Heute (17.10.) stand sie auf dem Programm, eine der schönsten Küstenstraßen der Welt, die Great Ocean Road. Sie beginnt in Torquay, südlich von Geelong und geht bis nach Warrnambool. 253 km, ein Traum aus Wasser, Felsen, Eukalyptusbäumen, Koalas und etwas Asphalt. Sollte mal jemand diese Straße lang fahren, sollte er es in der gleichen Richtung tun wie wir. Den Grund werde ich im weiteren Verlauf liefern. Los ging es also in Torquay, vorher noch den Wagen vollgetankt. Von dort verläuft die Straße allerdings erst einmal etwas im Landesinneren, bis nach Anglesea. Dort beginnt der erste Küstenverlauf. Die ganze Strecke ist sehr kurvenreich, so dass man oft nur 40 km oder noch langsamer fahren kann. Aber wir waren ja nicht hier um einmal lang zu heizen, sondern etwas zu sehen. Kaum hat man eine Kurve umfahren, kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus. Schroffe Felsen und Wellen und dies zieht sich ungefähr bis Apollo Bay, wir haben einmal zwischendurch ein Pause in Cape Patton gemacht. Dort gibt es einen der nicht wenigen Leuchttürme auf dieser Strecke. In Apollo Bay haben wir eine längere Pause gemacht, so dass wir das Ganze auch einmal genießen konnten. Auch wenn es auf der Strecke an fast jeder Kurve ein Parkbucht für 2-3 Auto gibt und das ist auch der Grund, warum man diese Strecke so fahren sollte, wie wir es getan haben, durch den Linksverkehr hat man so die Möglichkeit immer mal kurzzeitig links ranzufahren um ein paar Aufnahmen zu machen. In der Gegenrichtung ist das so nicht möglich. Am Strand von Apollo Bay gab es die Möglichkeit auch über die Felsen sehr nah an die Wellen zukommen. Diese Gewalt kann einem schon ziemlich unheimlich vorkommen. Die Wellen brachen ca. 50-100 vor dem Strand, so war Mathis immer ca. 10 Meter weit weg, bis das Wasser auslief, also immer im trocknen. Aber eine hatte dann doch etwas mehr Dampf da hinter, nur dieses eine, und sobald die Felsen einmal nass wurden, war es wie auf einer Eisbahn. Es gab nur einen Weg zurück, nämlich den man auch hier hingekommen war. Also vorsichtig zurück, um nicht noch auszurutschen. Aber es hat sich gelohnt, das ganze einmal von nahem zu erleben. Wie ihr von anderen Bildern sehen konnten, hatten wir auch einen Tag erwischt, an dem das Wasser sehr unruhig war. Lieber so, als plattes Wasser. Direkt hinter Apollo Bay, macht die Great Ocean Road einen 25 km langen Schlenker durchs Landesinnere. Nach ca. der Hälfte der Strecke hat man die Möglichkeit zum Cape Otway abzubiegen, das sollte man in jedem Falle machen. Durch einen dichten Eukalyptuswald, sehr kurvenreich und die Straße hätte auch besser sein können. Hinter einer Kurve standen plötzlich einige Autos, das konnte nur bedeuten, dass dort viele Tiere in der Nähe sein mussten. Koalas, auf welchen Baum man auch schaute. Jetzt hatten wir auch endlich mal so richtig viele Koalas in Freiwildbahn gesehen. Auch ein Junges, welche auf seiner Mutter rumturnte konnten wir ausmachen. Aber sonst, waren die meisten nur am Pennen. Ein sagte uns, das er auf den letzten 2 km 60 Koalas gezählt hätte. Leider mussten wir aber nun auch weiter, bis zum Lighthouse, dies sollte Eintritt kosten, also machten wir wieder kehrt. In Princetown sind wir endlich wieder an die Küste gekommen. Das Erste Highlight, was uns dort erwartete waren die 12 Apostels. Eine Felsformationen direkt vor der Küste, ursprünglich waren es nur 9, seit Juli 2005 sind es sogar nur noch 8. Kalkstein und Salzwasser geht auf Zeit halt einfach nicht gut. Leider lag zu dem Zeitpunkt als wir dort waren ein leicht Dunstwolke über den Aposteln und das in Verbindung mit der Sonne, und dazu noch Gegenlicht macht das Fotografieren fast unmöglich. Wie schon erwähnt war der Ozean heute sehr unruhig, was es nur Imposanter macht. Weiter ging es ins nicht weit gelegene Loch Ard Gorge. Eine Schlucht, die man über eine Treppe hinuntergehen kann. Dort ist man richtig nah an der Gewalt des Wassers dran und es ist richtig laut dort drin. Zum Schluss ging es noch zur London Bridge, einer Felsformation ursprünglich mit zwei Bögen, von denen sich aber der zum Land hin im Jahre 1990 verabschiedet hat. So wird diese Formation eigentlich nur noch The London Arch genannt. Und so wie es dieser Felsformation gegangen ist, wird es auch noch einigen anderen im Laufe der Zeit gehen, bis es keine mehr geben wird, an der Great Ocean Road, wie lange das dauern wird, weiß niemand, aber das es so kommen wird, das steht fest. Eine Bleibe für diese Nacht mussten wir natürlich auch noch finden und dies taten wir in Warrnambool. Alles in allem haben wir für diese Strecke gute 7,5 Stunden gebraucht und die sollte man sich auch nehmen.
