Ein Jahr in Down Under

Work to Travel

Auf zur Sunshine Coast

Sonntag um halb 5 ging der Wecker, der Shuttle Bus sollte uns um 6 Uhr abholen. An der Rezeption noch kurz unsere neue Adresse in Maroochydore hinterlassen, falls die fehlende Poste doch noch eintreffen sollte (sie fehlt bis heute).  Überpünktlich kamen wir am Terminal 2 des Sydney Domestic Airports. Das hieß es erst mal die richtige Schlange von Virgin Australia zu finden. Eine Service Dame meinte, wir könnten auch zum Premium Check-in gehen, da dort momentan eh nix los ist. Gemacht getan. Nochmals neue Bordkarten bekommen, da wir Tags zu vor den Online Check-in gemacht hatten, das Gepäck waren wir auch los. Also ab zur Sicherheitskontrolle, wir hatten zwar noch massig Zeit, unsere Maschine ging erst um 9:35, so hatten wir in einem Cafe einen schönen Blick auf das Vorfeld und deren Treiben. Pünktlich begaben wir uns zu unserem Abflug Gate, wo wir beide und noch eine andere aufgerufen worden sind. Man sollte es kaum glauben, aber die hatten es doch tatsächlich fertiggebracht Mathis Klarhorst richtig auszusprechen. Dort erhielten wir dann nochmals neue Bordkarten, von Ehemals Reihe 20 nach Reihe 3, mit extra viel Beinfreiheit, wieso die das gemacht haben, keine Ahnung. Und war es recht. Nach dem Start überflogen wir Sydney, und dann ging es eine Stunde lang die Küste hoch. Überpünktlich setzten wir auf dem Sunshine Coast Airport auf, unser Gepäck kam zuletzt, aber es kam. Und nun stellt sich die Frage, wie kommt man von der Pampa zum Hostel? Eine Nette Kanadierin sah unsere fragenden Blicke, wenn wir nach Maroochydore wollen müssen wir den 622er nehmen, der kommt gleich. Und als wir dann endlich im Bus waren, lernten wir einen redefreudigen Australier kennen. Die gut 25 Minütige Busfahrt, ging dank ihm zügig vorbei. Er textete uns in einer Tour zu, wo er doch schon überall gewesen sei, das ein Vorfahre von seine Familie Mütterlicherseits im frühen 19 Jahrhundert aus Deutschland nach Australien ausgewandert ist, achja und ganz wichtig, sein Lieblingsverein, ist 1860 München. Das Wetter war hier deutlich besser als in Sydney, 25 Grad und Sonne, und ihr lieben Mitteleuropäer, damit schlagen wir eure Sommertemperaturen im Winter locker. Im Hostel nach 30 Min Fußmarsch angekommen, bekamen wir ein Doppelbett in einem 6 Bettzimmer, das abgetrennt von den anderen war. Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort, haben wir uns früh ins Bett gelegt, die 4 Stunden Schlaf der letzten Nacht, forderten in Tribut. Vorher hatten wir noch nach Arbeit gefragt und man sollte es kaum glauben, es gab welche. Mathis dürfe am Montag für 6 Stunden zusammen mit einem Engländer das Unkraut im Garten eines Unternehmers entfernen, für Julia gab es die tolle Aufgabe, für eine kostenlose Übernachtung das Hostel zu putzen.

Nun hieß es früh aufstehen, schnell zu Frühstücken, Mathis sollte um kurz nach 9 Uhr abgeholt werden. Die Arbeit war hart bei der Wärme und irgendwie wusste der Herr auch nicht so recht, wie er das nun jetzt alles haben möchte. An der einen Stelle durften wir das Unkraut rausziehen, an einer anderen Stelle sollte das selbe Unkraut wieder drin bleiben. Gegen 12 Uhr war dann Lunch angesagt, endlich 30 Min Pause. Zwischendurch kam auch mal die Frau raus, mit der man sich wirklich gut und nett unterhalten konnte, sie wollte wissen was man so macht, wo man herkam, dem Mann war das alles egal. Die berühmte australische Gastfreundschaft war noch nicht so wirklich bei mir angekommen. Bis 16 Uhr ging es dann noch weiter, dann hat uns der Mann endlich erlöst. Ab 17 Uhr wird es hier nämlich schon dunkel. Arbeit hatte er die nächsten Tage keine für uns. Es gab immerhin 80 Dollar, schwarz auf die Hand. Dann hieß es erst mal duschen. Julia durfte ab halb 10, zuerst die Küche und den Speiseraum geputzt und gewischt, danach ging es daran das Damen Klo und die Damen Duschen sauber zu machen und zu guter Letzt das Internetkaffee gesaugt. Den weiteren Tag Julia dann damit verbracht nach Jobs zu suchen, diese Region ist für die großen Erdbeerfarmen bekannt, aber leider alles Fehlanzeige. Abends ging es dann los, zu einem Großeinkauf in den ALDI, die Preise dort sind erheblich günstiger als im Coles oder Woolworths, Vergleichbar mit Marktkauf und real in Deutschland. Wer ein Golfschlägerset haben möchte, sollte hier unbedingt bei 199 Dollar zuschlagen, den Eimer Golfbälle für 9,95 gibt es auch noch dazu.

