Ein Jahr in Down Under

Work to Travel

Weihnachten und Silvester am anderen Ende der Welt

Wie schon im vorherigen Bericht geschrieben, konnten wir das Auto weder in Adelaide, noch früher in Melbourne zurückbringen. Also mussten wir spätestens am 23. Dezember wieder in Melbourne sein. Aus dem Grund hatten wir uns überlegt Weihnachten in Melbourne zu verbringen und mit dem Bus am erst 26.12 zurückzufahren.

Los ging es am Mittwoch (21.12), da wir noch einmal die Great Ocean Road Richtung Melbourne fahren wollten. Zum einen, weil die Strecke schöner ist und zum anderen, weil Mathis noch mal ein paar Fotos machen wollte, da dieses Mal das Wetter besser werden sollte. Wir teilten uns die Strecke ein. Mittwochs fuhren wir bis Warnambool, der Ort an dem die Great Ocean Road beginnt. Unseren ersten Halt machten wir an dem Tag an den Naracoorte-Caves, die ca. 380 km südöstlich von Adelaide entfernt liegen. Anfang der 90 Jahre wurde das Gebiet wegen seiner außergewöhnlich umfangreichen Fossilienfunde zum Nationalpark erklärt und als UNESCO-Welterbe eingestuft. Im Park sind 6 km² verbleibende Vegetation geschützt; das Weltnaturerbegebiet enthält 26 Höhlen auf 3,05 km² Fläche. Leider konnten wir keine Führung mitmachen, da wir nicht genug Zeit hatten. Sie sollen aber sehr interessant sein. Unsere Reise führte uns danach über Mount Gambier zum Cape Bridgewater. Teilweise sieht es dort aus, als wäre man auf dem Mond gelandet. Selbst die Baumstumpfe an der Küste sind durch das Sand-Wasser-Gemisch im Laufe der Jahre so konserviert worden, das sie über Jahrtausende erhalten bleiben werden. Zudem gibt es dort riesengroße Felsspalten, aus denen bei starker Brandung das Wasser meterhoch emporspritzt. Sehr beindruckend und ein Besuch ist auf jeden Fall empfehlenswert. Am frühen Abend kamen wir an unserem Motel an, in dem wir schon bei unserer letzten Great Ocean Road Tour übernachtet hatten.

Am nächsten Morgen ging es also nochmal die Great Ocean Road entlang, diesmal nur in die umgekehrte Richtung. Und Mathis hatte Glück, das Wetter war ideal zum Fotografieren. Weil wir an einem Tag aber nicht alle Sehenswürdigkeiten an der Strecke besuchen konnten, entschieden wir uns mit Ausnahme der „12 Apostel“ für die Plätze, die wir letztes Mal nicht gesehen hatten. Das Wasser war an dem Tag auch wesentlich ruhiger und so konnten wir bei den 12 Aposteln noch ein wenig am Strand spazieren gehen.

Da die Fahrt mit ihren ganzen Stopps doch länger dauerte als geplant, konnten wir das Auto nicht schon am 22 Abends, sondern erst am nächsten Tag zurückbringen. Zum Glück hatte das Hotel, in dem wir die nächsten 4 Nächte übernachteten Parkplätze, zwar nicht kostenlos, aber das hat fast kein Hotel mitten in der Innenstadt in Melbourne. Also mussten wir am Freitag (23.12) früh aufstehen, damit wir das Auto rechtzeitig zurückbringen konnten. Was trotz eines kleinen nichtgewollten Umweges auch kein Problem war. Den restlichen Tag verbrachten wir mit ruhigem Sightseeing bei über 30°C. So besuchten wir u.a. den Fitzroy Garden, in dem das Cook Cottage steht. Nach dem heißen Tag, ging es dann abends erst mal in den hoteleigenen Pool. Das war erfrischend und wir hatten ihn ganz für uns alleine.

Tja und da war er dann auch schon. Der 24.12. und wir waren immer noch nicht in Weihnachtsstimmung. Für die Australier hat Heiligabend und der 2. Weihnachtstag sowieso keine Bedeutung. Weihnachten ist hier nur am 25.12, da haben wir es in Deutschland schon besser getroffen. Den Tag begannen wir bei herrlichem Wetter mit einem gemütlichen Frühstück auf einer Parkbank am Yarra River. Wir hatten uns für den Tag nicht viel vorgenommen, also ging es erst mal den Fluss entlang und dann Richtung Innenstadt, die vollkommen überfüllt war. Alle waren noch dabei die letzten Geschenke einzukaufen. Nur gut, dass wir uns entschieden hatten, dieses Jahr auf Geschenke zu verzichten. Dafür hatten wir uns überlegt abends essen zu gehen. Unsere Wahl fiel auf indisch. Sehr lecker, aber teilweise auch sehr scharf. Nach dem Essen machten wir uns langsam durch die immer noch gut gefüllte Innenstadt zurück zum Hotel. Vorbei am Federation Square, der proppen voll war. Dort stand eine riesige Leinwand, die das alljährliche Weihnachtskonzert „Carols by Candlelight“ aus dem Sidney Myer Music Bowl übertrug. Den Rest des Weges gingen wir wieder am Yarra River zurück. Als wir ungefähr auf der Höhe des Crown Casinos waren konnten wir noch eine Feuershow sehen, was der perfekt Abschluss für den Tag war.