Auf nach Melbourne. Die Fahrt dorthin war nicht im Ansatz so ereignisreich, wie die gestern. Ursprünglich hatten wir nur geplant bis nach Ballarat zu fahren. Gute 70 km östlich von Melbourne, wir machten zwar dort halt, es ist eine alte Goldgräberstadt, aber wirklich gefallen hat es uns dort nicht. Das ereignisreichte auf dieser Strecke war noch, das sich Mathis auf dem Weg dorthin, während der Fahrt sein Polohemd mit Kakao einsauen musste, Julia war am Steuer. Was nicht heißt , das Julia schlecht gefahren ist, Mathis hatte nur die unebene Fahrbahn unterschätzt. Um 13 beschlossen wir dann, doch weiter nach Melbourne zu fahren, die Unterkunftssuche sollte sich mal wieder nicht als einfach gestalten. Trotz alle dem musste ein Besuch am Flughafen drin sein. Die Fahrt war zwar alles andere als einfach, dank der vielen Baustellen und der möglichen Mautstrecken. So wurde eine kleine Stadtrundfahrt der Vororte draus. So sieht man wenigstens auch mal Dinge, die man so nicht sehen wird, als Tourist. Wir hatten noch Glück und hatten ein Motel am Hype Park gefunden. Da aber zum Wochenende eine Großveranstaltung in Melbourne war, hatten wir das Motel leider nur für 2 Nächte. Das passte zumindest gerade so, dass wir am Donnerstag das Auto (leider) wieder zurückgeben mussten. Den restlichen Tag ließen wir einfach ausklingen und machten gar nichts mehr, die letzten Tage Auto fahren können auch anstrengend sein.
Was gibt es wichtiges in Melbourne zu besichtigen, für einen Tennisspieler? Richtig, den Melbourne Park, mit den Tennisstadien der Australian Open. Dort wollte Mathis gleich als erstes hin. Das Wetter war super, heiß. Von unserem Motel bis dorthin war es ein Fußmarsch von 45 Min, der uns auch direkt durch die Innenstadt führte. Was einem aber gleich auffiel, die Fußgängerwege sind hier deutlich breiter als in Sydney und Brisbane, was das gehen gleich ungemein angenehmer macht. Die Straßenbahn, hier Tram genannt wollten wir noch nicht nutzen, es ist im Übrigen das größte Straßenbahnnetz der Welt, mit einer Länge von 245 km und 1813 Haltestellen. Als Bielefelder weiß man natürlich wie man sich da zu verhalten hat und das man gegen so eine Bahn immer den kürzeren ziehen würde. Der Melbourne Park ist offen zugänglich, hier befinden sich nicht nur die Tennisstadien sondern auch noch ein Cricket Stadion. Bis auf die beiden größten Courts (Rod Laver und Hisense Arena) darf man in diesem Club auf allen Plätzen spielen. Wie gerne hätte Mathis nur auf einen dieser Plätze einmal den Schläger geschwungen. Bei den Außenplätzen hatte man den Eindruck, man könnte einfach so drauf gehen. Melbourne wird durch den Yarra River geteilt, was das Klima etwa angenehmer macht. Zurück in der Stadt haben wir uns noch einmal bei Starbucks etwas kaltes zu trinken gegönnt. In Melbourne wird sehr viel gebaut, mehr als in Sydney, die Stadt wächst gewaltig, und wer weiß vielleicht hat diese Stadt Sydney bald wieder Einwohnerzahlmäßig eingeholt, der Vorsprung beträgt nur noch 300.000 Einwohner.