Dienstag haben wir auf Grund eines nicht vorhandenen Jobs, Sightseeing in Maroochydore gemacht, sind endlich mal die Pazifikküste etwas entlang gegangen. Baden darf man an der Küste allerdings nur in ausgewählten Zonen, wo Lifeguards sind, diese sind mit Fahnen markiert. Währenddessen haben wir uns Gedanken gemachten wo es nun hingehen sollte, da Jobmässig hier nix mehr zu holen war. Also am Mittwoch ab nach Noosa ca. 45 Min mit den Linienbus, also gleich um die Ecke. Das Hostel war ein zum Buddatempel umgebautes ehemaliges Motel. Was dazu noch in Schweinchenrosa gestrichen war, überall waren Palmen und sonstiges australisches Grünzeugs. Jobs so wie es aussah auch keine, aber der Gemütlichkeitsfaktor war hier Top. Zum ersten Mal hatte man das Gefühl, man wäre in Down Under im Regenwald. Die Dusche war der Knaller (haben es leider verpennt ein Foto davon zu machen), eine halbe Regenwalddusche, halb drin halb draußen. Die Betten waren einigermaßen gemütlich. Wir hatten ein Zweierzimmer, also auch mal wieder Privatsphäre. Mathis hat dann aber nix mehr gehalten, zum Pazifik waren es nur 5 Gehminuten, also Badesachen gepackt und rein in Wasser. Erst war es kalt und dann nur noch herrlich erfrischend. Die Wellen, der Sand, wie man es sich Vorstellt. Einkaufen mussten wir dann aber auch noch. Mit dem Shuttle Bus ging es zum Einkaufszentrum. Mathis ging durch die Kühlabteilung, als ihn plötzlich ein alter Mann ansprach; wo wir denn herkämen, ich sagte aus Deutschland. Nach ein paar Worten wechselte er plötzlich ins Bayrische (für Mathis kein Deutsch). Er wollte wissen was wir noch so machten, dass es mit Fruitpicking Jobs hier nicht so toll aussieht. Er lebt schon seit 50 Jahren in Australien. Für mich (Mathis) wäre es besser gewesen wenn er bei der ganzen Unterhaltung beim Englisch geblieben wäre, das wäre wenigstens etwas verständlicher gewesen als das Bayrisch.

Donnerstagmorgen, an der Arbeitsfront immer noch keine Änderung. Den ganzen Morgen verbrachten wir mit der Suche wo es hingehen sollte. Auf jeden Fall weiter in den Norden. Nur wie weit? Da waren wir uns nicht sicher. Um eine klaren Kopf zu bekommen, entschlossen wir uns eine Wanderung durch den Noosa National Park zu machen, der gleich vor der Tür ist. Endlich mal Natur erleben. Auch in der Hoffnung Koalas zu sehen. Als erste Teilstrecke entschlossen wir uns für die Route 5, sehr Sandig und Mathis mal wieder die Sandalen an. Als erstes ging es für uns durch den Wald, irgendwann waren wir so hoch das man über diesen Blicken konnte. Dann teilte sich die Route 5, das eine Wald das andere weiter über die Lichtung. Die erste Wahl fiel auf den Wald, als wir dann in einem Gebüsche etwas rascheln hörten und sahen was es ist, entschlossen wir uns doch den anderen Weg zu gehen. Es war eine große Echse, sie hatte uns zwar scheinbar nicht bemerkt, aber sicher ist sicher, der andere Weg war auch schön. Auf den Weg zur Bucht, holte uns ein freundlicher Indonesier ein, der sich mit uns bis zur Bucht unterhielt. Es kamen uns auch aller Hand Jogger entgegen. Rauf zum Aussichtspunkt schien es das Wetter mit uns nicht gut zu meinen, auf dem Wasser sah man schon die Regenwolken. Bei uns kamen nur Tropfen an, zum Glück. Auf dem Weg zurück, schrie Julia plötzlich wie von der Tarantel gestochen, vorsichtig Mathis da ist eine Schlange. Julia blieb stehen, Mathis dreht sich um, und fragte was denn los sei. Guck mal da auf dem Boden, die Schlange. Mathis wäre fast draufgetreten, so klein war die, vielleicht 20 cm lang und 1 cm dick. Julia wollte par tu nicht über die Schlange drüber gehen. Nachdem zwei andere Wanderer drüber gestiegen sind, wovon eine Wanderin die Schlange auch fast Todgetrampelt hätte, überwand sich Julia dann doch den Weg fortzusetzen. Zwischendurch hatte man in dem Wald das Gefühl, in einem Richtigen Urwald zu sein, auch wenn dieser Park wirklich nicht groß ist. Als wir auf dem Rückweg waren und es schon nicht mehr geglaubt hatten, sahen wir ihn endlich, einen freilebenden Koala. Als Mathis ihn mit der Kamera anvisierte, blickte er auch direkte in die Kamera. Irgendwann hatte der Koala vom Modelstehen aber genug und verschwand in der Baumkrone. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit waren wir auch aus dem Park raus. Hier wird es bereits ab 17 Uhr dunkel.

Der Freitag begann mit einem kleinen Tropenregen und eigentlich war dieser Tag auch nur für die Planung der nächsten Tage geplant. Also waren wir den ganzen Tag im Zimmer. Waren mit Hostels am Telefonieren, da es uns mit Emails zulange dauerte. Sollte es nun nach Ayr oder Bundaberg gehen. Ayr wären 19 Std. mit dem Greyhound, Bundaberg 7 Std., beide Regionen für große Plantaschen bekannt. Da wir in Bundaberg aber gegen Abend endlich ein Hostel gefunden hatten, war die Entscheidung gefallen. Schnell noch den Bus gebucht und dann sollte es am nächsten Morgen um halb 10 losgehen.

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