Rund, hatten wir beschlossen zur Vermietstation von Apollo /Cheapa Campa zufahren. Die Konnten uns aber auch nicht helfen, da kein Mechaniker vor Ort. Der örtliche Fordhändler hatte seine Werkstatt am Wochenende geschlossen. So fuhren wir mit einem Schriftstück zum VW Händler, eine Fehleranalyse machen lassen, die aber nix finden konnte. Eine Dame die dort ebenfalls auf ihren Wagen wartete, erzählten wir das und sie meinte, es könnte verunreinigter Diesel sein. Scheint wohl hin und wieder dort vorzukommen. Was machen wir nun. Das war die Frage. Zeitlich war die östliche Seite nun nicht mehr machbar für uns. Wir entschlossen uns, gleich in die westliche zu fahren, mit einem unguten Gefühl, aber es wird schon gut gehen. Dem Motor einfach mal etwas mehr Drehzahl geben. Um es kurz zu machen, es war am Ende wieder alles in Ordnung, der Motor lief nach diesem Ausflug wieder Rund. Das erste Highlight sollte die Simpson Gap sein, für Australische Verhältnis kurz hinter der Stadtgrenze von Alice Springs. Zwischen den beiden Felsspalten ist ein kleiner See. Wenn Regenzeit ist, natürlich ungleich größer. Zum Schwimmen laden diese Seen allerdings nicht wirklich ein. Als nächstes Stand die Standley Chasm auf dem Plan. Diese befindet sich auf dem Gebiet von Aborigines, möchte man diesen besichtigen, kostet dies 10 Dollar Eintritt pro Person. Was sich aber wirklich lohnt. Der Weg vom Parkplatz dort hin, ist allerdings alles andere als leicht zu erreichen. Viele lose Steine. Der Gang durch die Felsspalte, die bis zu knapp 1,5m schmal wird, ist sehr beeindruckend. Die Zufahrten zum Ellery Creek Big Hole und Serpentine Gorge, sind Sandpisten, die durften wir gerade noch mit unserem Fahrzeug befahren, aber wenn wir das vorher gewusst hätten, hätten wir uns das auch schenken können. Ruckelig und Steine ohne Ende, so dass wir ständig Angst hatten uns einen Platen einzuhandeln. Die Ellery Creek Big Hole, aufgrund der Straßenverhältnisse war hier so gut wie nix los. In Sommertage kann man hier auch schwimmen, wir haben das Wasser gefühlt und es war ganz schön kalt. Bei der Serpentine Gorge, das gleiche. Die Motive die sich hier bieten, sind wirklich die ganze Mühe des Laufens Wert. Wir hoffen das kommt in der Bilder Gallerie irgendwie rüber. Der nächste Stopp, Ochre Pits, hier geht es ausnahmsweise mal nicht um Wasser, sondern einzig und allein um Fels bzw. Gesteinsformationen. Man muss durch das Trockene Flussbett gehen um dies genau sehen zu können. Dicht an dicht wurde hier über Jahr Millionen die unterschiedlichen Gesteinsschichten gepresst. Teilweise nicht breiter als 10 cm sind diese und schon beginnt eine andere, in unterschiedlichen Farben. Am Ormiston Pound gibt es allerdings die Möglichkeit zu schwimmen, die auch von einigen genutzt wurde. Hier hätten wir gerne einen Gang ganz rum gemacht, leider war dies aber nicht möglich, da das Wasser an einigen Stellen zu hoch war, so dass man entweder gut klettern können musste, oder aber Teilstrecken durchschwimmen musste. Mit Fotoausrüstung, ein Ding der Unmöglichkeit. So machten wir uns nur auf, bis zum Aussichtspunkt, von dem man einen herrlichen Blick über einen Teil der Macdonnell Ranges hat. Es war verdammt warm mittlerweile. Und uns stellte sich die Frage, machen wir jetzt noch die Glen Helen Gorge und Übernachten dann dort oder nicht. Wir entschieden uns wie folgt. Glen Helen Gorge anschauen und wieder zurückfahren, da es nur etwas mehr wie 130 km von dort waren. Und wir auch so, am nächsten Tag schneller weiterkommen. Die Glen Helen Gorge, konnte man leider nicht gut einsehen, da das Grass dorthin einfach zu hoch gewachsen ist. Einen Rundgang konnte man dort gar nicht machen. Wir waren allerdings auch schon ziemlich fix und fertig und hätten einen wohl auch gar nicht mehr begonnen. Zurück in Alice Springs, wurde es auch schon recht schnell dunkel.

Die beiden nächsten Tage waren sehr unspektakulär. Sie bestanden nur aus Kilometer machen. Am Ende des Tages, waren es knapp über 700 km, in Tennant Creek nur noch schnell aufgetankt und weiter gefahren. Auf einem Rastplatz rechts ran gefahren, der auch schon gut besucht war. Internet und Telefonempfang gab es natürlich hier keinen.

Am nächsten Tag ging es die restlichen 300 km weiter bis nach Mataranka. Wo aus einer Quelle konstant 34 Grad warmes Wasser kommt. Ein herrlicher Naturpool wartete dort bereits auf uns. Am Campingplatz angekommen hieß es auch gleich Badesachen anziehen und ab ins Wasser. Ein Traum. Glasklares Wasser und trotz der 34 Grad erfrischend angenehm. Nach der Abkühlung machten wir erst mal einen Spaziergang durch den Tropenwald. Und nach wenigen Metern konnten wir gleich unsere ersten Wallabys beobachten. Sehen schon süß aus. Als wir am Abend dann noch mal in den Pool gehen wollten, hatten wir noch ein richtig tolles Erlebnis. Julia wollte gerade aus dem Camper raus, da sah sie, keine 5 Meter vom Camper entfernt ein Wallaby das auf der Suche nach Fressen war. Mathis sollte sofort die Kamera holen, denn das Wallaby war schon so an Menschen gewöhnt, dass es ganz langsam bis zum Eingang unseres Campers kam. Noch einen Hüpfer weiter und es wäre im Camper drin gewesen. Gestreichelt haben wir es aber nicht, ist ja immer noch ein „wildes“ Tier und man weiß nie wie die Reagieren. Irgendwann hüpfte es dann weiter. Aber so langsam kamen immer mehr und mehr aus ihren Verstecken auf der Suche nach Nahrung. Und eines hatte sogar ein Baby vorne im Beutel. Das sind dann die Momente, die auf so einer Reise lange in Erinnerung bleiben. Bevor wir uns dann am nächsten Tag Richtung Kakadu National Park aufmachten, gingen wir noch einmal in den traumhaften Pool.

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