Über den Skywalk zwischen Southern Cross Station und Ethiad Stadium, sind wir Richtung Docklands gegangen. Wo ein Wohnapartmenthaus nach dem anderem aus dem Boden gestampft wird, so schlimm wie in Surfers Paradise ist es hier allerdings nicht. Hier hat man auch vor Jahren versucht ein Riesenrad zu erreichten, ist Weltweit ja stark in Mode geraten, leider war die Konstruktion so fehlerhaft das man es wieder abbauen musste und jetzt erst zur Hälfte wieder aufgebaut hat. Das ganze sollte im Jahre 2009 wiedereröffnet werden. Dann ging es zurück zum Motel, der Weg war nicht ohne und die Hitze tat ihr übrigens. Da wir morgen ja den Wagen zurückgeben mussten und zwar vollgetankt und sauber, musste dies noch erledigt werden. In Melbourne gibt es das aelbe Dilemma mit dem rechts abbiegen, wie in allen anderen Städten. Es raubt einem den letzten Nerv, als Europäer. Vorallem, finde mal eine Waschanlage in der Stadt, Tankstellen gibt es hier zu genüge. Beim Scheiben sauber machen, haben wir dann noch zwei weitere Steinschläge auf der Windschutzscheibe festgestellt und eine auf der Motorhaube. Um es vorweg zu nehmen, bei der Rückgabe haben die nix gemerkt. Die Rückfahrt gestaltete sich wieder mal als eine Stadtrundfahrt. Da dies aber auch unsere letzte Nacht in diesem Motel war, mussten wir noch etwas bezahlbares für die nächsten Nächte finden. Wieder mal nicht so einfach, inzwischen wusste wir auch wieso das ganze so schwierig war, ein Oldtimertreffen am Wochenende. Julia hatte mittlerweile was das Suchen von Motels und Hotels angeht schon richtig Übung. Bis Samstag kamen wir in einem Design Hotel unter in South Melbourne.
Das Auto waren wir schnell ohne Probleme losgeworden, nur wie kommen wir jetzt zu unserem neuen Hotel. Man hatte sich so gut an das Auto gewöhnt, kein großartiges schleppen. Mit in die Straßenbahn wollten wir damit nicht. Also ein Taxi. 16 Dollar später waren wir am Ziel, wobei der Fahrer selber erst einmal suchen musste. Das Zimmer war schon bezugsfertig, so konnten wir unsere Sachen sofort loswerden. Heute wollten wir von hier aus, zum Albert Park, Formel 1 Guckern wird dies bekannt vorkommen. Man muss hier schon sehr genau hinschauen um eine Rennstrecke zu erkennen. Den Rest des Jahres ist dieser Strecke nämlich für den öffentlichen Verkehr zugelassen, allerdings mehr im Stopp and go. Hier konnten wir auch einige der Oldtimer bestaunen und als Laie muss man wohl sagen, da fuhren garantiert Millionen von Euros oder Dollars vor unseren Augen her. Unser eigentliches Ziel war allerdings St. Kilda, der Hausstrand von Melbourne. Es war allerdings nicht viel los, ob das Wasser hier noch zu kalt war, haben wir nicht getestet. An der Promenade sind wir spazieren gegangen bis wir zum Anleger der Spirit of Tasmania Fähren kamen. Dies ist die einzige Fährverbindung nach Tasmanien, sie fährt einmal am Tag in jede Richtung. Versuche eine Verbindung nach Sydney aufzubauen waren nach kurzer Zeit wieder gescheitert. Das Wetter am Himmel sah nun auch nicht mehr so toll aus, es sah so aus, als ob es da noch was geben soll. Also machten wir uns auf den Rückweg, den wir nicht ganz trocken bewältigt hatten. Im Hotel angekommen, mussten wir aber nun überlegen wie es mit unserer Reise weitergehen sollte. Unser Plan auf eine Farm in der Nähe von Melbourne zugehen, waren Tage zuvor zunichte gemacht worden. Man hatte dort keine Arbeit für uns, man hätte uns dort nur für einen kleinen Unkostenbeitrag hätte schlafen lassen können. Dies wollten wir aber nicht. Wir mussten ja mal wieder Geld verdienen, Das Wetter für die nächsten Tage sah nun auch nicht besser aus, es schien irgendwie alles gegen uns zu laufen. Die kommende Nacht war auch nicht gerade ruhig, das ganze Hotel war sehr hellhörig, so dass wir einen ordentlichen Zwist mitten in der Nacht mitbekamen, klasse!
