Ein Jahr in Down Under

Work to Travel

Camper Übergabe und die ersten 1000 Kilometer

Die erste Amtshandlung des Tages war, der angekündigte Friseurtermin von Mathis. Pünktlich um 9 Uhr fielen endlich die Haare. Nach einer halben Stunde war dies erledigt, so dass wir um kurz nach 10 Uhr an der Bushaltestelle standen. Mathis hatte sich vorher schon im Internet erkundigt, mit welchen Buslinien man am besten zur Anmietstation von Cheapa Campa kommt. Leider war die vorgesehene Buslinie nicht mit dem auf dem Plan aufgeführt. Hier hat die Internetseite von Adelaide Metro gelogen. Wir warteten dann noch weitere 45 min. bis ein Bus wieder anhielt, der grob in unsere Richtung fuhr.  Mit einmal Umsteigen kamen wir um kurz nach 12 Uhr bei der Anmietstation an. Wir mussten ein paar Minuten warten bis wir dran kamen. Während der Bearbeitung der Formalitäten kam eine weitere Mitarbeiterin zu uns und fragte uns ob wir das deutsche Paar wären. Wir sagten „Yes“, da wechselte Sie so gleich auf Deutsch. Zuerst die schlechte Nachricht, unser Camper wäre noch unterwegs, da wir uns erst für 15:30 angekündigt hatten, die gute Nachricht war, dass wir ein Upgrade erhielten.  Also keinen HiTop, sondern nun einen Tourer mit WC, Dusche und Fernsehen. Das sagt man doch nicht nein und wartet freiwillig. Vor 16 Uhr würde es allerdings nicht werden mit der Fahrzeugübernahme. So mussten wir die Zeit bis dahin irgendwie Totschlagen, nur wie. Mit Mittagessen und Spazierengehen. Um 15 Uhr hatten wir genug und gingen wieder zurück. Es sollte noch bis 17 Uhr dauern bis wir endlich mit dem Wagen vom Hof fahren konnten. Unser Plan heute noch bis nach Port Augusta zu kommen, hatte sich damit erledigt. Nachts sollte man hier nicht fahren. Unser erstes Ziel war es, einen Supermarkt zu finden, um den Vorrat für die nächsten Tage einzukaufen. Nachdem wir einige Zeit brauchten um auf die A1 zu kommen und auf dem Weg dorthin kein Supermarkt zu sehen war, fuhren wir erst einmal weiter. Der erste Ort wo es noch etwas zu Essen geben würde, in Form von Fast Food, war Port Pirie. Hier gab es einen McDonalds. Mittlerweile war es auch schon kurz nach 21 Uhr. Stock Dunkel und an weiterfahren eigentlich nicht mehr zu denken. Auf der A1 Richtung Port Augusta fanden wir dann einen Camp Ground, wo auch schon einige Camper standen. Die erste Nacht im Camper und es war richtig kalt, ist ja auch mittlerweile Herbst hier.

