Ein Jahr in Down Under

Work to Travel

Alice Springs

Da wir spätestens am frühen Nachmittag in Alice Springs sein wollten und an dem Tag ca. 470 km fahren mussten, hieß es an dem morgen früh aufstehen. Zum Glück hatten wir noch so viel Diesel im Tank, das wir bis zur Tankstelle in Erldunda am Stuart Highway fahren konnten. Denn das Diesel an der Tankstelle am Kings Canyon kostete stolze 2,339 Dollar (1,83 Euro) pro Liter. Da soll noch mal einer sagen, Diesel/Benzin in Deutschland ist teuer. Zum Vergleich, hier in Alice Springs kostet ein Liter Diesel 1,699 Dollar (1,30 Euro). Auf der Strecke hatten wir dann noch das Glück, eine Herde von ca. 30 Kamelen, die direkt am Straßenrand fraßen zu beobachten. Das sind schon mächtige Tiere. Ich glaub da hätte sogar ein Roadtrain seine Probleme, wenn so ein Tier nachts plötzlich auf der Straße steht. Wir haben ja schon einige überfahrenen Tiere am Straßenrand liegen sehen, nach unzähligen Kängurus und Rindern dann auch noch ein Pferd, aber zum Glück noch kein Kamel. Und Autowracks. Das kann man sich in Deutschland gar nicht vorstellen wie viele kaputte Autos hier an der Straße liegen. Egal ob durch ein Unfall oder wegen einer Panne. Viele sind schon verrostet und bis auf die Außenhülle ausgebaut. Reifen, Sitze, Lenkrad alles weg. Irgendwer wird’s gebrauchen können.

Nach einigen Stunden Fahrt kamen wir endlich in Alice Springs an. Sie ist die einzige größere Stadt in Australiens Mitte und in dieser Eigenschaft das infrastrukturelle Tor zum australischen Outback, mindestens 1.500 Kilometer von allen anderen großen Städten entfernt. Der Anteil der Aborigines liegt in Alice Springs bei ca. 20 % der Einwohner. Was man, wenn man durch die Stadt läuft auch sieht. Wir haben noch nirgends in Australien so viele gesehen wie hier in Alice Springs. Auch gibt es hier viele Galerien, die Aborigine Kunst verkaufen. Vor allem die Bilder sind sehr schön, sie sind aber auch wahnsinnig teuer. Da muss man für ein großes Bild (1,5m x 1,5m) locker zwischen 2.000-5.000 Dollar zahlen. Also für uns unbezahlbar.

Nachdem wir ein wenig die Stadt besichtig und unseren Einkauf für die nächsten Tage Outback erledigt hatten, war es Zeit fürs Abendessen. Und was gibt es passenderes als das in einem richtig urigen australischen Pub zu machen. Wir wollten noch einmal richtig Australisch essen gehen. Eigentlich wollten wir das an unserem letzten Abend in Australien machen, aber dann dachten wir uns, eigentlich passt es hier viel besser hin. Also entschied sich Mathis für einen Grillteller bestehend aus Krokodil, Känguru, Rind und noch irgendwas. Er fand es sehr lecker. Julia entschied sich für Potato  Wedges  und einen Salat.

An unserem zweiten Tag in Alice Springs besichtigten wir als erstes das Adelaide House. Dies war das erstes Krankenhaus der Stadt und das erste in Zentral Australien, entworfen von John Flynn, Gründer des Royal Flying Doctor Service heute. Danach ging es zum Anzac Hill. Von dort hat man einen super Ausblick über die ganze Stadt. Weiter ging es zur anderen Seite der Stadt zum Visitor Center des Royal Flying Doctor Services. Der RFDS ist eine gemeinnützige Institution, die für Menschen in den wenig besiedelten Gebieten Australiens mit Hilfe von Flugzeugen ärztliche Versorgung gewährleistet oder in vielen Fällen auch per Telefon oder Funkgerät ärztliche Ratschläge erteilt. Der Dienst arbeitet rund um die Uhr und leistet Hilfe sowohl im Notfall als auch in der allgemeinen Gesundheitspflege. Leider hatten wir da ein bisschen Pech. Denn nächsten Donnerstag wird das neue Visitor Center eingeweiht, daher war hier alles ein bisschen provisorisch. Man kann ja nicht immer Glück haben. Nach einem kurzen Film konnten wir aber dennoch in den alten Teil des Museums.

Auf dem Weg zurück zum Campingplatz konnten wir dann nach langer, langer Zeit endlich mal wieder Kängurus in freier Wildbahn sehen. Den Rest des Tages ließen wir ruhig ausklingen, denn morgen geht es für 2 Tage zurück ins Outback, in den MacDonnell National Park.

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