Ein Jahr in Down Under

Work to Travel

Australian Open 2012

Die letzten 3 Wochen waren nicht sehr abwechslungsreich. Sie setzen sich zusammen aus, arbeiten, schwimmen gehen und ganz viel DVD gucken. Weil Klaus und Christoper eine Woche beruflich nach Melbourne mussten, hatten wir beide relativ wenig zu tun, auch weil es draußen so warm war, das man nicht viel rausgehen konnte. Also haben wir Christophers DVD Sammlung einmal rauf und runter abgespielt. Ich glaub wir haben noch nie so viel DVD geguckt wie in dieser Woche.

Und in den 3 Wochen hatten wir uns dann dazu entschlossen Karten für die Australian Open zu bestellen. So eine Chance bekamen wir nie wieder, zumal es auch ein großer Traum für Mathis war, als leidenschaftlicher Tennisspieler. Wir hatten uns Tickets für die Day and Night-Session am. 19.01, in der erste Turnierwoche bestellt, die waren nicht ganz so überteuer. Weil vor allem Mathis keine Lust hatte wieder 7 Stunden mit dem Bus nach Melbourne zu fahren, entschieden wir uns zu fliegen. Wir hatten ja noch die Qantas Meilen von seinen Eltern zur Verfügung, die wir jetzt einsetzten. Den Hinflug hatten wir für Mittwochnachmittag, den 18.01 von Adelaide über Sydney nach Melbourne gebucht. Schon manchmal bemerkenswert, das solche komischen Verbindungen günstiger sind als Direktverbindungen. Zurück am 20.01 war es aber dann doch eine Direktverbindung.

Damit uns Mittwoch (18.01) keiner nach Adelaide bringen musste, nahmen wir den Bus. Der fuhr um 12 Uhr in Tintinara los und sollte um halb 3 in Adelaide ankommen. So hatten wir noch genug Zeit pünktlich zum Flughafen zu kommen, da die Maschine erst um 17 Uhr startete. Nach 3 Stunden Flug und besagtem Zwischenstopp in Sydney kamen wir endlich gegen 23 Uhr im Hostel in Melbourne an. Und wir hatten Glück, statt des gebuchten 4-Bettzimmers bekamen wir ein 2-Bettzimmer, da sie keine gemischten 4-Bettzimmer hatten. Im nach hinein waren wir wirklich froh darüber. Weil in dem Zimmer das Fenster nicht geöffnet werden konnte, war das so heiß da drin, da half auch der kleine Ventilator nicht mehr. So wurde es eine kurze Nacht mit sehr wenig Schlaf. Am nächsten Tag hieß es früh aufstehen, da die Spiele ja schon um 11 Uhr begannen. Wir noch schnell unser Gepäck am Bahnhof eingeschlossen, damit wir es nicht den ganzen Tag mitschleppen mussten und dann ging es zum Tennis. Aufgrund der überfüllten S-Bahnen sah man schon, dass es voll werden sollte. Und am Eingang lief es schon mal ganz schlecht für Mathis. Bei Julia blickten die Sicherheitsleute nur einmal kurz in die Tasche und schon konnte sie durch. Mathis hatte allerdings seine Kamera um den Hals gehängt. Da wurde er prompt gefragt ob im Rucksack noch weitere Objektive für die Kamera waren. Die hatten den kompletten Rucksack durchgeguckt. Und am Ende musste er 1 Objektiv abgeben. Man konnte zu nah heranzoomen und hätte so die Fotos für medienzwecke benutzen können. Da war er schon etwas frustriert. Abends konnte er das Objektiv wieder abholen.

Wenn man Tickets für die Australian Open kauft, kann man zwischen 2 unterschiedlichen Möglichkeiten wählen. Entweder man nimmt ein Ticket für die größte Arena, die Rod Laver Arena (da bekommt man dann Sitze zugewiesen), zusätzlich darf man sich die Spiele auf allen anderen Plätzen angucken (da ist dann freie Stuhlwahl),mit Ausnahme der zweitgrößten Arena, der Hisense Arena. Die andere Möglichkeit ist, genau umgekehrt. Man kauft Tickets für die Hisense Arena, darf auf alle andern Plätze, bis auf die Rod Laver Arena. Wir hatten uns für die erste Möglichkeit entschieden, da in der Rod Laver Arena die Spiele der Night-Session ausgetragen werden.