Am nächsten Tag mussten wir schon um 6 Uhr aufstehen, da wir mit unseren Familien zum skypen verabredet waren. Und damit wir nicht total verschlafen aussahen, gingen wir vorher noch schnell ne Runde schwimmen. Sonst wäre Mathis garantier beim Skypen wieder eingeschlafen J Den Rest des Tages mussten wir im Hotelzimmer verbringen. Es hat den ganzen Tag geschüttet wie aus Eimern, abends kam noch Hagel und Gewitter dazu. War auch eine neue Erfahrung für uns. Wenn man sein Zimmer im 14 Stock hat und es dann richtig anfängt zu Gewittern. Da ist man froh, dass die anderen Gebäude um einen herum noch höher sind.

Am 26.12 hieß es dann für uns die Reise mit dem Bus nach Tintinara anzutreten. Da der Bus aber erst um 20.15 Uhr in Melbourne losfuhr, mussten wir die Zeit noch irgendwie rumkriegen. Der 26.12 ist wie in vielen Ländern des Commonwealth der sogenannte „Boxing Day“, ein gesetzlicher Feiertag, an dem aber viele große Shoppingcenter offen haben. Und wenn wir gedacht hatten am 24.12 war die Stadt schon voll, dann hatten wir uns mächtig getäuscht. Es war überhaupt kein durch kommen mehr in den Geschäften und den Straßen. Viele nutzten den Tag um ihre Geschenke umzutauschen oder die Rabatte nach Weihnachten auszunutzen. Wie wir auch. Irgendwann wurde es uns doch zu voll und wir machten uns auf den Weg zum botanisch Garten, in dem wir einige Zeit verbrachten. Vom botanischen Garten hat man einen super Blick auf die Melbourner Tennisanlage und es sollte ja nicht mehr lange dauern, bis die Australian Open starteten. Und wir wollten da schon gerne hin, aber wir wussten noch nicht, ob das klappen würde. Nachdem wir den Tag mit viel warten rumbekommen hatte, fuhr der Bus pünktlich ab, so dass wir um 3 Uhr Nachts in Tintinara ankamen. Und weil wir keinen Haustürschlüssel dabei hatten, mussten wir Christopher erst mal aus dem Bett bekommen. Eine Haustürklingel hat er nicht, also klopfte Mathis feste an seine Rolladen, der hat sich bedankt. Aber was sollten wir machen. Den nächsten Tag verbrachten wir dann auch mit sehr langem schlafen, dösen und Sachen waschen.

Die nächsten Tage sollten die bisher heißesten Tage werden, die wir in unserer Zeit in Australien hatten, mit über 40°C. Und das über Silvester. Deswegen waren wir auch ganz froh, als Klaus und Carmen uns fragten, ob wir am 31.12 nicht mit zum Strand nach Adelaide wollten. Sind zwar 2 Stunden Autofahrt pro Weg, aber das nahmen wir gerne in Kauf, um endlich mal wieder im Meer zu schwimmen. Und das Wasser hatte sich in den letzten Tagen so aufgeheizt, das es in den flacheren Regionen schon fast Badewannentemperatur hatte. Aber es war trotzdem erfrischend. Nach einem schönen Tag am mehr, mussten Mathis und ich eigentlich noch einkaufen, aber wir hatten nicht mehr gedacht, das wir einen Supermarkt finden, der Silvester nach 20 Uhr noch auf hatte, doch wir hatten Glück. Ansonsten verlief Silvester dieses Jahr ruhig ab. Nachdem wir wieder zurück aus Adelaide waren, wurde noch bei Klaus und Carmen gegrillt und irgendwann war es dann 12 Uhr. Private Feuerwerke sind in Australien leider verboten. Die Waldbrandgefahr ist zu groß. Dafür hatte Mathis sich das Feuerwerk in Sydney am Fernseher angeguckt.

Der nächste Tag verlief für Julia eigentlich wie der vorherige. Sie war wieder mit Klaus, Carmen und Annabell zum Strand nach Adelaide gefahren. Mathis hatte keine Lust und war nicht mitgekommen. Die Spitzentemperatur, die wir im Auto gemessen hatten, war übrigens 43°C. Aber komischerweise war das Wasser an dem Tag kälter als den Tag davor. Und wir konnten 2 Delphine sehen. Die schwammen keine 500 m vom Strand entfernt neben 2 Kanuten her. Hatten die ein Glück so nah an die heranzukommen.

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