Ein Jahr in Down Under

Work to Travel

Northern Territory wir kommen

Die erste Nacht auf einem Camping Platz haben wir ganz gut überstanden.  Was kann man jetzt noch in Coober Pedy machen? Eine Führung durch eine Opal Mine. Wir entschlossen uns für eine Mine durch die man auch alleine gehen konnte, so ist man nicht an Zeiten gebunden und billiger ist es dazu auch noch. 10 Dollar hat es pro Person gekostet. Gute 15 Meter ist das Maximum was man in dieser Mine runtergehen kann. Sonderlich groß war diese nicht, aber man hatte mal einen Eindruck bekommen, wie die früher gearbeitet haben. Opale haben wir dort leider keine gefunden. Nach einer halben Stunde waren wir durch, es standen ja noch einige Kilometer heute auf dem Plan. Kurz hinter Coober Pedy hieß es dann aber erst mal links ran fahren. Alkohol und Drogen Kontrolle, gefahren, wie damals in den Blue Mountains ist natürlich Mathis. Unterschied zu damals, die Polizisten waren um einiges freundlicher als damals. Keinen Unterschied gab es natürlich bei den Ergebnissen. Negativ, wie immer. Nach ein paar Minuten war alles erledigt, der Drogenhund hatte in userem Auto auch nix gerochen, und die Polizisten wünschten uns noch eine schöne Reise bis nach Darwin. Ursprünglich wollten wir nur bis nach Kulgera fahren, dieser Ort liegt kurz hinter der Grenze im Northern Territory, wir entschieden uns dann aber trotzdem weiter bis nach Erldunda zu fahren. Dieser Ort liegt genau an der Kreuzung, an der es zum Uluru geht. Hier konnten wir zwar nicht einfach Campen, sondern mussten auf den dazugehörigen Campground. So waren am nächsten Tag  nur noch gute 250 Kilometer bis zum Uluru. Die Vorfreude stieg.

Es war so weit, der Tag auf den wir die ganze Zeit in Australien gewartet haben. Das Symbol Australiens. Der Uluru! Endlich werden wir hin sehen und das Wetter sollte auch noch mitspielen. Der Weg dorthin ist zu Beginn etwas hügelig aber zum Ende hin ist es eigentlich nur noch Platt. Auf den Weg haben wir auch die Rennradfahrer vom Alice Springs Cycling Club überholt, die mit uns zusammen auf dem Camping Platz in Erldunda gezeltet hatten. Auf halber Strecke zum Uluru, sieht man auf der linken Seite den Mount Conner, den viele fälschlicherweise für den Uluru halten, so auch Julia. Mathis konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Nach 2,5 Std schrie dann wieder Julia, da ist er. Tatsächlich, da war er. Julia hatte die Wette um ein Eis gewonnen. Was für ein Anblick und wie mächtig er aussieht umso näher man ran kommt. Aber bevor es zum Uluru gehen sollte, mussten wir uns noch einen Platz auf dem Camping Platz sichern, Wildcampen ist dort nicht erlaubt. Die Preise sind auch hier sehr moderat, dafür dass es hier nur einen gibt. Wir hatten schon Sorge, das wir keinen Platz mehr bekommen würden, so voll war es am Check in. Aber alles kein Problem, Platz war noch genügend vorhanden. Der Ort in dem sich der Camping Platz befindet heißt Yulara und bietet alles, über Luxus Resorts, Krankenhaus, Shopping Center, Tankstelle etc.  Und nun sollte es auch schon losgehen. 12 km sind es von Yulara bis zum Uluru. Es sind eigentlich alle National Parks in Australien kostenlos, für den Uluru-Kata-Tjuta Nationalpark muss man allerdings Eintritt zahlen, ein 1-3 Tagespass kostet pro Person 25 Dollar und ist Personen- und Fahrzeugbezogen. Und das ist es allemal wert. Wir fuhren bis zum Mala Carpark, es gibt mehrere um den Uluru, aber dies ist der größte. Es gibt insgesamt 3 Wandermöglichkeiten am Uluru. Einmal den Mala Walk, Mutitjulu Walk und den Uluru Base Walk, dieser geht einmal ganz rum. Diesen haben wir natürlich gemacht. 10 km und wir benötigten 3 Stunden für diesen Weg. Direkt am Mala Carpark gibt es auch die Möglichkeit auf den Uluru zu gehen, dies haben wir, wie von den Anangu Aborigines gewünscht natürlich nicht gemacht. Es ist das Heiligtum der Aborigines und für die würde es nie in Frage kommen auf diesen zu klettern. Läuft man um  den Uluru rum, kommt einem dieser gar nicht mehr so hoch vor, beeindruckend bleibt er immer. In unseren 3 Stunden, am Nachmittag, um den Uluru konnten wir sehen wie dieser immer wieder seinen Farbton wechselt. Genügend zu trinken sollte man immer dabei haben. Wir wollten uns nicht vorstellen, wie es im Sommer ist. Vor allem die Fliegen nerven einem ohne Ende. Ein Fliegennetz ist wirklich von Vorteil, wenn man nicht ständig genervt werden möchte. Mittlerweile war es auch schon kurz nach 16 Uhr, netterweise bekommt man am Parkeingang mitgeteilt wann der Sonnenuntergang beginnt, damit man eines der Highlights nicht verpassen kann. Heute (07.05.) sollte der Sonnen um 18:11 untergehen. Wir machten noch einen kurzen Abstecher zum Culture Center, bevor wir uns auf den Weg zu einen der beiden Sunset Viewing Areas machten. Die Parkplätze waren bereits  gut gefüllt. Das Naturspektakel begann um kurz vor 18 Uhr, als sich die Sonne merklich zu senken begann, von da an hat sich die Farbe nahezu im Minutentakt geändert. Sobald die Sonne beginnt einzutauchen und der Schatten sich von unten nach oben über den Uluru legt, ist es ein richtig magischer Moment. Traumhaft. Ich hoffe das kommt im Gallerybereich einigermaßen gut rüber. So machten wir uns auf den Weg zurück zum Camping Platz, als wir auf dem Weg sahen, das an der zweiten Sunset Viewing Area immer noch einige Autos standen, ein Blick nach rechts zum Uluru gab uns die Antwort. Der Mond gab sich in seiner ganzen Pracht die Ehre und das auch noch besonders groß. Wahnsinn dieses Bild. Ein wunderbarer Tag ging zu Ende.