Der heutige Freitag bestand nur aus Regen. Wir entschlossen uns trotzdem noch etwas zu unternehmen, der Stadtteil South Yarra war gut zu Fuß zu erreichen. Hier gibt es sehr viele Geschäft, auch gerade der gehobenen Preisklasse. Aber uns beschäftigte immer noch die Frage, wo nun hin. So blieb es nur ein kurzer Ausflug. Reiseführer und Backpackerguide von hinten bis vorne studiert. Die Zeit hier unten war nicht gerade die Richtige für Backpacker. Nach langen hin und wieder, entschieden wir uns nach Mildura, an die Grenze von South Australia, New South Wales und Victoria unser Glück zu versuchen. Nur wie kommt man da am besten hin. Zug, Bus oder Flugzeug. Glücklicherweise fliegt die Qantas dort hin, da alle anderen Möglichkeiten zu teuer für uns waren, haben wir unsere auf dem Flug nach Australien gesammelten Meilen für diesen Flug einsetzen können. Da wir nur noch eine Nacht in diesem Hotel hatten und alle anderen in der Nähe des Flughafens auch ausgebucht oder viel zu teuer waren, entschieden wir uns, die Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Flughafen zu verbringen, der Flug sollte schon morgens um kurz nach 8 Uhr gehen.
Der Samstag fing Wettermäßig so an, wie der Freitag aufhörte. Regen, Regen, Regen, wir ließen unser Gepäck im Hotel und gingen noch einmal die Southbank Promenade entlang, wo die Hochhäuser so langsam im Nebel verschwanden, ins Zentrum von South Melbourne. Es schüttete wie aus Eimern, wir wollten aber noch bis zur ANZAC Bridge kommen, um von dort zur Tram Station am Bahnhof zukommen, da wir nicht zu Fuß zurückgehen wollten und wenn man schon einmal in der Stadt mit dem größten Straßenbahnnetz ist, sollte man damit auch einmal fahren. Wir kaufen uns ein Tagesticket, da wir auch wieder zurück zum Bahnhof mussten, weil von hier der Airport Express fährt. Da hat man schon ein so großes Netz, aber keine Linie die bis zum Airport fährt. Das ganze verlief auch so alles schnell und unkompliziert und keine Stunde später waren wir, viel zu früh am Flughafen. 18 Stunden totschlagen und dabei kaum eine Möglichkeit auf das Flugfeld zu schauen. Glücklicherweise gab es überall Steckdosen für den Laptop. Ein Nachtflugverbot kennt man hier im Übrigen nicht, es wird die ganze Zeit geflogen, vor allem in den arabischen Raum in der Nacht, so wurde es hier nie wirklich ruhig. Die Geschäfte machten zwar zu, aber dafür schon wieder sehr früh auf. An schlaf war diese Nacht nicht wirklich zu denken, das Mobiliar war dafür viel zu unbequem.
Das Einchecken war nicht so einfach, im Inlandsflugbereich muss man dies komplett alleine machen. Wir wollten gerade unsere Rucksäcke auf das Band legen, da kam eine Dame auf uns zu, dass das so nicht geht, unser Gepäck wäre für diese Anlage zu groß. Also zu einem Extra Schalter. Durch die Sicherheitskontrolle verlief das alles problemlos. Wir mussten zwar noch etwas warten, bis unser Flug ging, er sollte auch nur eine Stunde dauern. Jeder von uns beiden hatte zwei Plätze für sich, was uns ganz gelegen kam, da wir eigentlich zu viel Handgepäck mit hatten und die Maschine eine Propellermaschine, also auch nicht wirklich viel Platz dort drin. Der Flug verlief unspektakulär, es gab ein kleines Müsli, Saft und ein weiteres Getränk für jeden, und das kostenlos, da kann sich so manche Airline in Deutschland eine Scheibe von Abschneiden. Der Flughafen in Mildura ist nicht viel größer als der in Bielefeld – Windelsbleiche. Eine Unterkunft hatten wir allerdings noch nicht, so telefonierten wir alle Working Hostels in dieser Gegend ab, ohne Erfolg, entweder es gab dieses nicht mehr, oder aber es war voll für die nächsten Tage, Arbeit gab es allerdings genug. Aber ohne Hostel keine Arbeit. Julia fand, dann ein günstiges Motel in Mildura, für 2 Nächte, damit wir in ein paar Tage noch einmal unser Glück bei eines der Hostels versuchen konnten, so hieß es zumindest. Einen Bus in die Stadt gab es nicht, also mussten wir uns, mal wieder ein Taxi rufen. Und dann staunten wir nicht schlecht, das Motel sollte gar nicht in Mildura liegen, sondern in Gol Gol, einem kleinen Kaff, 10 km von Mildura entfernt und dazu noch in New South Wales. Aber wir hatten keine Chance wir mussten ja was zum Schlafen haben. Dort angekommen, der nächste Schlag, keine Handyempfang also auch keine Chance mit anderen Hostels zu telefonieren. Das Zimmer sah aus wie sau. Ich will es gar nicht weiter beschreiben. Ekelhaft, so dass Mathis gleich noch einmal den Besitzer kommen ließ, damit er dort noch mal sauber macht. Das einzig Gute für uns war, das es ein offenes Netz gab, so dass wir immerhin Internet hatten, um weiter suchen zu können.