Insgesamt konnten wir uns an dem Tag 6 Spiele angucken. 4 in der Day Session und 2 in der Night Session. Das erste war in der Rod Laver Arena das Spiel zwischen Maria Sharapova(RUS) gegen Jamie Hampton(USA). Unserer Plätze waren fast ganz oben, was den Vorteil hatte, das wir dort die ganze Zeit im Schatten saßen, denn es war wieder mal ein heißer Tag ohne eine Wolke am Himmel. Nach Mathis Aussage hatte mit Maria Sharapova, dann aber die falsche Spielerinn gewonnen, da er sie nicht leiden kann.

Danach konnten wir uns das Spiel des deutschen Philipp Petzschner gegen Milos Raonic, auf dem Show Court 3 angucken, was er leider verlor. Und wir mussten uns nach dem Match erst mal Sonnencreme kaufen, weil wir unsere mal wieder vergessen hatten. Aber an unsere Hüte hatten wir gedacht, die wir wirklich gut gebrauchten konnten. Damit wir wieder ein bisschen aus der Sonne kamen, gingen wir danach wieder in die Rod Laver Arena um uns den Sieg von Novak Djokovic gegen Santiago Giraldo anzugucken. Das letzte Spiel was wir uns in der Day Session sahen war das Spiel der deutschen Sabine Lisicki gegen die Israelin Shahar Peer. Und wir konnten uns endlich über einen deutschen Sieg freuen.

Einerseits ist es ja gut, wenn man sich so viele Spiele angucken kann, aber andererseits zeigte das auch, dass die Spiele nicht wirklich lang waren und die Favoriten allesamt in kürzester Zeit ihr Match durchbrachten. Wirklich spannend war dadurch keines der Spiele die wir bis dahin gesehen hatten. Aber es geht ja nicht nur darum spannende Spiele zu sehen. Allein das ganze drum herum einmal miterlebt zu haben, war es schon wert.

Da dann noch ein wenig Zeit bis zum Beginn der Night Session war, sahen wir uns noch ein bisschen auf dem Tennisgelände um. Und hin und wieder sieht man auch mal einen Spieler, meist aber mit einem Tross Bodygards an seiner Seite, es sei denn es ist ein Spieler, den eh fast keiner kennt. Und weil wir auch ein kleines Andenken an die Australian Open haben wollten, gingen wir in einen der vielen Souvenirshops. Mathis wollte sich eigentlich ein Handtuch kaufen, aber bei einem Preis von $ 55 (ca. 45 Euro) war ihm das doch zu teuer. Am Ende entschieden wir uns beide für T-Shirts.

Für die Night Session waren dann folgende Matches angesetzt.  Marion Bartoli(FRA) gegen Jelena Dokic(AUS) und als letztes Spiel des Tages, die Partie Lleyton Hewitt(AUS) gegen Andy Roddick(USA). Und wenn man sich ein bisschen mit Tennis auskennt, dann weiß man, dass das ein richtig spannendes Spiel werden konnte. Das Damenspiel gewann Marion Bartoli dann klar in 2 Sätzen, sehr zum Leidwesen der Australier, die natürlich für ihre Spielerin waren. Und auch das letzte Spiel war leider schneller vorbei als gehofft, da Roddick wegen einer Verletzung die er sich während des Spiels zugezogen hatte, am Ende des 3 Satzes aufgeben musste. Und so waren gegen 23 Uhr die Australien Open für uns zu Ende.

Dabei hatten wir gehofft es würde länger gehen, da wir kein Hotelzimmer gebucht hatten und so wieder lange auf dem Flughafen warten mussten. Unser Flieger zurück nach Adelaide ging erst morgens um 7 Uhr. Nachdem wir uns auf dem Flughafen einen relativ bequemen Platz ausgesucht hatten, was auf dem Flughafen, aus eigener Erfahrung, nicht gerade einfach ist, konnte Mathis ein wenig schlafen, Julia blieb die ganze Nacht wach. Und bis wir endlich in Tintinara sein sollten, würden noch etliche Stunden vergehen. Der Flieger landete zwar um 8 Uhr morgens, aber der Bus zurück fuhr erst um 17.30 Uhr. Um uns wach zu halten gingen wir erst in die Innenstadt und danach ins Museum. Das hatten wir zwar schon mal besucht, aber es hatte 2 Vorteile, es war angenehm kühl und es war relativ ruhig. Wobei es für Mathis schon fast zu ruhig war, denn bei jeder sich bietenden Gelegenheit fielen ihm die Augen zu und er schlief ein. Nach ca. 7 Stunden warten in Adelaide, anschließenden 3 Stunden Busfahrt und am Ende gute 40 fast Stunden ohne Schlaf, waren wir dann auch endlich froh ins Bett zu kommen.

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