Die Nacht war kurz und nicht wirklich gemütlich. Angezogen und die restlichen Kilometer bis nach Port Augusta abspulen, dem letzten großen Stadt bis wir nach Alice Springs kommen werden. Also genügend Essen einkaufen, so belief sich am Ende die Rechnung im Coles auf fast 200 Dollar. Die Sachen alle verstaut, da erreichte uns ein Anruf von Cheapa Campa. Wir dachten erst, mit dem Wagen ist etwas nicht in Ordnung und das wollte man uns jetzt sagen. Die Mieter vor uns (ebenfalls aus Deutschland) hatten etwas in den Wagen vergessen, ob wir dies nicht zurück nach Cheapa Campa schicken könnten, das Porto würden wir auch ersetzt bekommen. Kein Problem, mussten wir nur noch eine Post finden. Mittlerweile war es 12 Uhr und wir waren endlich fertig. Schnell noch einmal vollgetankt und nun konnten es richtig losgehen. Kurz nach Port Augusta fängt das Outback nämlich schon an. Hinweisschilder das es ab jetzt Road Trains geben wird, gab es auch. Gute 350 Kilometer standen nun an, bis nach Woomera mit einem Abstecher zur Olympic Dam Mine, einer der größten Minen der Welt. Die Landschaft wurde so gleich sehr karg. Die Road Trains kamen auch von hinten angeschossen und überholten uns ohne Probleme. Mit Gegenverkehr muss man hier eh nur selten rechnen. Je weiter es in den Norden geht, umso weniger ist los und das auf der einzig Befestigten Straße durch Australien, von Nord nach Süd, von Ost nach West gibt es gar keine. Wir bekamen schon mal einen Vorgeschmack wie es die restlichen Kilometer bis nach Katherine aussehen wird. In Pimba bogen wir ab nach Olympic Dam, gute 90 Kilometer ein Weg. Leider hätten wir uns das auch sparen können, ohne eine Führung durch die Mine zu buchen, sieht man dort nix, außer von weitem die Spitzen der Gebäude, ansonsten ist es weiträumig abgesperrt. Es war trotzdem mal Interessant ein Dorf zu sehen, was fast nur aus  Wohnsilos besteht. Außer arbeiten kann man hier nix. Also wieder zurück nach Pimba, was nicht weit von Woomera direkt am Stuart Highway A87 liegt. Dort gibt es ein Roadhouse  und einen großen Platz für Camper wo man sich umsonst hinstellen kann um zu übernachten. Es gibt alles was man braucht, auch Duschen. Die Dusche im Camper wollten wir nicht nutzen, zumindest nicht so lange, wie wir es nicht müssen. Um 18 Uhr war es stock Dunkel. Wir beschlossen einmal früh schlafen zu gehen. Den Fernseher konnten wir nicht nutzen, das dieser nur geht, wenn man am Stromnetz eines Camping Platzes angeschlossen ist, die Heizung in der Schlafkabine ebenfalls.

Tanken und Öl nachschauen, das sollte man immer machen, bevor man startet. Die heutige Etappe war geplant bis nach Coober Pedy, der Opalhauptstadt der Welt, um es vorweg zu nehmen, würde es diese hier nicht geben, gäbe es hier nix. So langsam sollte bei uns das Gefühl aufkommen, ja wir sind wirklich in Australien und man bekommt ein Gespür, wie groß dieses Land wirklich ist. Teilweise über 200 km keine Tankstelle. Unser Tank würde uns auch locker 750 km weit bringen. „Kurz“ hinter Pimba kommt auf der rechten Seite der Lake Hart, ein riesiger Salzsee. Man kommt ohne Probleme vom Parkplatz dort aus hin. Eine kleine Unterführung unter der „The Ghan“ Bahnlinie, man muss sich bücken und schon steht man auf dem Seegrund. Ein Meer aus Salz, haben es selber Probiert. Wie es der Zufall so will, kam auch prompt ein Zug aus Norden, leider nicht der Berühmt The Ghan, sondern nur ein Güterzug der Pacific Railway. Gehen auf dieser Strecke mal Straßen links oder rechts ab, so sind es Straßen aus Sand, nur Befahrbar mit Allradfahrzeugen. Die Kilometer Angaben hier jeweils bis zum nächsten Örtchen oder Haus sind ebenfalls nicht ohne, 200 km sind da keine Seltenheit. Die Temperaturen wurden auch immer wärmer. Auch heute Abend im Camper ist es bei weitem nicht so kalt, wie es noch gestern im gut 400 km südlich gelegenem Pimba. Man kann schon von weitem erkennen, das man Coober Pedy nicht mehr weit ist, überall sind kleine Sandhügel, von den Löchern der Opalschürfer. Heute mussten wir auch auf einen Camping Platz, da die Batterie für den Kühlschrank nicht ewig hält und alle 3 Tage wieder aufgeladen werden muss, wie unsere elektronischen Geräte auch. Hier kommt man auch endlich mal etwas mit den Aborigines in Kontakt, einer fragte uns, wo wir herkommen und antwortete prompt mit ein paar Brocken deutsch.

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