Ein Jahr in Down Under

Work to Travel

Bundaberg die zweite oder einen Monat Down Under

Endlich wieder Arbeit, auch wenn wir wie immer nicht wussten was. Um 9:40 sollten wir uns in der Küche unseres Hostels einfinden. Wir wurden erst mal zum Dingo Blue Hostel gebracht, wo wir eine Art Test über australische Sicherheitsbestimmungen machen mussten. Das Ganze hat über eine Stunde für alle gedauert, wobei die Fragen wirklich einfach waren. Nicht zu vergleichen mit Tests in Deutschland oder sonst wo in Europa. Nun waren wir also unter die Fittiche der „willing workers“ geraten, eine Art Sklavenverein, wie in Deutschland die Zeitarbeitsfirmen nur humaner. Was für Arbeit uns heute noch erwarten sollte und vor allem wo, das wussten wir erst, als wir dort ankamen. Die Fahrt führte uns ins knapp 45 km entfernet Childers, zur Firma SP Exports, eine Firma die Tomaten anbaut und verpackt. Arbeitsbeginn war 12:00. Was galt es dort zu tun. Julia musste an einem Band stehen und die Tomaten nach den Kriterien „Rubbish“ und „first Quality“ vorsortieren. Nicht gerade Rückenfreundlich wenn man so groß ist und sich ständig bücken muss. Kein Wunder das man dort oft kleine Asiatinnen sieht. Mathis hatte es da schon besser getroffen Die Tomaten werden zu 10 kg in Kartons gepackt und diese galt es nach Größe und Farbe zu sortieren und auf Paletten zu stapeln. Nach 3 Stunden wurde eine Pause gemacht. Am Ende hatten wir 6,5 Stunden gearbeitet. Die Maschine musste natürlich auch noch sauber gemacht werden und wer durfte unter die Maschine kriechen und die Tomaten darunter weg machen, Mathis. Der Größte aller dortigen Arbeiter. Aber man wollte ja nicht gleich am ersten Tag meckern, dumm sind die da trotzdem. Mathis war einfach nur genervt, das er unter die Maschine kriechen musste. Um 19 Uhr waren wir dann endlich wieder im Hostel, fix und fertig, aber mit der Freude morgen dort wieder hin zu dürfen. Somit wäre der Dienstag auch schnell erzählt, es war die gleiche Arbeit, nur das wir heute 4 Std. zu arbeiten hatten. Leider waren wir für den nächsten Arbeitstag dann nicht mehr auf der Liste. Es wird in der Firma normalerweise eh nur alle 2 Tage gearbeitet. Unser beider Rücken waren nach den 2 Tagen dann so richtig im Eimer. Julias sogar so sehr, dass wir am Mittwoch erst mal Wärmepflaster und Tigerbalsam für sie in einer Drogerie besorgen mussten. Damit war für Julia der Tag auch schon so gut wie gelaufen. Zum Glück traf endlich ihre Bankcard ein, so war zumindest dies endlich erledigt.

Der Donnerstag war auch von Langeweile geplagt, da man hier absolut nix machen kann, also im Internetsurfen, ausruhen und Fernsehen, ok der ein oder andere Gang in den Supermarkt sollte auch nicht fehlen. Glücklicherweise sollte sich das für den Freitag wieder ändern, fertig vor dem Hostel sollten wir um 5:40 stehen, das deutete schon mal wieder auf irgendeinen Picking Job hin. Und zur Überraschung alle, Zucchinis. Julia hatte es in 4 Stunden auf 13 Eimer geschafft, Mathis hingegen auf mickrige 9. Es hängt allerdings auch immer davon ab, welche Reihen man bekommt und diese sind lang und wenn man Pech hat kommt man bei einer Reihe gerade mal auf 2 Eimer, da es auch heute wieder galt, nur „first quality“ zu picken. Man kann einfach mit dieser Arbeit kein Geld verdienen.

Die Rücken waren nach der Arbeit und der Nacht natürlich mal wieder im Eimer, also erst einmal lange im Bett bleiben und zu sehen das man den Tag rumbekommt. Und nun kommt der Sonntag, da uns niemand am Tag zuvor Bescheid gesagt hatte, dass wir heute zu Arbeiten haben, ging es am Abend zu vor natürlich spät ins Bett, eingeschlafen irgendwann so gegen 1 Uhr. Plötzlich um 6 Uhr klopft es an unserer Tür, wo wir 3 denn wären, wir hätten zu arbeiten. Wirklich niemand hatte uns Bescheid gesagt. In 5 Minuten hätten wir am Bus zu stehen, also schnell in die Klamotten, was zu trinken in die Tasche und ohne was gegessen zu haben ging es dann aufs Feld zum Zucchini picken. Horror! Die Restlichen Picker aus unserem Hostel waren entweder nicht wach zu bekommen oder aufzufinden. Ob Mathis sich am Ende verzählt hat, weiß er nicht mehr, aber es müsste so um die 10 oder 11 Eimer gewesen sein, Julia hatte es auch auf ungefähr genauso viele gebracht. Am Ende hatten wir alle das Feld in einer schnelleren Zeit abgearbeitet, als 2 Tage zuvor mit mehreren. Um 12 Uhr waren wir wieder im Hostel, fix und alle, und freuten uns auf die Dusche. Tja Puste Kuchen, unsere beiden Keycards gingen nicht mehr und die vom Franzosen auf unserem Zimmer auch nicht mehr, die Besitzer waren auch nicht aufzufinden. Nix gegessen, verschwitzt und nun das. Irgendwann ist Mathis dann runter in die Bar gegangen, wo die Frau des Besitzers war, diese hat unsere Keycards erst einmal neu eingestellt. Endlich konnten wir Duschen gehen und was essen. Den Rest des Tages waren wir beide dann doch etwas neben der Spur. Für Montag gab es auch wieder Arbeit.

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