Für den zweiten Tag hatten wir uns die Kata-Tjuta vorgenommen, auch Bekannt unter The Olgas. Diese liegen gute 40 km vom Uluru entfernt. 36 Felskuppeln verteilen sich auf 35 km2. Ursprünglich war dies einmal ein Sandsteinblock, Wind, Wasser, Kälte und Hitze verschnitten diesen und schufen die Kuppeln und Dome. Auch hier gibt es die Möglichkeit eine Wanderung durch das Valley of the Winds zu machen, was wir auch taten. 8 km waren es dieses Mal und wir benötigten wieder 3 Stunden. Aber diese Wanderung ist nix für ungeübte oder Kniegeschädigte (Julia hat es trotzdem überstanden). Es geht ständig rauf oder runter. Teilweise mit Treppen, dann auch einfach den Fels rauf. Es weht immer ein Wind, mal stärker mal schwächer. Sehr angenehm bei Temperaturen von um die 30 Grad in der Sonne. Die Blicke und Perspektiven entschädigten für alles. Danach ging es noch zur Olga Gorge. 2,5 km und für jedermann zu machen. Man geht hier zwischen zwei Felswänden entlang, bis sich diese beiden am Ende treffen. Schatten ist hier immer Garantiert. Sehr imposant. Trotz aller der Sch***** die wir immer auf den Wegen gesehen haben, haben wir weder um den Uluru noch in den Kata-Tjuta ein Känguru gesehen. Dann hatten wir von der ganzen Lauferei der letzten Tage erst einmal genug und fuhren zurück um auch noch etwas einzukaufen. Und auf dem Parkplatz trauten wir fast unseren Augen nicht. Ein Camper mit Schweizer Kennzeichen und es war ein Linkslenker. Wie wir den Aufdrucken auf den Campern entnehmen konnten, wollte die Familie mit diesem einmal um die Welt fahren. Den restlichen Tag machten wir nicht mehr viel, außer Bilder sichten für die Seite und am nächsten Tag stand ja auch noch der Sonnenaufgang an, den wir heute leider verschlafen hatten. Abends als wir draußen auf unseren Campingstühlen saßen, bekamen wir dann noch kleinen tierischen Besuch. Eine kleine Maus war auf der Suche nach Futter und versuchte ständig an Mathis Füssen zu knabbern. Damit Mathis endlich Ruhe hatte vor der Maus, fütterten wir sie ein bisschen und weg war sie wieder.

Der Sonnenaufgang. Nicht verschlafen, wir hatten uns den Wecker extra früh gestellt, halb 6. Bis man so wach wird, dauert es immer etwas. Wir entschieden uns, das Ganze von der Camping Platz eigenen Aussichtsplattform anzuschauen. Um kurz vor 7 Uhr fanden sich dort auch schon einige Leute ein. Langsam erwachte der Uluru und wurde immer rötlicher. Ein Wahrhaft magischer Moment. Wir blieben noch ein paar Minuten und machten uns dann auf den Weg zurück zum Camper. Frühstücken war angesagt. Sonderlich viel hatten wir heute nicht mehr vor, außer die Fahrt rüber in den Kings Canyon, der gleich nebenan liegt. Knappe 300 km.  Nach den ersten 50 km war es dann soweit, wir konnten unsere ersten freilaufenden Kamele in Australien begutachten. Wahnsinn. Die weitere Fahrt dorthin verlief unspektakulär. Julia und ich teilten uns die Strecke mit dem Fahren. Gegen 14 Uhr trafen wir dort auf dem einzigen Camping Platz ein. Da wir ja im Outback sind, hatten wir natürlich auch keinen Handy bzw. Internetempfang, dafür aber Fernsehempfang. 2 Kanäle. Es war also noch genügend Zeit für eine Erkundung des Kings Canyon.  Hier hat man zwei Möglichkeiten, entweder der Weg um den Canyon oder durch ihn. Der durch, sollte nur eine Stunde dauern, der andere mindestens 3. So entschieden wir uns, im Anbetracht der Zeit, für den kurzen Kings Creek Walk (2,5 km), der andere sollte morgen dran kommen. Er führt durch bzw. neben dem Flussbett, bis fast in die Spitze, des Canyons. Dieser Weg ist für alle gut zu meistern. Eine Stunde haben wir für diesen gebraucht. Das reichte dann aber auch für heute. Am Abend haben wir dann noch Dingos auf dem Camping Platz beobachten können, die an einem vorbei gehen, als ob man nicht da wäre. Streicheln sollte man die allerdings nie.

Der zweite Tag im Kings Canyon und heute sollte der lange Kings Canyon Walk dran kommen. 6,6 km mit allen Lookouts mindestens 3-4 Stunden sollte man einplanen. Und dieser ist wirklich nicht ohne, vielleicht sogar etwas schwieriger als der durch das Valley of the Winds. Gleich zu Anfang geht es die Steintreppen bis fast auf den Canyon Kamp und das bei fast 30 Grad morgens um 9 Uhr.  Die Blicke die sich danach uns booten waren dafür atemberaubend. Wenn man mag kann man hier sogar bis an den Canyon Rand gehen, Sicherung gibt es hier nirgends, dafür überall Warnungen. Nach gut 1,5 Stunden führt ein Abzweig in den Garden of Eden, ein totaler Kontrast zu allem was man hier sonst sieht, nämlich Gesteinsformationen. Hier findet man Wasser, Palmen, Blumen und Vögel. Eine kleine Oase. In seiner Spitze geht der Canyon gute 300 Meter Senkrecht ab. Nach den 3 Stunden waren wirklich froh, wieder am Parkplatz angekommen zu sein, der Weg runter ist nämlich auch nicht ohne. Steil und losem Gestein. Zurück im Campground sprangen wir nach langer Zeit endlich mal wieder in einen Pool, das Wasser war zwar zu unserer Überraschung  eiskalt, gewöhnten uns aber schnell dran. Ein Abkühlung die wie wir gebraucht haben. Den Rest des Tages nutzen wir zur Entspannung der letzten 4 Tage. Am nächsten Morgen sollte es weiter nach Alice Springs gehen, nach über einer Woche wieder Zivilisation.

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